Hallo an alle,
seit längerem habe ich den schleichenden Verdacht, vielleicht ADS zu haben. Bin 18 Jahre alt, bald 19, und habe die Schule letztens beendet. Abitur, 2,8 Durchschnitt (was mich positiv überrascht hat).
Nun zu den Details:
Ich hatte schon immer Probleme mit Konzentration, wenn es um etwas ging, das mich nicht total begeistert, wie z.B. Hausaufgaben, Schularbeiten, etc etc bis mich meine Eltern gezwungen haben, die zu erledigen und mit mir gemeinsam gelernt haben (so hatte ich nicht die Option, mich ablenken zu lassen). Gelesen habe ich damals sehr viel, habe Bücher geradezu verschlungen und saß jede Woche in der Bibliothek und lieh mir jedes mal einen vollen Korb Bücher aus, die ich in zwei Wochen schon alle durch hatte. Heutzutage geht es kaum noch, da ich zwar die Worte in den Büchern lese, aber mit den Gedanken total woanders bin, was mich unglaublich frustriert. Selbst wenn ich es versuche, klappt es nicht.
Ich war und bin beinah immer am Tagträumen, wenn ich nicht mit etwas anderem, interessantem beschäftigt bin. Einige Lehrer haben das oftmals in den ersten Jahren am Gymnasium angesprochen, vor allem am Elternsprechtag, meinten halt, dass ich sehr still bin (war immer in einer anderen Dimension mit meinen Gedanken). Es stand sogar auf einem oder mehreren Zeugnissen in den Vermerken, dass ich mich öfter beteiligen muss.
Dazu kommt heutzutage noch Prokrastination, wo ich trotz allen meinen Bemühungen selten was rechtzeitig auf die Reihe kriege- nur, wenn ich unter extremen Zeitdruck leide und keine andere Option habe, als die Sachen zu erledigen.
Ich bin verpeilt und habe ein schlechtes Zeitgefühl, verlege oft Dinge und vergesse, wo ich etwas hingelegt habe oder was ich noch vorhatte. Jeden Tag.
Es fühlt sich wie ein Nebel in meinem Hirn an, kann mich auch nie auf etwas vollständig fokussieren, was mir das Lernen erschwert, vor allem jetzt, wo ich ein Studium anfange.
Hatte in der Grundschule und in den ersten Jahren des Gymnasiums immer nur 1en, selten auch mal 2en, in den Jahren danach wurden die Noten immer schlechter trotz des Faktes, dass ich die Themen sehr gut beherrschte, und in den letzten Jahren drehte sich der Spieß um und die Fächer, an denen ich kein Interesse hatte, wurden bei mir mit 4, manchmal auch mit 5 benotet, obwohl ich mein Bestes gegeben hatte und tagelang für die Klausuren ohne Ablenkungen gelernt habe (habe mir dazu immer einen Tritt in den Arsch verpasst). In der Grundschule, vor allem in Klasse 1-2, war ich einer der besten und lernte am schnellsten.
Die Frage steht oben. Ich will in Zukunft in Therapie gehen, da ich neben diesen Problemen noch andere habe und es schwer ist, mit ihnen alleine klarzukommen. Dazu frag ich mich halt, wie es diagnostiziert wird, bei wem (Psychotherapeut oder Neurologe? Oder wer anders?) und welche Tests man da macht.
Möchte endlich schwarz auf weiß wissen, was es mit diesen Problemen auf sich hat, und selber diagnostizieren will ich mich nicht.
LG