"eklatant, Herr Kant!" kann ich Dir empfehlen. Das Buch nimmt Kants System voll auf die Hörner. Zumindest wenn Du Kant nicht auf Anhieb verstehen wirst - und wer kann das schon - zeigt Dir jenes Buch in kurzen, scharfen Gedankengängen, warum man Kant eigentlich unmöglich verstehen kann! "Grundprobleme der Erkenntnistheorie" G. Gabriel, ist eine recht objektive allgemeine Einführung, auch wenn sie Kant nicht sonderlich ausführlich behandelt. Bevor man an Kant geht, sollte man einiges über Descartes, Locke, Berkeley und Hume gelesen haben. Bei moderneren Werken - Wittgenstein, Frege, Heideger, usw. ist zu beachten, dass im Grunde nach Kant die Philosophie sich nicht mehr weiter entwickelt, sondern eher in sprachanalytische und logische Argumentationen verfällt, die oft kaum noch mit "echter" Erkenntnistheorie etwas zu tun hat. Vielleicht sollte man mit Platos "Staat" beginnen, keinesfalls aber mit Russel und Co. noch viel weniger mit einem der zahllosen amerikanischen Pragmatisten.

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Erkenntnistheorie beinhaltet den eigentliche Grund der Philosophie überhaupt. Es geht dabei vor allem um das Problem der Erkenntnis. Alle unsere Erfahrung - all unser Wissen ist grundsätzlich "bedingt", bedingt insbesondere in dem Sinne, dass wir gewisse Voraussetzungen mitbringen müssen, um unsere Umwelt erfahren zu können - um überhaupt etwas wissen zu können. Das prinzipiell unumgängliche Problem dabei: die subjektive Voraussetzung zur Erkenntnis beeinflusst die Art der also erworbenen Erkenntnis, weil Bedingungen, besonders mit Kant, unweigerlich das jeweils Bedingte bestimmt. Wir würden, speziell mit Kant, die Welt ganz anders erleben, könnten wir sie "direkt" und somit unbedingt erkennen, was, nach allgemeiner philosophischer Auffassung, im Kern das eigentliche unwiderlegbare Grundproblem aller menschlicher Erfahrung darstellt. Allerdings, eine neuzeitliche Arbeit, "eklatant, Herr Kant!" von An Gerken, 2009, stellt dieses "Grundproblem" generell in Frage (im Zuge einer Widerlegung der Erkanntnistheorie Kants).

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