Vielleicht mag es den Anschein erwecken, als sei dies eine total normale Geschichte… jedoch stimmt das nicht. Es ist meine Geschichte, über mich, über mich allein. Ich kann nicht sagen, dass es besser wäre, ich wäre ihm nicht begegnet… was wäre passiert? Würde ich heute noch gelangweilt in der Ecke meines Zimmers hocken und darauf warten, dass das Glück mir zu geflogen kommt? Ich weis es nicht. Und mal ganz ehrlich- ich würde es auch nicht gerne wissen wollen. Klar, es gab die Eine oder andere Sache, die hätte mir nicht unbedingt passieren müssen, aber wäre dann alles so wie heute? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Eines, aber, habe ich gelernt: Jeder ist seines Glückes Schmied. Allerdings auch meine Geschichte beginnt irgendwo, so wie jede Geschichte irgendwo beginnt. (Mal unter uns: wäre ja nicht wirklich sinnvoll, wenn ich am Ende beginnen würde, oder?) Zumindest begann alles an einem stinknormalen Dienstagmorgen….„..Und dann hat er gesagt, er liebt mich. MICH!“ sagte meine kleine Schwester, die zu diesem Zeitpunkt gerade mal 14 war, und ihren ersten Freund hatte. Nur weil ich bisher keinen Freund hatte, redete sie nun schon mehrere Minuten, welche mir wie Stunden vorkamen, auf mich ein, was für ein tolles Paar sie doch wären. „Grace ich weis das ihr Seelenverwandte seid, aber bitte, erzähl es lieber Mom oder Dad oder sonst wem, aber nicht mir! Ich kenne die Geschichte mittlerweile auswendig.“ Und damit hatte ich es auf den Punkt getroffen. Er hatte ihr im Biologie Unterricht einen anonymen Liebesbrief geschrieben, sie hatte ‘instinktiv‘ gewusst, das sie von Tobias war und irgendwie waren sie dann zusammen gekommen. Ich seufzte auf, als wir endlich in die Eingangshalle unserer Schule traten. „Ciao, Mia!“ rief Grace und rannte Richtung Sporthalle. Kaum war sie außerhalb meines Blickfeldes, kam auch schon mein etwas zu klein geratener Musiklehrer auf mich zu:“ Huhu, Mia! Mal wieder zu spät dran, was Butterblume?“ sagte er und haagte sich bei mir ein. „Ja, sie wollen auch nicht wissen warum, aber sie werden es von meiner Schwester erfahren. Und- bitte-hören Sie auf mich ‘Butterblume‘ zu nennen!“ Leider hatte ich etwas zu laut geschrien, denn nun kugelten sich Maik und Sven, welche vor dem Musikraum mit den anderen ungeduldig auf Herrn Schimmels Ankommen gewartet hatten, vor lachen. „Ah, da sind ja meine Honigtäubchen Svenja und Marie!“ sagte Herr Schimmel und nun lachten alle Sven und Maik aus. Das war eine der guten Eigenschaften, von denen er massig hatte, wenn er merkte, das jemand ‘ungerecht‘ behandelt wurde, lässt er einen Spruch ab, sodass alle über den Mobber lachen müssen. „Moin, moin Tab.“ rief ich und gab meiner besten Freundin Tabea einen Kuss links und rechts auf die Wange, „Hey, wie geht’s?“ fragte sie und sah mich fragend an. „Naja, meine little Sister nervt mal wieder mit ihrem Freund aber sonst ganz gut…“ Herr Schimmel war stehen geblieben und schloss nun mit zitternder Hand die weiße Tür zum Musikraum auf. _Keine Z.mehr