Bis auf die Aussage über 1973 soweit im wesentlichen alles richtig. Hinzufügen möchte ich noch, daß die Vertragsarbeiter nicht nur als Arbeitskräfte (im Regelfall für 5 Jahre) in die DDR kamen, sondern auch zur Berufsausbildung mit anschließender Einarbeitung in den Industriebetrieben sowie in den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG).
Anderen Ausländern wurde der Besuch von Hochschulen und Universitäten ermöglicht, so haben z.B. sehr viele heutige Ärzte auf Kuba oder in Indien, dem Irak, Nicaragua und Angola ihr komplettes Studium an einer Uni in der DDR absolviert. Einige sind auch nach 1990 in Deutschland geblieben und praktizieren an deutschen Krankenhäusern oder haben ihre eigene Praxis eröffnet.
Länder, die Auszubildende, Studenten und Arbeiter auf Grund bilateraler Verträge in die DDR schickten, waren vor allem Vietnam und Kuba, aber auch Indien, Irak, Algerien, Ägypten, Libanon, Syrien, Mocambique, Angola, Äthopien und zuletzt auch Nicaragua.
Im Prinzip kamen die Länder in Frage, die gerade aktiv sozialistische Staatsstrukturen aufbauten oder die der Idee und dem Wesen des Sozialismus im Sinne des Marxismus/Leninismus aufgeschlossen gegenüber standen, oft auch, während in diesen Ländern noch Krieg oder Bürgerkrieg stattfanden.
Neben dem zivilen Sektor wurden aus diesen Ländern auch viele Offiziere und Offiziersschüler der verschiedenen Streitkräftegattungen und der Polizei an den Offiziersschulen und Hochschulen der Nationalen Volksarmee (NVA) und der Deutschen Volkspolizei (DVP) ausgebildet. Andere verletzte Angehörige der ausländischen Streitkräfte und Sicherheitsorgane wurden an DDR-Kliniken und in Reha-Zentren medizinisch versorgt und rehabilitiert, schwerverletzte erhielten z.B. Arm- oder Beinprothesen.
Durch diese Art von Entwicklungspolitik "Hilfe zur Selbsthilfe" wurde all diesen Ländern in ihrer eigenen Entwicklung sehr geholfen. Etwa Vietnam, das Land ist heute durch die Hilfe der DDR zu einem der weltweit größten Kaffee-Exportnationen aufgestiegen.