1.) Der Anfang einer Sucht / oder Süchten zu entkommen ist die Selbstdiagnose, die Erkenntnis, dass es so im Leben nicht weitergehen kann.
2.) Du musst die bewusste Entscheidung treffen JETZT auf jeden Fall etwas ändern zu wollen. Formuliere Deine Ziele und schreibe sie auf. (idealerweise bitte eine zuverlässige Person, Dir Deine Ziele in 8 bis 12 Wochen zuzuschicken, dann erinnerst Du Dich selbst und kannst einen Abgleich machen)
3.) Ändere RADIKAL Dein Umfeld. Sorge dafür, dass Deine Freunde ganz genau wissen, dass sich etwas ändern wird und was genau. (Bsp.: Ihr seid herzlich bei mir willkommen, aber es wird hier nicht mehr getrunken, weder von mir noch von Euch)
4.) Ändere Deinen Tagesablauf und vermeide dabei ganz bewußt Dinge, die bei Dir (in der Vergangeheit) als Trigger fungiert haben.
5.) Nimm am Monatsanfang das Geld, dass Du normalerweise für Deine Sucht ausgibst und investiere es in etwas Positives, das in keiner Weise etwas mit Deinen Süchten zu tun hat [ Bsp: Kauf Dir ein richtig cooles Fahrrad (falls Du darauf schon immer Bock hattest) und wann immer Dich Deine vergangenen Rituale versuchen einzuholen, dann schwingst Du Dich aufs Fahrrad ] => Ziel dabei ist es, Deine Geldmittel (nur für den schweren Anfang) so zu binden, dass Du alleine geldlich schon der Versuchung besser widerstehen kannst. Gleichzeitig sollte es sowohl für positive Betätigung stehen und Dich jedesmal, wenn Du es nutzt belohnen / positiv stimulieren.
6.) Suche Dir, wenn irgend möglich eine fachkundige Unterstützung in Form einer Suchtberatungsstelle. Geht gar nicht um eine Dauer-Psycho-Kiste ;o)) sondern um einen positiven Anlaufpunkt, den Du regelmäßig nutzen kannst, um Dich darin zu bestärken, weiterzumachen
7.) eigentlich gehört dieser Punkt ein bisschen auch zu Punkt 2 => aber er ist zu WICHTIG und braucht deshalb einen eigenen Punkt:
Sei Dir von vorherein darüber im Klaren, dass Du zwischendurch auch mal "hinfallen" wirst. Das ist normal und grundsätzlich kein Problem. Überlege Dir aber vorher schon, wie Du sicherstellen kannst, dass Du auf jeden Fall wieder aufstehen wirst. Baue Dir eine "seelische Krücke" dafür (unterstützend kann hierbei auch Punkt 6 sehr hilfreich sein) => Hinfallen ist nicht schlimm. Nur Liegenbleiben macht es dazu !!!
8.) Solltest Du ein spiritueller Mensch sein, beschäftige Deinen Sinn mit Dingen, die Dich ebenfalls positiv stimulieren. Wenn Du wissenschaftlich interessiert bist, suche Dir Fachaufsätze, die Dich interessieren. Wenn Du ein gläubiger Mensch bist, dann suche Dir in diesem Bereich Literatur oder lies die Bibel.
Ein persönliche Einschätzung von mir zum Abschluss:
Wer so selbstreflektierend in der Lage ist seine Situation einzuschätzen, die Gabe hat diese Einschätzung mit Humor wiederzugeben, dabei Worte wie "Substitut" und "exzessiv" nicht nur richtig zu schreiben, sondern auch wie selbstverständlich zu benutzen, den Mut hat diese Selbsteinschätzung zu veröffentlichen und andere um Hilfe zu bitten,
=> der gehört garantiert nicht zum Treibschlamm des Lebens
=> der befindet sich bereits oberhalb vom Treibschlamm des Lebens
=> der wird es schaffen sich von dort nach oben zu kämpfen
UND
=> Der wird hinterher ein noch wertvollerer Mensch sein !!!
Ich wünsche Dir von Herzen viel Erfolg dabei. wldbw