Wann habt ihr gemerkt dass ihr queer seid?

Ich hab eigentlich immer gedacht dass ich straight bin, habe aber dann doch gemerkt das dass garnicht so stimmt...

In meiner Familie waren viele davon überzeugt dass queere Menschen ekelhaft wären und nicht dem normal entsprechen, besonders mein Vater der Lesben hasser ist und meine Mutter die gaye Männer als total reudig empfand (es jetzt aber akzeptiert dass manche menschen queer sind). Also hab ich deren ganzes Bild vom "unnormal" sein mitgenommen und habe mich strikt daran gehalten. Ich habe mir sogar geschworen nicht so zu werden wie die "woken" und queeren Leute.

Auch in der Grundschule hatte ich 2 crushes auf Jungs, die eher im Rückblick femininere Merkmale hatten und wo ich dachte das ich hart verliebt wäre. Komischer weise hatte ich aber nie irgendwelche romantischen oder sexuellen Fantasien mit Jungs. Mit der "Interesse" an Jungs hatte sich etwas leicht geändert, doch ich habe immernoch herumgeguckt ob es irgendwo süße Jungs gab die mich irgendwie doch "interessierten". So gang es viele Jahre bis ich gemerkt habe das es nie so richtig real war.

Doch viele haben mir gesagt: "du findest schon den richtigen", "wenn du dann erstmal verheiratet bist, wirst du merken du hast den richtigen Mann gefunden" und so was. Sogar meine Familie hat mich immer mehr gefragt wie es denn jetzt mit Jungs aussähe, ich bin dann immer nervös und sauer geworden, weil ich wusste dass ich keinen Freund hatte. Ich hab mich selber unter Druck gesetzt und bin buchstäblich herumgereist um "Den richtigen" zu finden. Alles ein Misserfolg. Und dann war die depri Phase da wo ich mir verdammt viele Vorwürfe gemacht habe, gedacht habe dass ich schlimm hässlich wäre und die ganze Zeit mir große Brüste gewünscht hab (weil ich gedacht habe dass Jungs große Brüste an Mädchen sexy finden).

Dann kam das ganze Drama mit dem das ich Sex ekelhaft fand und das Thema gehasst habe (aubwohl ich mit meinem jetzigen Mindset weiß dass Sex so verschiedene Formen haben kann und dass Sex nicht immer hetero sein muss). Meine Psychologin hat mich aufgeklärt und mir erklärt welche Arten von Verhütung es gibt. Trotzdem war mir das immernoch komisch und unangenehm, der Gedanke von Sex mit einem Jungen. Meine Psychologin dagegen wollte mir den hetero Sex aber gut reden und sagen das es schön ist, was ich aber nicht mochte.

Bis ich dann als ich älter wurde immer mehr erkannt habe das ich Jungs unattraktiv finde und ich mich in keiner Weise hingezogen fühle zu. Dagegen finde ich aber mache Mädchen total attraktiv und fühle mich hingezogen.

Außerdem ist mir aufgefallen dass so viele davon sprechen wenn man verliebt ist dass man "Smetterlinge oder eine wohlige Wärme" im Bauch fühlt, was ich früher bei keinem Jungs crush hatte aber jetzt bei den meisten Mädchen crushes. Auch habe ich schon mal geträumt dass ich mit meiner besten Freundin auf der Couch liegen und ich sie küsse.

Ich denke ich weiß so langsam zu wem ich mich hingezogen fühle. Und denke auch nicht mehr das queer sein verboten ist, weil wir im Endeffekt alle nur Menschen sind die sich gefunden haben.

Was war eure Erfahrung damit dass ihr erkannt habt das ihr lesbisch, gay, bi, pan etc seid?

Sexualität, Homosexualität, lesbisch, LGBT+