Ende 50ziger Jahre kam ich erstmals durch Heirat nach Castello Tesino im Val Sugano. Durch meine Schwiegermutter geb. 1910 erfuhr ich, dass sie mit österreichischem Pass geboren wurde. Auch war ihr Vater zweisprachig, und wurde wegen Dolmetscherdienste zu Gunsten der deutschen Besatzung nach Ende des zweiten Weltkrieges von Partisanen hinterrücks bei Waldarbeiten erschossen. Während meinen Aufenthalten traf ich mich gelegentlich mit zwei, drei alten Herren , welche sich in einem deutsch/österreichischem fehlerfreien Dialekt mit mir unterhielten. Will damit sagen, dass die Bevölkerung dieses sehr im süd/östlich gelegenen Trentiner Dorfes sehr wohl auch Deutschsprachig waren.

Gemäss meiner Schwiegermutter befand sich vor dem ersten Weltkrieg die Grenze zu Italien (Provincia die Belluno) unweit oberhalb des Dorfes auf der Hochebene genannt Celado, wo auch fleissig durch Frauen mit ihren langen und weiten Röcken geschmuggelt wurde. Aus jener Zeit stehen noch immer die Ueberreste von "Cimo Campo" einer grossen Verteidigungsfestung der Oesterreicher, welche angeblich durch einen gezielten Angriff von der gegenüberseitig liegenden italienischen Talseite zerstörrt und unbrauchbar gemacht wurde.

Soweit ich verstanden habe, konnten die Italiener ihr Terrain im ersten Weltkrieg nach Norden in Richtung Oesterreich bis zum Resiapass und Brenner erweitern.

...zur Antwort