Meinung des Tages: "Overtourism" - Tourismus als Problem - wie kann man die Schäden begrenzen?

[Bild durch KI erstellt]

Norwegen verzeichnete 2024 mit rund 38,6 Millionen Übernachtungen in Unterkünften einen neuen Rekord. Besonders beliebte Regionen wie die Lofoten, Tromsø oder Geirangerfjord sind von starkem Touristenandrang betroffen, was die Infrastruktur und Natur extrem belastet.

Einwohner berichten von Verunreinigung des Landes durch zurückgelassenen Müll, Exkremente, u.ä. Deren Beseitigung kostet die Anwohner - Geld, das fehlt, um beispielsweise Schulen auszubauen und Infrastruktur zu reparieren.

Ab dem Sommer 2026 dürfen dort nun einzelne Gemeinden entscheiden, ob sie eine 3 %ige Touristenabgabe auf Übernachtungen erheben – inklusive Hotels, Campingplätzen, Airbnb etc. Die Steuer ist lokal und saisonal anpassbar.

Auch viele andere Länder und Städte haben in der Vergangenheit bereits Alarm geschlagen:

Venedig erhebt seit Frühling 2024 eine Eintrittsgebühr von 5 € pro Tagestourist während Spitzenzeiten; außerdem sind große Kreuzfahrtschiffe seit 2021 in der Lagune verboten.

Amsterdam richtet bewusst eine digitale Abschreckungskampagne an Briten im Alter von 18–35 Jahren, die Suchbegriffe wie „stag party Amsterdam“, „pub crawl Amsterdam“ oder „cheap hotel“ eingeben. Die Videos warnen vor Folgen von Drogen- und Alkoholkonsum, Drogentests und möglichen Haftstrafen (eine klare “stay away”-Botschaft).

Frankreich hingegen setzt auf eine andere Strategie und setzt gezielt Influencer ein, die Werbung für weniger bekannte / abgelegenere Orte machen sollen, um den Tourismus im Land besser zu streuen.

Unsere Fragen an Euch:

  • Wie seht Ihr persönlich das Problem des "Übertourismus"? Hält es Euch davon ab, bestimmte Orte zu besuchen?
  • Sollte es primär an Regierungen, Plattformen wie Airbnb und Reiseveranstaltern liegen, Lösungen zu finden – oder liegt die Verantwortung beim Konsumenten?
  • Was kann oder sollte jeder Einzelne tun, um zum verantwortungsvollen Reisen beizutragen?
  • Wie kann nachhaltiger Tourismus konkret gefördert werden, ohne den Zugang zu Natur und Kultur zu elitär zu machen? Besteht die Gefahr, dass nachhaltiger Tourismus künftig nur noch für wohlhabendere Reisende möglich ist?
  • Welche Maßnahme(n) haltet Ihr für am geeignetsten, um den Tourismus an beliebten Reisezielen abzuschwächen bzw. "angenehmer" für alle Beteiligten zu gestalten?

Wir sind sehr gespannt auf Eure Antworten!

Euer gutefrage Team

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Ich finde Übertourismus ist schon ein echtes Problem... war vor 2 Jahren in Hallstatt (Österreich), und man konnt kaum normal durchgehen ohne über Selfiesticks zu stolpern. Alles überfüllt, Restaurants voll, Preise utopisch. Die Einheimischen taten mir richtig leid und das in nem Dorf mit ein paar hundert Leuten...

Mich persönlich schreckt das schon ab. Ich meide jetzt bewusst so "Insta-Hotspots". Lofoten z.B. reizt mich zwar mega, aber wenn ich dann Bilder von den Menschenmassen sehe nee danke.

Wegen Verantwortung: Klar, die Politik kann Rahmen setzen, Airbnb & Co. regulieren usw. aber jeder Tourist hat halt auch Verantwortung. Müll mitnehmen z.B. sollte eigentlich selbstverständlich sein, ist es aber scheinbar nicht für alle 🙄

Was jeder machen kann? Vielleicht öfter mal kleinere Orte ansteuern, nicht immer nur die "Top 10" aus dem Reiseführer abklappern. Und lieber länger bleiben anstatt so 3-Tage-alles-mitnehmen-Rush. Weniger fliegen, öfter Bahn fahren (auch wenn das manchmal kompliziert ist in Europa...).

Nachhaltiger Tourismus darf halt nicht heißen: nur noch Bio-Hotels für 400 €/Nacht. Dann hast du genau das Problem dass nur Reiche sich „gutes Gewissen Reisen“ leisten können. Vielleicht helfen gestaffelte Abgaben? Also für Luxusreisen mehr zahlen als fürs Zelten?

Maßnahmen... schwierig. Touristensteuer find ich okay, wenns wirklich in lokale Projekte fließt (nicht nur in die Taschen von Politikern...). Auch gute Idee: Besucherlimits in Spitzenzeiten, aber fair organisiert mit Voranmeldung, nicht nur nach "wer zuerst kommt".

Und mehr Bildung wär auch gut – in Schulen, Medien, auf Plattformen wie Booking & Airbnb direkt z.B. Hinweise zu Umweltverhalten, lokale Verhaltensregeln, usw.

Also ja, komplex alles. Aber nix machen is halt auch keine Lösung 

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99% davon sind Scammer. Kann ich nur davon abraten. Überleg mal - wenn die Owner wüssten, wohin der Kurs geht, würden sie ihre Zeit nicht damit verschwenden, Telegram/Whatsapp Gruppen zu betreiben.

Bei kleineren Coins können sie vielleicht versuchen, den Markt zu manipulieren. Und auch dann bist du am Ender auch der gearschte.

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