Das ist wenig. Seit dem 01.04. im System der gesetzlichen Krankenversicherung auch nur der ERSTE Abschnitt einer Langzeittherapie, die bei der Diagnose und dem Hintergrund auch notwendig ist (eine Kurzzeittherapie ist hier nicht zu rechtfertigen).
Ja, erstmal, dass Psychologe kein Beruf ist, sondern eine allgemeine Berufsbezeichnung, die lediglich auf eine universitäre Berufsvorbildung verweist.
Psychologen therapieren nicht.
Eine Psychotherapie wird logischerweise von Psychotherapeuten ausgeübt, ob es ärztliche oder psychologische Psychotherapeuten (oder bei Kindern- und Jugendlichen mit (sozial-, heil- oder sonst.) -pädagogischer Vorbildung) sind, ist irrelevant, bei gesetzlicher Versicherung kommt es nur auf eine Kassenzulassung an. Eine Überweisung ist nicht notwendig, es sei denn, es ist mit der Krankenkasse und/oder dem Hausarzt etwas anderes vertraglich vereinbart (Hausarztmodell).
Muss nicht eingeführt werden, gibt es schon seit immer. Sonst gäbe es ja auch Psychologie auf Lehramt nicht.
In Deutschland: Abschluss als Diplom-Psychologe / -in oder ein äquivalenter Abschluss (maßgeblich ist dabei die letzte Rahmenprüfungsordnung der KMK).
In Österreich: s. Psychologengesetz
EU: mind. fünfjähriges naturwissenschaftliches Studium der Psychologie sowie ein mind. einjähriges supervidiertes Berufspraktikum.
Berichte an den Gutachter sind nicht für Patienten bestimmt, da sie in Fachsprache (Kommunikation zwischen Experten) abgefasst sind. Wie in der Psychiatrie, insbes. in psychopathologischen Befunden, so kommt es auch bei Gutachterberichten dazu, dass Patienten das Geschriebene leicht missverstehen.
In Einzelfällen wird das sicher auch mal so sein.
Ansonsten ist die Idee einer psychischen Erkrankung und nicht zuletzt der Psychotherapie natürlich, dass die Psyche des Patienten ihr Leiden selbst aufrecht erhält (und nicht die Umwelt), sonst wäre ja auch eine Psychotherapie gar nicht möglich oder alle Menschen würde unter gleichen Umweltbedingungen gleich erkranken, was eben nicht der Fall ist; und man kann hier mitnichten alles schlüssig über eine genetisch bedingte Vulnerabilität erklären. Das kann man aber eben auch in den falschen Hals kriegen.
Nicht wenigen Patienten gereicht dies nämlich wie ein Vorwurf und wird oft als Kränkung verstanden, mündet vielleicht in Selbstvorwürfen ("wenn das so ist, dann bin ich ja ein Idiot") oder Schuldgefühlen ("ich bin ja selbst Schuld an Allem"). Das ist natürlich nicht sehr hilfreich und so auch nicht gemeint.
Aber natürlich liegt die Ursache für eine psychische Erkrankung im Menschen selbst, was es aber auch ermöglicht, dass der Mensch dies selbst verändern kann. Wenn dies nicht durch Information, allein durch Einsichten und den Willen möglich ist, ist eine Psychotherapie zu empfehlen.
Ein Psychotherapeut kann sich genauso wenig auf einen Menschen komplett einstimmen, denn das schafft nicht mal eine Mutter beim zu stillenden Säugling. Das scheint mir eine Symbiosephantasie oder -forderung zu sein, die m.M. dringenst einer psychotherapeutischen Bearbeitung bedarf.
Soll ein projektiver Prozess gefördert werden, so geht dies meist nur durch emotionale Zurückhaltung (am besten noch hinter der Couch).
Eine Idealisierung ist ein Abwehrmechanismus, der in der Regel Aggression, Wut, Neid und/oder Enttäuschung über das Gegenüber unterdrückt. Die Gründe dafür sind herauszufinden (oder bei Strukturschwäche und Neigung zu Spaltung durch Verhalten des Therapeuten möglichst abzubauen).
Naürlich gibt es einen "Verhaltenskodex" durch zahlreiche gesetzliche Regelungen, die Berufsordnung und das jeweilige Verfahren (therapeutische Haltung des Verfahrens etc.).
Nach meiner Erfahrung wird nicht gemauschelt, da ja u.a. auch der Verlust der Zulassung und Schadensersatzforderungen der Krankenkasse drohen.
Außerdem sind Psychotherapeuten sehr bemüht, möglichst kurz zu behandeln, damit auch mal die Wartelisten abgearbeitet werden können. Es ist ja für Psychotherapeuten durchaus belastend, Patienten abzulehnen / ablehnen zu müssen.
Es sei auch daran erinnert, dass das Gutachterverfahren von den meisten Psychotherapeuten kritisiert wird, da es sich für sie um ein gängelndes, repressives Kontrollinstrument handelt (wegen des permanenten Misstrauens der Politik und der Krankenkassen gegenüber dem Berufsstand), das als Maßnahme der Qualitätssicherung verkauft wird.
Dieses hatte zu Zeiten des Delegationsverfahren auch durchaus seinen Sinn, weil Psychotherapeuten meistens nicht fachspezifisch ausgebildet waren. Seit 1999 haben Psychotherapeuten, die nicht in die Übergangsregelung gefallen sind, aber eine der aufwändigsten (und teuersten) Fachausbildungen (aufbauend auf einem Universitätsstudium) im jeweiligen Richtlinienverfahren absolviert, das Ergebnis wurde dann ja zudem noch vom Staat wie bei Ärzten via Staatsexamen am Landesprüfungsamt für Medizin auf Herz und Nieren geprüft. Da könnte man das Kontrollinstument Gutachter durchaus mal abschaffen ... Aber na ja, das Misstrauen überwiegt eben.
Ich würde mich in die Küche zurück ziehen.
Um die Frage beantworten zu können, müsstest du erst mal sagen, in welchem Beruf du nach einem Psychologiestudium arbeiten willst.
Allerdings kann man schon sagen, dass du, um mit einem Psychologiestudium in die Gehaltsbereich eines Arztes zu kommen, wesentlich mehr arbeiten musst. Das geht im Prinzip auch nur, wenn du dich erfolgreich in einer der großen Unternehmensberatungen nach oben arbeitest. Als Senior-Consultant verdienst du dann auch ganz ordentlich und hast vielleicht dann auch hin und wieder mal einen Wochenendtag frei. Mit Familie geht das nicht.
Geh doch erst mal zu einem Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, der stellt eine Diagnose und kann mit dir alles besprechen.
Termine bekommst du rasch (max. vier Wochen), wenn der Hausarzt dir einen Überweisungscode für die Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung ausstellt.
Termine beim Psychologen musst du selbst bezahlen, Termine bei einem kassenzugelassenen Kinder- und Jugendlichentherapeuten oder Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie übernimmt die gesetzliche Krankenkasse (also auch die AOK).
Wie schon bemerkt wurde, gibt es KEIN Verbot des Suizid, auch der Versuch ist nicht unter Strafe gestellt. Jeder Mensch hat das Recht, über sein Leben und sein Lebensende selbst zu entscheiden. Wer am Leben leidet, darf es selbst beenden.
Die Einweisung in eine geschlossene Station erfolgt, weil angenommen wird, dass der Suizidversuch eben gerade NICHT freiwillig erfolgt ist, sondern "nur" ein Symptom einer Krankheit darstellt, die das Erleben stark der Realität entzieht.
Die meisten Menschen haben eben real nicht genug vom Leben, sondern erleben eine krankheitbedingte oft auch wahnhafte (z.B. einen Versündigungswahn) Situation, in der sie sich selbst als nicht mehr lebensberechtigt erleben. Sie leiden nicht am Leben, sondern an einer behandelbaren psychischen Erkrankung.
Bilden sich die Symptome zurück, verschwindet auch das Denken, nicht mehr leben zu dürfen, zu können oder zu wollen.
Das ist etwas anderes, als wenn z.B. ein schwerst körperlich erkrankter Mensch ohne Heilungsaussicht sich ein Medikament verabreicht und sich dadurch suizidiert. In Deutschland ist auch die Bereitstellung des Medikamentes für so jemanden nicht strafbar (sofern keine aktive Hilfestellung bei Suizid selbst erfolgt).
Wohl eher, dass die Psychotherapie das Schmuddelkind der Psychologie ist (außerdem ja auch fachfremd, da eigentlich der Medizin und somit dem wissenschaftlich belächelten Arztberuf zugehörig). Im Gegensatz zu den "richtigen" "harten" (ausschließlich experimentell arbeitenden) Psychologiebereichen (Psychotherapie in der Praxis ist aus Sicht der Mehrheit der Psychologie-Profs nicht naturwissenschaftlich genug, Psychologen würde ihr im Studium hart Erarbeitetes über Bord werfen, wenn sie sich in die Niederungen der nicht objektiven Psychotherapie begeben - außerdem habe die Psychotherapie die früher streng experimentell arbeitende Klinische Psychologie in den Dreck gezogen - "Da kann man ja sehen, wo man hinkommt, wenn Psychologen anfangen, mit den Probanden (Menschen) zu sprechen, pfiu")....
Verhaltenstherapie betrachtet Symptome als Reaktion auf Auslösesituationen, die mit den bestehenden Denk- und Verhaltensmustern nicht gut bewältigt werden konnten. Die Denk- und Verhaltensmuster werden als Produkt nicht hilfreicher Lernprozesse gesehen, die neu oder umgelernt werden sollen. Der Therapeut leitet den Patienten an, Techniken anzuwenden, mit denen der Patient künftig sein Denken und Verhalten modifizieren kann.
Eine Tiefenpsychotherapie existiert nicht.
Eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (tfP) ist ein in Deutschland aus der psychoanalytischen Psychotherapie abgeleitetes Verfahren. Die tfP fokussiert im Hier-und-Jetzt einen aktuell in Beziehungssitationen ausgelösten spezifischen Konflikt (z.B. einen Schuldkonflikt) vor dem Hintergrund der Ich-Struktur. Symptome werden als Lösungsversuch des Konfliktes einerseits und als Folge von Überforderung der Ich-Struktur andererseits verstanden. Einerseits wird anhand des aktuellen Beziehungsgeschehens der Konflikt durchgearbeitet und andererseits die Ich-Struktur (z.B. Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmung usw.) gefördert. Die Therapie (wie übrigens jedes Richtlinienverfahren) findet im Hier-und-Jetzt als Krankenbehandlung statt, nicht in der Kindheit zur Selbsterfahrung.
Traumata werden in der Traumatherapie aufgearbeitet. Sie ist kein Richtlinieverfahren.
Seit nur wenigen Jahren dürfen auch in einer tfP in einem kurzen Abschnitt der Behandlung und nur bei Vorliegen einer PTBS traumatherapeutische Methoden verwendet werden, sofern dies nach Antrag von einem Gutachter genehmigt wurde, sonst nicht.
Die beruflichen Möglichkeiten ergeben sich durch die Ausrichtung eines Studienganges.
Eine einheitliche akademische Ausbildung, mit der letztlich die ganze Bandbreite der beruflichen Möglichkeiten zur Verfügung steht, ist mit der Abschaffung der Diplomstudiengänge weggefallen. Eine verbindliche Regelung für Psychologiestudiengänge, wie man sie z.B. in Österreich per Gesetz oder in den USA durch die wissenschaftliche Fachgesellschaft findet, exisiteirt in Deutschland nicht, hier herrscht derzeit unkontrollierter Wildwuchs.
Daher muss man heute sehr genau aufpassen, welchen Studiengang innerhalb der Psychologie man wählt, so dass die Berufswahl heute am Anfang stehen sollte. Also nicht: "ich studiere das mal und schau, was sich für Möglichkeiten ergeben", sondern "was will ich beruflich konkret mal machen und welcher Studiengang qualifiziert mich dazu?".
Am lukrativsten sind wie schon seit 20 Jahren die Bereiche der wissenschaftlichen Dienstleitungen (in der Regel Forschung, Entwicklung und Evaluation) in den Feldern Unternehmensberatung (Organisationsdiagnostik und -entwicklung), Personalauswahl (Auswahlverfahren, standardisierte Tests) und Marktforschung (Psychometrie).
Gar nicht.
Nervenarzt ist in Deutschland / im deutschsprachigen Raum die alte Bezeichnung für den Psychiater. (Sigmund Freud war übrigens auch Nervenarzt von Beruf und praktizierte in Wien unter dieser Berufsbezeichnung).
Um Psychologe zu werden, musst du (logischerweise) Psychologie studieren.
Um Psychiater zu werden, musst du (logischerweise) Medizin studieren und dann die Weiterbildung zum "Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie" absolvieren.
Um Kunsttherapeut zu werden, musst du (logischerweise) Kunsttherapie studieren.
Wenn du den konkreten Beruf und nicht nur die allgemeine Berufsbezeichnung, also lediglich den Studienabschluss, nennen könntest, wäre das sehr hilfreich. Psychologen arbeiten schließlich in sehr vielen, sehr unterschiedlichen Berufen, vom Projektmanager über Personalreferent bis zum Statistiker oder Consultant.