Ich möchte einfach mal meinen Kummer loswerden und hoffe, dass mir jemand einen Tipp geben kann, wie ich besser in die Zukunft schauen kann. Versuche mich kurz zu halten.
Mein Problem:
Ich mag keinen Menschen mehr in mein Leben lassen. Sobald jemand Annäherungsversuche startet, ob in der Freundschaft oder Liebe oder was auch immer, werde ich kalt und blocke ab. Jeder Mensch der einmal mein Herz berührt, wird auch wieder gehen. Also lass ich lieber niemanden mehr ran.
Der wahrscheinliche Grund:
Vor 11 Jahren (mit 9) habe ich meinen Vater verloren. Er war Alkoholiker und hatte Depressionen, dann brachte er sich um und lass mich, meine 3 Geschwister, meine Mutter und viele andere zurück. Ich verlor aber nicht nur Ihn, sondern mit ihm auch alle Verwandten „seiner“ Seite. Sie grenzten sich von uns ab, als meine Mutter einen neuen Mann kennen gelernt und geliebt hat. Als er starb, verstand ich es noch nicht wirklich. Der grosse Schmerz und die Fragen und alles kam erst als ich ca. 16 Jahre alt war. Zuhause ist das ein Tabuthema. Wir sprachen nie darüber und als ich mal etwas andeutete, weichte meine Mutter ab und ich sah ihr den Schmerz an. Deswegen rede ich auch nicht mehr darüber und versuche einfach immer wieder alleine mit meinem Kummer klar zu kommen.
Im Januar in dieses Jahr, starb mein Onkel (Bruder meiner Mutter). Herzinfarkt mit 48. Seine Frau und meine Grossmutter hatten immer streit, wieso weiss ich nicht. Sie sagte uns nichts von seinem Tod. Wir erfuhren es von dritten. Als wir ins Leichenschauhaus gingen, rief Sie die Polizei und schlug meine Grossmutter. Sie wollte nicht dass wir nochmals zu ihm durften zum verabschieden. An die Beerdigung durften wir auch nicht. Also nach Gesetz schon, nur seine Frau machte so einen Aufstand und wir wollten da keinen Streit verursachen, meinem Onkel zuliebe.
Und heute ist meine “stief“-Grossmutter gestorben, die ich auch sehr geliebt habe. Fast wie meine richtige Grossmutter. Sie war krank und der Tod war vorhersehbar. Trotzdem tut es verdammt weh.
Ich komme mit solchen Verlusten nicht klar. Es tut so weh. Noch Monate und Jahre danach. Am liebsten würde ich auch einfach nicht mehr erwachen. Der einzige Grund der mich noch hält, ist meine Familie. Ich kann es ihnen nicht antun. Ansonsten wüsste ich nicht mehr für was ich leben sollte.
…zum Psychiater werde ich nicht gehen. Ich kann und will nicht offen darüber sprechen.