Das ist wirklich traurig. Wenn es so ist, wie du schreibst, kannst du natürlich nicht viel machen, da das Problem höchstwahrscheinlich nicht in der Beziehung zu dir, sondern zu eurem Vater liegt. Eventuell kannst du mit deinem Vater reden und ihn bitten, mit deiner Schwester mehr Zeit zu verbringen und ihr deutlich zu machen, dass er sie genauso liebt wie dich. Wenn das nicht geht, kannst du ihr nur sagen, dass dir das Verhalten deines Vaters leid tut und dass du immer für sie da bist. Vielleicht wird sie es eines Tages einsehen, dass du ein guter Bruder bist.
Ich würde an deiner mir auf deiner Stelle auf keinen Fall irgendwelche Krankheiten/Störungen selbst diagnostizieren! Gerade in der Pubertät tun sich viele schwer, sich mit anderen zu identifizieren, eigene Persönlichkeit zu akzeptieren usw. Schlechte Social-Skills und Schwierigkeiten in der Kommunikation können sehr viele Ursachen haben und bedeuten nicht sofort Autismus, genauso wie die meisten anderen Symptome. Ob du Autistin bist, kann dir nur ein Arzt sagen.
Unabhängig davon würde ich aber, falls du psychische Probleme oder gar Depression hast, sofort Hilfe aufsuchen. Gibt es in deiner Schule einen Psychologen? Du kannst auch mit deinem Hausarzt sprechen. Falls du tatsächlich ein ernsthaftes Problem hast, wird der Arzt deine Eltern darüber aufklären und sie werden die helfen müssen und es wird sicherlich ein Teil von der Krankenkasse finanziert.
Du musst das deinen Eltern auch nicht sofort sagen. Sie sind natürlich verpflichtet, sich um deine Gesundheit zu kümmern, aber sie sind auch keine allwissenden Götter. Sei ein bisschen nachsichtig zu ihnen und versuche zumindest einen Teil deiner Probleme selbst zu lösen und nicht ihnen an Allem Schuld zu geben.
Also normalerweise dauern Vorstellungsgespräche schon länger, aber so leicht kann man das nicht sagen. Vor allem falls du noch Schüler oder Student bist, ist es schon möglich, dass du genommen wirst (ist mir selbst einmal passiert). Falls du nach zwei Monaten noch keine Rückmeldung bekommst, kannst du dann nachfragen. Mach dir aber nicht so viele Gedanken und bewirb dich weiter.
Du kannst dich mit ihm sicher ab und zu unterhalten, das ist nicht aufdringlich. Frag ihn am besten was er mag, was seine Hobbys sind, oder etwas über Spanisch und Spanien. Wenn er dich etwas fragt, sei einfach du selbst und gebe dich nicht für etwas aus, was du nicht bist. Falls er dich auch sympathisch findet, wird er mit dir gerne Zeit verbringen und auch Kontakt suchen. Falls du aber merkst, dass er nicht so gerne mit dir redet, lasse es lieber, denn Liebe kann man nicht erzwingen.
Leider muss ich dir aber sagen, dass in insbesondere deinem Alter Fernbeziehungen kaum zu realisieren sind. Wenn du wieder in Deutschland bist und er in Spanien, wird es sehr schwer, die Beziehung zu erhalten. :(
Ich kann dich sehr gut verstehen, bin serbischer Abstammung, auch in Deutschland aufgewachsen und verstehe mich mit den meisten anderen Jugos nicht wirklich.
Wenn du in Deutschland bist ist es sowieso egal, du musst mit ihnen nicht befreundet sein, du musst auch nicht sagen, dass du die Sprache sprichst. Schwieriger ist es, wenn du dort deine Familie besuchst, oder in den Urlaub fährst. Mir hilft da am meisten, einfach tolerant zu sein, bei den Festen und gemeinsamen Mahlzeiten mitzumachen und sie nicht zu kritisieren oder gar beleidigen. Auch wenn du vermutlich ein bisschen auffallen wirst (wenn du keine Balkan-Mentalität hast), vor eigener Familie ist es ja nicht schlimm, sie lieben dich so wie du bist.
So wie du schreibst habe ich aber das Gefühl, dass es dich belastet. Ich habe mich als Jugendliche sogar für meine Herkunft geschämt, jetzt aber nicht mehr. Ich weiß nicht aus welchem Land du kommst, aber eigentlich hat jedes Balkanland was schönes zu bieten, egal ob Natur, Geschichte oder Kultur. Serbien und Bosnien haben z.B. sehr schöne Literatur (vor allem Gedichte) hervorgebracht und ich finde die Sprache auch wunderschön - definitiv meine Lieblingssprache, obwohl ich 5 Sprachen spreche. Versuche dich auch ein bisschen mit den schönen Seiten deines Herkunftslandes zu beschäftigen, dann wird es dich nicht so sehr belasten. Falls du dich darüber noch austauschen willst kannst du mir gerne schreiben.
Ich bin Serbin und war einige Zeit mit einem Polen zusammen.
Ich würde schon sagen, dass unsere Mentalitäten und Kulturen ziemlich unterschiedlich sind. Allgemein habe ich das Gefühl, dass Polen etwas moderner, ausgeglichener und fleißiger, dafür aber auch ,,kälter" und weniger gesprächig als Serben sind. Gemeinsam haben wir z.B. den starken Familienzusammenhalt und Nationalstolz. Die Beziehung kann aber auf jeden Fall funktionieren wenn man bereit ist, die Überzeugungen des anderen zu respektieren und nicht immer auf eingeprägten Sichtweisen verharrt, sondern einen Kompromiss, der für beide gut ist, sucht. Beispielsweise sollte der serbische Mann nicht erwarten, dass sich nur die Frau um den Haushalt kümmert (so wie es in serbischen Familien oft der Fall ist). Man sollte auch so schnell wie möglich die Meinungsunterschiede über Religion, Familie usw. besprechen, um zu sehen, ob man auch hier Kompromisse eingehen kann.
Ich habe aber die Beziehung mit meinem Ex-Freund immer als eine Bereicherung gesehen. Es ist sowieso viel wichtiger, wie ähnlich euer Charakter ist, was nicht so sehr von der Herkunft abhängig ist.
Powodzenia/Srećno :)