Ich habe irgendwie einen inneren Drang, mich selbst bestrafen zu müssen?

Hallo, ich habe ein Problem.

Danke an alle, die antworten und sich die Zeit nehmen, den Text zu lesen ❤️

Seit sehr kurzem habe ich irgendwie den Drang, mich selbst bestrafen zu müssen.

Ich bin zwar sehr gut in der Schule, habe ein schönes Zuhause mit verständnisvollen Eltern, aber im sozialen Bereich will es einfach nicht klappen.

Ich wollte mir in der Schule mit meinen Freunden eine eigene Gruppe gründen. Doch irgendwie haben sich alle zerstritten.

Ich habe mich mal mit einer Freundin zerstritten. Sie wollte nicht, dass ich mit einer anderen Freundin von mir befreundet bleibe, weil sie diese als Feindin betrachtete.

Als ich sagte, ich möchte und kann mich nicht zwischen meinen zwei Freundinnen entscheiden, wurde ich von sie ignoriert, teilweise angeschrien und beleidigt.
Ich blieb äußerlich ruhig und kalt, doch innerlich zerbrach ich.

Ich bin, wenn ich von der Schule nach Hause komme, teils stundenlang traurig. Ich habe eine beste Freundin, die mir Halt verschafft.
Doch wir sind überall Sonderlinge.

Ich weiß nicht: Was wir falsch machen? Oft denke ich sogar ich bin schuld, dass meine Freundin so sonderbar wirkt, weil sie sich viel von mir in unserer gemeinsamen Zeit abgeguckt hat.

Ich denke mir, dass ich es schuld bin, dass ich in der Gesellschaft so komisch wirke. Meine besserwisserische Art, die Tatsache, dass ich mich lieber mit Wissenschaft beschäftige, als mit irgendwelchen Vorwürfen meiner Kameraden, die ich sowieso nicht verstehe.

Und mit Vermutungen psychischer Erkrankungen und Problemen kann ich mich nach meiner Meinung auch nicht einfach rausreden. Sonst könnte man ja bei jeden fehlerhaftem Produkt unserer Gesellschaft, jedem Mörder und Vergewaltiger sagen, etwas stimmte beim Chemiebaukasten im Hirn nicht und er ist nicht schuld.

Naja wie gesagt, langsam kommt ein Bestrafungswunsch in mir auf. Bis jetzt konnte ich ihn unterdrücken, bis auf ein Mal. Ich begann, ein Messer in meine Haut zu drücken und zu stechen, traute mich jedoch noch nicht zuzuschneiden.

Eine meiner Freundinnen zeigte sich besorgt darüber. Sie sagte, es könne zur Sucht werden und ich solle mich dem nicht hingeben und lieber mit jemandem sprechen. Hat jemand von euch vielleicht noch sinnvolle Vorschläge der Versuchung zu wieder stehen, sich selbst zu bestrafen?

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Solange die Versuchung besteht, dich verletzen zu wollen, bleibt die Gefahr, dass du dass auch tun wirst, da sich die Gelegenheiten ständig bieten (spitze Gegenstände gibt es überall) und es somit eine Frage deiner Widerstandsfähigkeit gegenüber der Versuchung ist, ob du es schliesslich machst oder nicht. Und da du die Frage stellst, scheint es, als könntest du nicht leichtfertig damit umgehen. Also was soll man tun?

Grundsätzlich würde ich bei selbst verletzendem Verhalten folgende zwei Behandlungsaspekte hervorheben. Einerseits die Ursachenbehandlung, die im besten Fall das Ziel hat, die Versuchung verschwinden zu lassen, und andererseits Bewältigungsstrategien, die helfen sollten, bei belastenden Situationen und Versuchungen, konstruktiv(er) zu reagieren. Bei letzterem können wir dir hier Ratschläge geben, doch empfehle ich dir wärmstens, Hilfe anzunehmen und am besten professionelle Hilfe. Dies wären z.B. Schulpsycholog*innen, Schulsozialarbeiter*innen, Hausarzt, jegliche psychologische Fachstelle oder Therapeut*in.

Hier gebe ich dir trotzdem noch ein paar Tipps für Bewältigungsstrategien, von einem Merkblatt für Eltern der Schulen Einsiedeln für selbst verletzendes Verhalten: Entspannung bzw. Ablenkung (Musik hören, warmes Bad, kalte Dusche, tief durchatmen, aufräumen usw.), Darüber reden, vielleicht mit Freunden sprechen, einem Therapeuten oder mit einer Beraterin des pro Juventute Telefon 147 für Kinder und Jugendliche, sich mit Freunden treffen, oder in ein Tagebuch schreiben, Gedanken aufschreiben, zeichnen, Gedichte oder Briefe schreiben, einen Stressball benutzen, Eiswürfel auf die Haut pressen, auf ein Kissen schlagen oder in die Matratze (Wut nicht gegen sich richten), Sport oder andere Betätigung, in der täglich der innere Stress abgebaut werden kann, eine Chilischote essen (auch eine Art Selbstverletzung, doch weniger destruktiv).

Ich wünsche dir Alles Gute

Succinit

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Fühle mich hässlich?

Hey Leute,

Habe ein Problem und würde mich über vernünftige Antworten freuen.

Bin M/17 und gehe seid ungefähr 2 Jahren nicht mehr vor die Tür weil ich mich hässlich und abstoßend finde.

Muss dazu sagen dass ich mit 15 angefangen habe für 1 Jahr Ecstasy/Gras zu konsumieren. Habe dadurch wahrscheinlich eine Psychose entwickelt die aber schon zum größten Teil von alleine verschwunden ist. Habe seit ich aufgehört habe Drogen zunehmen ein großes Problem mit mir.

Ich fühle mich sehr hässlich und denke sogar manchmal dass ich eine Behinderung habe wenn ich in den Spiegel gucke. Auf Fotos sehe ich ganz schlimm aus. Ich sah mit 15 noch ganz normal aus. Ich werde mich auf Rat von meinem Betreuer vom Gericht (der mir sagt dass ich ganz normal aussehe) in eine Klinik begeben da ich auch an starken Depressionen leide. Meine Frage ist jetzt folgende: Denkt ihr dass es möglich ist dass ich eine Behinderung habe/extrem hässlich aussehe oder dass ich mir das durch verschiedene Dinge nur einbilde? Wenn mich Leute auf der Straße angucken (falls ich mal kurz rausgehe) gucke ich direkt weg weil ich nicht will dass sie mein Gesicht sehen. Habe extreme Angst unter Leuten zu sein und auch daheim fühle ich mich sehr sehr schlecht wegen meinem Aussehen. Meine größte Angst ist es nie wieder normal aussehen zu können und so will ich einfach nicht mehr weiterleben!

Ab und zu fühle ich mich auch ganz normal aber überwiegend sind diese ekelhaften Gedanken 24/7 in meinem Kopf.

In die Klinik kann ich erst in 2 Monaten und weiß echt nicht mehr weiter...

Ich weiß ihr könnt es schlecht beurteilen weil ich kein Bild einfügen möchte aber ich bitte um ehrliche und vernünftige Antworten.

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Hallo mert3888

Du sagst, dass du dich sehr hässlich findest und dass du sogar denkst, du hättest eine Behinderung. In der Regel ist es so, dass man sich selbst nicht so schön wie ein Supermodel wahrnimmt, sondern eben auch die eigenen Ecken und Kanten sieht und sich so annimmt, wie man ist, da es menschlich ist, Ecken und Kanten zu haben.

Deine Beschreibung von dir selbst geht aber extrem in die negative Richtung. Wenn ich das lese, habe ich das Gefühl, dass du dich vor dich selbst ekelst, was du auch dann im Verlaufe des Textes bestätigt hast. Es ist wichtig, dass du erkennst, dass dieses Selbstbild, was du von dir hast, nicht deshalb kommt, weil du wirklich hässlich bist, sondern wahrscheinlich kommt es daher, dass du eine gestörte Selbstbeziehung hast. Ich vermute, du empfindest dich als hässlich, weil dahinter unbewusste Gefühle wie Selbsthass stecken oder es dir ans Selbstliebe fehlt. Du hast diese Gefühle und nur weil sie dir nicht bewusst sind, heisst das noch lange nicht, dass sie verschwinden. Deine Psyche findet einen Weg, um sie dir zu zeigen und dies tut sie, indem sie deine Selbstwahrnehmung verzerrt, sodass du dich als hässlich und ekelhaft empfindest.

Du sagst, dass du Depressionen hast und dass du in eine Klinik gehen wirst. Vermutlich hast du einen Therapeuten, der dich bei deinen Depressionen unterstützt. Rede mit ihm über dein Selbstbild und dass du dich hässlich fühlst. Wir hier im Forum können dir zwar Ratschläge geben, wie du damit umgehen sollst. Ich würde dir vor Allem Strategien, die dir bei der Verarbeitung deiner Gefühle und Verhinderung der Verdrängung von diesen und Strategien, die dir bei Selbstannahme/Selbstliebe helfen, empfehlen. Aber niemand hier kennt dich so gut, dass wir dir wirklich helfen können. Für solche Anliegen sind Therapeuten da.

Ich wünsche dir alles Gute

Succinit

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Hallo

Ich habe mir durchgelesen, was du so durchmachst und möchte als erstes bekunden, dass es mir leid tut. Ich verstehe, dass einem solche Lebensumstände sehr unglücklich machen können. Und in solchen Fällen kommt man alleine auch oft nicht wieder raus. Deshalb ist es wichtig für dich, dies zu erkennen und in Therapie zu gehen, was du eigenen Angaben nach auch schon machst. Sich Hilfe zu holen ist nach dem Akzeptieren, dass man krank ist und das man Hilfe braucht der dritte grosse Schritt.

Rede aber auch mit Freunden und Familie darüber. Deine Mutter scheint in diesem Fall noch nicht wirklich im Klaren darüber zu sein, was ihre Worte in dir auslösen, denn ihre Worte scheinen alles andere als aufbauend für dich gewesen zu sein. Wenn du den Mut dazu hast, sprich das an und rede mit ihr darüber, sowohl über deine Depressionen als auch über das, was ihre Worte in dir auslösen. Kommunikation ist sehr wichtig.

Du hast gesagt, dass du dich versucht hast zusammenzureissen und das Positive zu sehen. Ich finde es toll, dass du das probiert hast. Optimistisch zu denken kann oft helfen. Du hast aber gesagt, dass du jetzt nicht mehr kannst und die Einsicht, dass "sich zusammenreissen" bei dir jetzt nicht funktioniert ist noch viel wichtiger. Jemand mit Depressionen kann sie nicht heilen, indem sich die Person "einfach zusammenreisst". Zumindest scheint es bei dir nicht zu klappen und es ist wichtig, dies einzusehen und deine Krankheit auch als solche zu erkennen und nicht die Schuld in deine "Unfähigkeit, dich zusammenzureissen" zu suchen. Es ist okay, mal nicht mehr zu mögen. Hilfsbereitschaft und Solidarität sind nicht umsonst so wichtige Tugenden. Nehme die Hilfe anderer an, sowie du auch anderen helfen würdest, wenn es ihnen so gehen würde wie dir.

Zum Schluss möchte ich sagen, dass ich verstehe, dass du dein derzeitiges Problem hier im Forum angesprochen hast. Das kann oft helfen, sich weniger alleine zu fühlen, gute Ratschläge für den Alltag zu bekommen und einfach mal eine Plattform zu haben, wo man über seine Gefühle reden kann. Es ist aber auch wichtig zu verstehen, dass dich hier niemand mit Ratschlägen heilen kann. Dafür sind Therapeuten und deine Kooperation mit ihnen zuständig und bei Weitem am effektivsten.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Hoffnung

Succinit

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Hallo

Was ich für mich in Erfahrung bringen konnte ist, dass eine Besserung nicht ruckartig geschieht, also es nicht so ist, dass z.B. wenn die eine richtige Person in dein Leben kommt oder du die eine entscheidende Lebenseinstellung annimmst, dass alle negativen Gefühle und Sorgen verschwinden. Besserung trat, zumindest in meinem Fall, langsam aber stetig ein.

Du beschreibst, dass dich nichts glücklich macht. Was ich dir empfehlen würde ist, folgendes: mehr tolle Erlebnisse, Angewohnheiten, Zeitvertreibe für dich zu finden, die dir Spass machen und dich erfüllen. Dafür würde ich folgendes tun:

Manchmal kommt dir eine Idee von etwas, was du mal probieren willst. Sagen wir mal z.B. Stand Up Paddle. Dann schreibe dir diese Idee in einer Liste. Das ist so wichtig, weil so viele Menschen viele Ideen haben, was sie tun könnten, diese Ideen aber nie verfolgen bzw. direkt nachdem die Idee kam, verwerfen. Schreibe sie dir also in eine Liste, sodass dir die Ideen nicht mehr entfallen.

Dann mach dich dran und nehme diese Liste als To-Do-Liste. Probiere all diese Sachen, die du aufschreibst, auch tatsächlich aus. Wie oft hatte ich früher Ideen von Sachen, die mir gefielen, habe sie aber nie in die Tat umgesetzt, weil ich sie grade verworfen hatte oder nicht die Motivation hatte, sie in die Tat umzusetzen. Nimm immer nur einen Punkt aus der Liste, damit du dich nicht überforderst, und probiere es aus. Es ist völlig normal, dass am Anfang sowohl wenig Ideen kommen als auch die Lust gar nicht da ist, diese Ideen auszuprobieren. Das ist eben eine Angewohnheit. Dein Geist und Körper brauchen Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Mach kontinuierlich weiter, und du wirst sehen, dass es langsam anfangen wird Spass zu machen, diese Liste durchzuarbeiten.

Und der letzte Punkt ist der folgende: Nachdem du die Idee ausprobiert hast, nehmen wir wieder als Beispiel das Stand Up Paddle. Wenn es dir gefallen hat, dann notiere dir diese Idee in eine feste Liste, also keine To-Do-Liste, die du abarbeitest, sondern eine Liste, die immer länger wird und wo du alle Ideen aufschreibst, die dir gefallen bzw. Spass machen. Das ist wichtig, damit, wenn mal wieder die Freude in deinem Leben abnimmt, du diese Liste hast, die du anschauen kannst und die dir wieder eine Menge an Ideen liefert, was du so tun kannst um wieder Freude und Spass zu haben. Auch tolle Ideen vergisst man sehr oft. Folgendes Beispiel: Wie viele schmackhafte Gerichte hat man schon in seinem Leben gekocht und wie oft kommt es trotzdem vor, dass man für den nächsten Abend nicht weiss, was man kochen soll, weil einem keine Ideen einfallen? Wenn man ein Kochbuch voller Rezepte hat und immer neue Rezepte hineinschreibt, dann werden einem die Ideen nie ausgehen.

Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Ratschlag helfen. Natürlich ist es wichtig, wenn du auf dich individuell zugeschnittene Ratschläge bekommst, mit Freunden und Familie darüber redest und ggf. in eine Therapie gehst, wenn keine Besserung eintritt. Hier noch ein Paar Ideen, was dir gefallen könnte: Spaziergänge in der Natur, Billard spielen, Singen oder ein Instrument spielen, Baden gehen, ein Buch lesen, Kochen, Workshops besuchen, Sport machen, Tanzen, Zeit mit anderen Leuten verbringen etc.

Ich wünsche dir alles Gute

Succinit

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Hallo

Was dir in dieser Situation helfen kann ist, die Gründe für diese Entscheidung nochmal ganz genau durchzudenken und dir bewusst machen, warum du diese Entscheidung getroffen hast und warum du sie für richtig gehalten hast. Oder du kannst dir versuchen auszumalen, was die negativen Folgen gewesen wären, wenn du diese Entscheidung nicht so getroffen hättest, wie du es getan hast.

Wenn das Gefühl dann immer noch nicht weggeht, versuche es mal damit. Höre auf, rational über die Entscheidung nachzudenken und fühle die Gefühle, die du mit dieser Entscheidung verbindest. Wenn dann dieses negative Gefühl auftaucht, versuche dem nachzugehen, also das Gefühl mal "mit offenen Armen" anzunehmen und aktiv zu fühlen. Denn so verdrängst du das Gefühl nicht, sondern gibst ihn aktiv Platz. Und wenn du das tust, dann kannst du auch viel einfacher ergründen, woher das Gefühl kommt, also was für andere Gefühle, Gedanken, Erinnerungen usw. du mit diesem Gefühl assoziierst. Vielleicht findest du so heraus, dass es dich belastet, dass du mit dieser Entscheidung jemand anderes verletzt hast? Oder vielleicht hast du diese Entscheidung aufgrund äusserer Faktoren wie (Freunde, Familie, gesellschaftlicher Druck) getroffen, aber tief in deinem Inneren wolltest du die Entscheidung nicht treffen. Es kann viele Gründe geben. Lerne auf deine Gefühle zu achten.

Oft hilft es, mit anderen Menschen darüber zu reden oder einfach mal ein Blatt Papier zu nehmen und zu schreiben, was du zu dieser Entscheidung denkst und fühlst. Beides hilft sehr, um Klarheit zu verschaffen.

Vielleicht kannst du genauer ausführen, was für eine Entscheidung das war und warum du sie getroffen hast?

Lg Succinit

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