Ich hab dasselbe erlebt, nur das ich männlich bin und alle meine Freunde männlich sind.
Wem das folgende zu viel lesen ist, zu den letzten beiden Absätzen mit der Zusammenfassung springen.
War als 20-jähriger mit nem 10-jährigen Befreundet. Na ja, ich bin vieleicht etwas extremer, weil ich wegen Mobbing vor Gleichaltrigen Angst habe und Freunde gezielt in anderen Altersgruppen suche.
Inzwischen ist der o.g. erste "ungewöhnliche" Freund volljährig, aber hab noch 2 andere, die 9 Jahre später noch 10 sind. Meistens bilden sich meine Freundschaften, wenn der jüngere zwischen 6 und 14 ist, früher ist zu wenig interaktion möglich, darüber entstehen für mich wenn überhaupt nur (ungefähr) altersgleiche Freundschaften, oder als ich 20 war hab ich mich mit nem 50-jährigen angefreundet.
Schädlich ist das eine solche altersverschiedene Freundschaft
(ich setze vorraus, das "Freundschaft" generell frei von sexuellem ist, weil alles mit-sexuellem nenne ich "Beziehung")
gewiss nicht, zumindest nicht für den jüngerne Freund. Es gab sogar berühmte Persöhnlichkeiten, mir fallen gerade 3 ein, die "Kleine Freunde" hatten. Nämlich erstens der befreite, dunkelhäutige Ex-Sklave und Naturforscher George W.Carver, der in seiner Studentenzeit eine Freundschaft mit einem Minderjährigen bildete, dieser Junge wurde später hochrangiger US-Minister. Zweitens der britische Kinderbuchautor James Matthew Barrie. Drittens, und weil von einer berühmten Frau für Sie am wichtigsten, die schwedische Kinderbuchautorin Astrid A.E. Lindgren und ihre 52(!) Jahre jüngere Freundin Sara Schwardt, mit der die Freundschaft 30 Jahre überdauerte und Sara später ebenfalls Schriftstellerin wurde. (diesen Absatz weiß ich aus Wikipedia und Biographien-lesen bzw. Schulunterricht, alles andere ist eigene Erfahrung)
Zumindest bei dem hochrängigen Politiker und der Jahrzehntelangen Verbindung, kann man davon ausgehen, das seine untypische Jugendfreundschaft höchstens positiv war.
Schaden haben von solchen Verbindungen nur die beteiligten Erwachsenen und nur in der Anfangszeit. Als älterer Freund kann man entweder zuerst das Kind kennen lernen, was Gefahr von Ärger mit den Eltern birgt, aber wenn man die Eltern zuerst kennen lernt, hat man evtl. den Kennenlernaufwand verschwendet, wenn "die Chemie" zwischen mir und dem Kind nicht stimmt.
Also gehe ich eher erstere Reihenfolge, wenn das Kind mich den Eltern vorstellt, kann man schon viel Peinlichkeit abfangen, und wenn dann zuerst einmal meine Eltern mit den Eltern des Kindes reden, regelt das "Eltern unter sich" meistens alles zu einem guten Ausgang.
Bei Eltern, die nicht mit sich reden lassen, ist der Verlust einer potentiellen Freundaschaft zwar schmerzhaft, aber dem Kind ist dann nicht von mir, sondern höchstens dadurch geschadet, dazu erzogen zu werden, sich vom schlechten Ratgeber "Vorurteil" leiten zu lassen.
Die wenigen Fälle, bei denen ich die Eltern zuerst kannte UND(!) die chemie mit dem Kind durch viel Glück passte, haben allerdings den Vorteil, das mir die Eltern auch schneller in schwirigereren Situationen bezüglich ihrer Kinder vertrauen.
##RESÜMEE:
Wie ich Ihrem Kommentar entnehme, sind Sie aber schon aus der kritischen Anfangsphase hinaus, (Eltern besänftigt, Gesprächs-Themengemeinsamkeiten abgesteckt, Freundschaft gefestigt) also liegt überhaupt kein Problem mehr vor.
Ich habe zwar bisher nicht für möglich gehalten, das verschiedengeschlechtliche Freundschaften gleichzeitig frei von sexuellem und länger als 8 Jahre haltbar sein können, aber ich vermute mal, in Analogie wie zur heutigen Zeit auf sexuellem Gebiet (sofern beide volljährig) beliebig Geschlechtermischungen möglich sind, haben vermutlich auch nicht-sexuelle Verbindungen in beliebigen Geschlechterkonstellationen eine Chance, lebenslang zu halten.