Hallo zusammen, seit 10 Jahren bin ich (m/41) immer wieder mal mit Burnout, Panikattacken, stressbedingtem Schwindel, Depressionen etc in Behandlung. Ich habe ganz schlimme Phasen hinter mir, habe mich aber mittlerweile an dieses Leben gewöhnt, da ich auch gute Phasen habe. Der Hauptgrund für alle psychische Probleme ist mein Vater, der schwerer Alkoholiker und ein ganz fieser Mensch war. Er war aggressiv, gewalttätig mir und meiner Mutter und meinen Brüdern gegenüber, er war laut, arbeitslos, ich habe eine furchtbare Kindheit und Jugend wegen ihm hinter mir und er ist uns unser Leben lang zur Last gefallen. Vor 2 Wochen ist er nun endlich an Krebs gestorben! Ich habe mir das seit 10 Jahren gewünscht, dass dieser fiese Mensch endlich aus meinem Leben verschwindet. Ich hatte mich ohnehin schon weitestgehend distanziert, aber er war immer präsent in meinem Leben. Rein gedanklich und emotional müsste ich jetzt endlich Ruhe haben und glücklich sein, zumal alles in meinem Leben mittlerweile gut verläuft. Aber seit seinem Tod geht bei mir garnichts mehr. Ich habe garkeine Energie mehr, kämpfe mich durch den Tag, könnte den ganzen Tag weinen, habe jedoch keine einzige Träne vergossen. Ich bin sooo froh, dass dieser Mensch weg ist, aber ich kann es irgendwie nicht begreifen, dass nach 41 Jahren endlich Ruhe ist. Ich würde so gerne weinen, alles rauslassen und dann freudig durchs Leben hüpfen, weil mein Leben schön ist. Aber nun bin ich total am Ende. Daher die merkwürdige Frage, wie man den Tod seines Vaters am besten verarbeitet bzw. wie ich mit der Situation umgehen soll, damit es mir bald besser geht? Ich denke sehr viel über ihn und unser Leben nach. Es ist traurig, aber mir fällt NICHTS positives ein, wenn ich an meinen Vater denke. Dieser Mensch war das furchtbarste was mir in meinem Leben begegnet ist, ein ganz schlimmer Mensch. Umso unverständlicher ist es für mich, dass mich das gerade so fertig macht. Bin für jeden Tipp dankbar..... Danke