Zusatzstoffcocktail kann schädlich sein
Aus ernährungsphysiologischer Sicht können die süßen Zusatzstoffcocktails eindeutig nicht empfohlen werden. Noch ist unklar, wie sich größere Mengen Coffein, Taurin, Glucuronolacton und Myo-Inositol auswirken, insbesondere in der Kombination miteinander. Sicher ist, dass für allergiegefährdete Personen einige der Farbstoffe wie Chinolingelb (E104), Azorubin (E122) oder Brillantblau (E133) bedenklich sein können. Auch aus ökologischer Sicht bekommen die schrillen Drinks ein dickes Minus, da sie ausschließlich in Dosen und Einwegflaschen erhältlich sind.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stuft die Energy-Drinks als nicht sicher ein. Wirkungen und Wechselwirkungen von Taurin und Glucoronolacton in Kombination mit Coffein seien nicht gut genug erforscht. Vor allem besteht Forschungsbedarf zum Zusammenhang mit gleichzeitiger sportlicher Betätigung und Alkoholkonsum. Hierzu hat das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) kürzlich ein Forschungsprojekt initiiert.
Da sie bereits zu Kreislaufkollaps geführt haben, sollten Energy-Drinks mit größter Vorsicht genossen werden. Strenge Verbote helfen in der Regel wenig. Sachliche Aufklärung über die künstlichen und teuren Designer-Getränke ist sicher der bessere Weg.
Quelle: Berges, U.: UGB-Forum 5/2000, S. 276-277, aktualisiert 2013