Noch meinen Senf...
- ja, manchmal fände ich es -als Mann- sehr hübsch, mehrere Frauen zu haben... (Umgekehrt -meine Frau hat mehrere Männer- fände ich nicht so hübsch. Hat also was mit Fairness zu tun).
- Wenn mir einer erzählt, dass das längere Zeit funktioniert - dann glaub ich, er hat nicht gründlich genug hingesehen. Meines Wissens haben sich alle (kalifornischen) Hippiekommunen, die freie "Liebe" praktiziert haben, früher oder später aufgelöst. Die, die am längsten durchhielten haben strenge Regeln bezüglich stetem Partnertausch betrieben. (Sprich: Zwang.). Man hat also künstlich der Beziehungsbildung entgegengewirkt.
- Im muslimischen Bereich war das ja tatsächlich (in Form von "Vielweiberei") verwirklicht. Aber hier ist der weltanschaulich-gesellschaftliche Rahmen in keiner Weise vergleichbar mit unserem Individualismus und unseren Vorstellungen von einem gelungenem Leben. Nur wenige Flecken der Erde kennen "Vielmännerei". ZB gibt es in Tibet unter bestimmten Umständen die Möglichkeit 1 Frau + mehrere (eng untereinander verwandte!) Männer (Brüder). Die institutionalisierte Möglichkeit ein "Beziehungsnetz" (mehrere Frauen und mehrere Männer) gab es in traditionellen Gesellschaften noch nie (meines Wissens). Große Fürstenhöfe kämen der Vorstellung vielleicht am nächsten - wenn man Polyamorie so schätzt, dass man das Leben im Haifischbecken mit Haifischen dafür in Kauf nimmt.
- "Liebe" ist ein übel geschundenes Wort. "Polyamorie" - soll das einfach heißen promisker Sex bis zum Abwinken? O.k. So etwas kann funzen. Solange eben keine Gefühle ins Spiel kommen. Oder soll das Wort "Amor" - "Liebe" ernst genommen werden? Dann ist Polyarmorie imho ein Widerspruch in sich selbst. Denn Liebe will nicht durch andere verdünnt oder ersetzt werden können. Liebe strebt nach Einzigartigkeit. Und will das auch spüren. Vielleicht kann ich mehrere Frauen gleichzeitig lieben. Aber meine Zeit und Kraft es ihnen zu zeigen ist begrenzt. Manchmal ist man doch schon in einer Zweierbeziehung nicht in der Lage, für den anderen ausreichend aufmerksam da zu sein.
- Letztlich finde ich Paulus cool: "Alles ist erlaubt - aber nicht alles dient zum Guten" (1 Kor. 6).
- Verbot? Oh, bitte nicht!