Therapeutisches Reiten wird in 4 Richtungen unterteilt: Hippotherapie Heilpädagogisches Voltigieren und Reiten (heilpädagogische Förderung mit dem Pferd) Reiten als Sport für Menschen mit Behinderungen Ergotherapeutische Behandlung mit dem Pferd Hippotherapie: Es handelt sich bei der Hippotherapie um eine krankengymnastische Einzelbehandlungsmaßnahme, die in ein physiotherapeutisches Gesamtbehandlungskonzept eingebunden sein sollte. Hippotherapie wird von Physiotherapeuten mit der beruflichen Zusatzausbildung Hippotherapie mit speziell dafür ausgebildeten Pferden durchgeführt. Diese Therapiepferde werden jeweils von einem/r Pferdeführer/in am Führstrick im Schritt und auf genaue Anweisung der Physiotherapeuten geführt. Die begleitende Physiotherapeutin macht sich dabei die therapeutisch besonders wertvollen dreidimensionalen Schwingungsimpulse des Pferderückens sowie die Zentrifugal-, Beschleunigungs- und Bremskräfte zu Nutze, die auf den Patienten einwirken. Die Hippotherapie bietet dabei wie keine andere Behandlungsmethode Menschen mit unterschiedlichsten neurologischen Bewegungsstörungen und dadurch gestörter oder verloren gegangener Gehfähigkeit eine harmonische Fortbewegung im Raum in einem komplexen gangphysiologisch ablaufenden Bewegungsmuster an. Physiotherapie auf dem Pferd bezeichnet den Einsatz des Pferdes im medizinischen Bereich. Das Pferd ist Medium einer krankengymnastischen Therapie, die das Ziel hat, die Auswirkungen medizinisch diagnostizierter Schädigungen am Stütz- und Bewegungsapparat, vor allem aber der Bewegungssteuerung auszugleichen bzw. zu minimieren. Als Abgrenzung zum herkömmlichen „ Reiten“ ist hier zu sehen, dass das Pferd nicht der „ Hilfeangebot des Reiters Folgt, sondern der Patient auf die vom Pferd ausgehenden Impulse reagiert. Es handelt sich um eine Form der krankengymnastischen Behandlung auf neurophysiologischer Grundlage im Sinne einer reaktiven Bewegungstherapie. Als Indikationen stehen neurologische Erkrankungen im Vordergrund
Ergotherapeutische Behandlung mit dem Pferd: Die Ergotherapie hilft Menschen dabei, eine durch Krankheit, Verletzung oder Behinderung verlorengegangene oder noch nicht vorhandene Handlungsfähigkeit im Alltag ( wieder ) zu erreichen. Durch den ganzheitlichen Ansatz der Ergotherapie werden nicht nur die Bewegungsabläufe (= Motorik) des Körpers geschult, sondern das ganze menschliche System einbezogen. Es also um Bewegung, Wahrnehmung , Aufmerksamkeit und harmonisches Zusammen wirken dieser Einzelaspekte.
Ergotherapie wird angewendet bei •Schlaganfall- oder Herzinfarktpatienten, sofern diese dadurch einen körperl. Schädigung erlitten haben •Menschen mit angeborenen körperlichen Schädigungen •Menschen mit angeborenen geistigen Schädigungen •Menschen mit rheumatischen Erkrankungen •Kindern mit Verhaltens- oder Entwicklungsstörungen •Menschen mit massiven neurologischen Störungen ( z. B. nach Unfall) •Menschen mit Störungen der Koordination, der Aufmerksamkeit, der Reaktion, der Merkfähigkeit, des Gleichgewichts oder der Grob-bzw. Feinmotorik ( Motorik= Bewegungslehre, Bewegungsabläufe) •Menschen mit multipler Sklerose Im Klein-/Schulkindalter •verzögerte Sprachentwicklung •verzögerte motorische Entwicklungsstörungen •Ungeschicklichkeit ( Dyspraxie) •mangelndes Körper- und Selbstbewusstsein •Anpassungsschwierigkeiten in neuen Situationen •Hyper- oder Hypoaktivität •Lernstörungen •Vermeidung , die Hände zu gebrauchen •unangemessen Körperhaltung •Höhenangst •häufiges Anrempeln von anderen Menschen oder z.B. Türrahmen
Hippotherapie wird angewendet bei: •Cerebrale Bewegungsstörungen nach frühkindlicher Hirnschädigung mit unterschiedlichem Schweregrad •Multiple Sklerose mit spastischer Paraparese, auch in Kombination mit Ataxie •Zustände nach Schädel-Hirn-Verletzungen •Zustände nach Schlaganfall •Inkomplette Querschnittssyndrome •und weitere zentrale Bewegungsstörungen.
Bisschen viel, aber ich hoffe, du kannst damit was anfangen. Liebes Grüßle Silvi (Ergotherapeutin in Ausbildung)
