Tatsächlich empfinden Eltern ihre Kinder oft selbst als nervig. Die Erwachsenen, auch die Eltern, fühlen sich durch die Bedürfnisse der Kinder eingeschränkt, denk nur mal an das elterliche Liebesleben.... Allerdings muss man auch schlicht sagen, die trauen sich was, was wir uns schon lange nicht mehr trauen, nämlich das einzuklagen, was sie wollen. Hier gilt es, das Gleichgewicht zu finden.... wenn Dein Bedürfnis Ruhe oder ein ungestörtes Gespräch mit Deiner Freundin ist, dann sag das auch... Du hast doch dasselbe Recht! Seit meine Kinder groß genug sind(12 und 7), mache ich mir Zeit, auch mal nur was mit meinen Freunden zu machen...obwohl sie vergleichsweise gut gezogen waren, also im Restaurant sitzen blieben und malten, u.s.w. Versuche vielleicht für Dich ein Gleichgewicht zu finden, was ist nachvollziehbar (z.B. Hilfe beim Toilettengang erbitten), was nur stressig und vermeidbar(Rumlaufen im Restaurant) und was ist fast unvermeidbar und von Dir kaum zu beeinflussen (Kinder im Supermarkt, die beim Angebot an der Kasse schwach werden und quengeln. Manchmal haben sie noch nicht verstanden, dass es nichts gibt.). Wenn Du bei letzterem gelassen bleiben kannst - bringt Dir in dem Moment ja eh nix - , kannst Du Dich im Restaurant zu Recht beschweren und vielleicht bei nachvollziehbaren Bedürfnissen an das Kind erinnern, das Du mal warst.

Als Mama habe ich den Vorteil, dass ich die von meinen Kindern gedeckte Frühstückstafel am Sonntag kenne, die Umarmung nach der Gute-Nacht-Geschichte, die Atemzüge ihrer schlafenden kleinen Körper und das Bild, auf dem steht: "Ich habe Dich ganz doll lieb, Mama!" Daran denke ich auch mal, wenn fremde (nicht nur meine eigenen) Kinder mich nerven. Es hilft, aber eben nicht immer. Man ist auch nur ein Mensch.

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