Es ist ein ganz besonderer Vertrauensbeweis, dass sich dein Freund dir gegenüber geöffnet hast. Du scheinst dem auch gerecht geworden zu sein.

Wenn du besser verstehen willst, wie es deinem Freund geht, wie es emotional in ihm aussieht und welchen Herausforderungen er gegenübersteht, möchte ich dir das Buch „Herausforderung Pädophilie – Beratung, Selbsthilfe, Prävention“ von Claudia Schwarze (Leiterin der Psychotherapeutischen Fachambulanz in Nürnberg) und Dr. Gernot Hahn (Leiter der Forensischen Ambulanz im Klinikum Erlangen) ans Herz legen. Das Buch kostet 16 EUR, wissenschaftlich auf der Höhe der Zeit und leicht verständlich geschrieben. Es richtet sich nicht nur an Betroffene, sondern auch z.B. an deren Eltern / Angehörige / Freunde oder Menschen, die beruflich mit Pädophilen zu tun haben.

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Bei Hebephilie und Ephebophilie handelt es sich meiner Einschätzung nach nicht um Krankheiten.

Die These, dass es sich um die evolutionär beste Zeit handelt, um Babys zu machen, muss man näher beleuchten.

In Hinblick auf Ephebophilie geht das Argument fehl. Ephebophilie bezeichnet die homosexuelle Neigung zu postpubertären Jungen. Aus homosexuellen Handlungen entstehen keine Babys.

Anders verhält es sich bei Parthenophilie, der (heterosexuellen) Anziehung zu pubertären / postpubertären Mädchen.

Studien zur "besten Zeit", um Baby zu bekommen sind mir nicht bekannt. Dagegen spricht für mich, dass es für die Geburt besser sein könnte, wenn der Körper bereits voll ausgewachsen ist. Das ist aber ein auf das Individuum bezogen, nicht auf die Art. Wenn es um die evolutionär beste Zeit geht, stellen sich andere Fragen. Da geht es um den Fortpflanzungserfolg insgesamt.

In geschichtlicher und vorgeschichtlicher Zeit war die Lebenserwartung deutlich niedriger als in der Neuzeit. Man hatte also potentiell viel weniger Zeit, um Kinder zu bekommen und sie großzuziehen. Mit 30 Kinder zu bekommen und zu sterben, wenn sie 10 Jahre alt sind, wäre kaum eine erfolgreiche Fortpflanzungsstrategie.

Früh Kinder zu bekommen scheint sinnvoll, wenn es darum geht viele Nachkommen zu bekommen (in die Zeit der Fruchtbarkeit passen so mehr Schwangerschaften) und erst recht, wenn man bedenkt, dass die Zeit der Aufzucht der Kinder bei Menschen sehr, sehr lange dauert.

Das individuelle Risiko steigt mit frühen Schwangerschaften, auch für das Kind. Einer der Gründe für die geringe durchschnittliche Lebenserwartung in geschichtlicher und vorgeschichtlicher Zeit ist die enorme Kindersterblichkeit.

Schaut man in die Gegenwart, dann sind Ländern mit objektiv erfolgreicher Fortpflanzungsstrategie jene, bei denen die Frauen 4 oder 5 oder mehr Kinder bekommen (vor allem in Entwicklungsländern, vor allem Afrika). In diesen Ländern fangen Frauen auch sehr früh mit dem Kinderkriegen an. Es sind aber auch die ärmsten Länder in denen die Menschen das härtete Leben haben.

Auch in diesen Ländern nimmt die Anzahl der Kinder pro Frau rapide ab. Es wirkt dort ein Prozess, den wir auch aus der Vergangenheit der heutigen Industrieländern kennen. Meine Großmutter stammt z.B. aus einer Familie mit über 10 Kindern, von denen einige auch früh gestorben sind. Armut, fehlende Bildung, schlechte medizinische Versorgung, schlechte Sicherungssysteme im Alter führen dazu, dass mehr Kinder geboren werden. Es gibt "Ersatzkinder" (für verstorbene Kinder) und "Vorratskinder" als Sicherheit, weil man ja weiß, dass einige der Kinder sterben könnten, und es gibt Kinder, die als Absicherung für den Lebensabend gezeugt werden, weil es üblich ist, dass die Alten irgendwann von den Jungen versorgt werden.

Reichtum, bessere Bildung, bessere medizinische Versorgung, funktionierende Rentensysteme sorgen dafür, dass weniger Kinder geboren werden. Es wird in doppelter Hinsicht mehr Zeit in die Aufzucht der Kinder investiert: einerseits weil man mehr Zeit pro Kind hat, wenn man 1 oder 2 Kinder statt 5 oder 6 hat, andererseits wird die Zeit des Kümmerns ausgedehnt. Früher gingen 14-jährige in die Lehre und fingen an, ihren Lebensunterhalt (mit)zubestreiten. Heute werden 24 oder auch mal 28-jährige noch im Studium von den Eltern unterstützt.

Die verlängerte Unterstützung geht auch einher mit einer Verlängerung der Unselbstständigkeit, die die Gefahr einer (partiellen) Entrechtung mit sich bringt.

Nur weil es evolutionär (unter den geschichtlichen Bedingungen der Evolution) sinnvoll war, früh Kinder zu bekommen, ist es kulturell unter neuzeitlichen Bedingungen noch lange nicht wünschenswert. Allerdings öffnet sich damit ein Spalt zwischen evolutionär angelegten individuellen Bedürfnissen und kulturellen Forderungen.

Der Wunsch nach Sexualität entsteht evolutionär bedingt mit der Geschlechtsreife, bzw. in Vorbereitung darauf bereits etwas früher. Fast geschlechtsreife und geschlechtsreife Kinder und Jugendliche (subadulte Menschen) haben ein eigenes Interesse an Sexualität. Zugleich gibt es auch Erwachsene (adulte Menschen), die sexuell auf ein subadultes Körperschema reagieren.

Dieses Problemfeld bedarf der Aufmerksamkeit und konstruktiver Lösungsansätze.

Aktuell dominiert ein destruktiver Lösungsansatz: die Tabuisierung. Er funktioniert zwar auf gesellschaftlicher Ebene, fügt von der Tabuisierung betroffenen Individuen aber erhebliches, vermeidbares Leid zu.

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Ex-Freund zweiter Versuch?

Einmal so knapp wie möglich:

Ich war ungefähr 1,2 Jahre mit meinem Freund zusammen, bis ich mich Ende Oktober von ihm getrennt habe. Gründe dafür waren Meinungsverschiedenheiten was das Führen einer Beziehung angeht. Unteranderem wollte er z. B. auch nicht, dass ich mich mit meinen männlichen Freunden treffe. Ein anderes Thema war auch Sexualität, da er mich mal angefasst hatte, obwohl ich Nein sagte und das einfach unsere zukünftige Beziehung in dem Gebiet stark verändert hat.

Aufjedenfall nahm er Ende Dezember wieder Kontakt zu mir auf, den er zuvor abgebrochen hatte, da er aufkeinenfall mit mir befreundet sein wollte. Er schieb mir dann einen Brief, auf welchen ich ihm auch antwortete. Daraufhin arrangierten wir ein Treffen, um einfach noch einmal über alles zu reden. Das war schön und wir kamen uns auch näher.

Anfang Dezember lernte ich allerdings jemand anderes kennen, mit dem ich auch rumgemacht hatte und quasi am "kennenlernen" war. Dies erzähle ich meinem Ex-Freund dann auch. Daraufhin war er wirklich sehr wütend und warf mir Alles mögliche an den Kopf - meinte ich hätte "rumgehurt" während er die schlimmsten Monate durchgemacht hat.

Einerseits habe ich das Gefühl noch Gefühle für ihn zu haben und überlege, ob ich es gerne noch einmal mit ihm probieren würde (was er möchte), da ich mit auch irgendwie eine Zukunft mit ihm vorstellen kann. Andererseits fand ich die Beleidigung wirklich unverschämt und weiß auch nicht, ob es mit all den Problemen - insbesondere der Angst vor sexueller Interaktion mit ihm - überhaupt Sinn machen kann. Auch weiß ich nicht, ob meine Gefühle für ihn einfach nur von unserer extremen Vertrautheit voneinander kommen. Und da ist ja auch noch die Person die ich eig gerade kennenlerne..

Ich suche Rat.

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Entscheidend ist für mich dieser Teil deiner Schilderung:

Daraufhin war er wirklich sehr wütend und warf mir Alles mögliche an den Kopf - meinte ich hätte "rumgehurt" während er die schlimmsten Monate durchgemacht hat.

Ich erkenne darin die emotionale Basis für einen Stalker. Es muss natürlich nicht so kommen, aber ich sehe da eine sehr realistische Gefahr. Ich glaube, dass es am besten wäre, wenn du den Kontakt unmissverständlich abbrichst. Eine normale Freundschaft halte ich für ausgeschlossen. Dein Freund ist dafür emotional zu verstrickt und kann das nicht leisten.

Nach allem was du sonst geschrieben hast ("da er mich mal angefasst hatte, obwohl ich Nein sagte"), glaube ich auch, dass es ein zweiter Versuch zu einer toxischen Beziehung führen würde, die dir nicht gut tut und viel Kraft kosten würde.

Kein Respekt vor deinem "Nein" + hochemotionaler Angriff (er ist das arme Opfer, du bist schuld) => sehr, sehr große Warnzeichen.

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Ich finde die Frage seltsam.

Wie schon jemand angemerkt hat, wurde der Mann 1935 geboren und sitzt noch im Gefängnis. Etwas spät für eine Ausbildung zum Pädagogen / Erzieher / Kindergärtner.

Die Frage nach Berufen, die mit Kindern zu tun haben deutet an, dass der Mann sich an Kindern vergangen hätte. Das war aber wohl nicht der Fall.

Er ist ein heterosexueller Sexualstraftäter.

Aus dem Wikipedia-Eintrag über ihn:

Nach der Pflichtschule besuchte er eine Höhere Technische Lehranstalt (HTL) in St. Pölten mit dem Schwerpunkt Elektrotechnik. Sein erster Arbeitgeber war die VÖEST in Linz. Im Alter von 21 Jahren heiratete er eine 17-jährige Küchengehilfin. [7] Zwischen 1969 und 1971 konstruierte er für eine Baustofffirma in Amstetten Betonrohrmaschinen. [4] Den Behörden liegen Gerichtsakten vor, nach denen er wegen Vergewaltigung einer 24-Jährigen und der versuchten Vergewaltigung einer 21-Jährigen im Jahre 1967 zu einer Haftstrafe verurteilt wurde und auch tatsächlich im Gefängnis saß. (...) Fritzl hatte am 28. August 1984 seine damals 18-jährige Tochter unter einem Vorwand in den Keller gelockt, betäubt und mit Handschellen gefesselt in einen eigens als Zelle vorbereiteten Raum eingesperrt. Einen Tag später wurde sie als vermisst gemeldet. Etwa einen Monat nach ihrem Verschwinden hatte der Vater einen Brief präsentiert, in dem die Tochter darum bat, dass nicht nach ihr gesucht werde.
In den folgenden Jahren wurden nach damaligen Aussagen Fritzls immer wieder Kinder der angeblich abgängigen Tochter vor dem Haus abgelegt. Drei davon wurden danach von den „Großeltern“ aufgenommen. Alle sieben Kinder, darunter ein Zwillingspaar, waren von Fritzl durch den inzestuösen Missbrauch seiner Tochter gezeugt und von dieser im Keller geboren worden.

Eine spezifische Gefährlichkeit für Kinder ergibt sich daraus nicht.

Trotzdem wäre der Mann aufgrund seiner Vorgeschichte für eine Autoritätsposition mit Macht über andere Menschen (gleich welcher Art) ungeeignet.

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Jemand der Steuernhinterzieht/Schwarzarbeitet bekommt öfter härtere Strafen als jemand der Kinder missbraucht oder jemanden Vergewaltigt.

Das ist eine Legende. Wenn du Nachweise zu Personen hast, die tatsächlich in den Knast gekommen sind, weil sie schwarzgearbeitet haben, kannst du die gerne teilen.

Meine Info dazu (von der Seite harz4.de):

  • Für Schwarzarbeit ausgesprochene Strafe für Arbeitnehmer: Wer als Privatperson dabei erwischt wird, dass er schwarzarbeitet, muss in aller Regel mit einem Bußgeld von bis zu 300.000 Euro rechnen. Es handelt sich dabei nämlich um eine Ordnungswidrigkeit.
  • Für Schwarzarbeit ausgesprochene Strafe für Auftragsgeber: Für Arbeitgeber kann Schwarzarbeit eine Straftat darstellen. Diese geht nämlich in aller Regel mit einer Steuerhinterziehung bzw. einem Sozialversicherungsbetrug einher. Ob eine Geld- oder eine Freiheitsstrafe ausgesprochen wird, entscheidet ein Richter im Einzelfall.

Ich habe einen Fall gefunden, in dem ein Arbeitgeber, der mit erheblicher krimineller Energie vorgegangen ist zu 2 Jahren und 8 Monaten verurteilt wurde. Das Unternehmen hat einen Großteil der Löhne schwarz ausgezahlt und nicht in der Buchführung registriert. Der ermittelte Sozialversicherungsschaden soll bei mehr als 1,8 Millionen Euro liegen.

Ich meine, dass man sich über 2 Jahre, 8 Monate nicht wirklich beklagen kann, wenn man 1.8 Million Euro gestohlen hat. Das Geld fehlt schließlich für die Betreuung von Obdachlosen, die Unterstützung von Frauenhäusern oder die Finanzierung von Jugendarbeit. Der Diebstahl hat reale Konsequenzen für andere Menschen.

So ist es auch bei Steuerhinterziehung. Im Normalfall (hinterzogene Steuer bis 50.000 Euro) gibt es unabhängig von der eingesetzten kriminellen Energie bei Steuerhinterziehung nur eine Geldstrafe.

Die Leitlinien, die der BGH für die Bestrafung von Steuerhinterziehung entwickelt hat sind:

Bundesgerichtshof (BGH) folgende Leitlinien entwickelt: 

  1. hinterzogene Steuer bis 50.000 Euro -> Geldstrafe
  2. hinterzogene Steuer von mehr als 50.000 Euro -> Haftstrafe bei besonders schwerer Steuerhinterziehung, ggf. Aussetzung zur Bewährung     
  3. hinterzogene Steuer von mehr als 1 Mio. Euro -> Freiheitsstrafe und öffentliche Hauptverhandlung zwingend (kein Strafbefehl möglich)

Kaum ein Steuerhinterzieher landet je im Knast. Wenn man dort doch landet, ist man mit erheblicher krimineller Energie vorgegangen, hat bis zuletzt versucht, damit durchzukommen (kein Geständnis) und einen enormen finanziellen Schaden verursacht.

Weitere Infos siehe: "Strafmaß bei Steuerhinterziehung" auf www.rosepartner.de)

Obwohl jeder mit Menschlichen Verstand, es tausendmal schlimmer findet wenn jemand vergewaltigt wird, voralldem wenn es ein Kind ist.

Kindesmissbrauch fängt nicht bei Vergewaltigung an. Die meisten verurteilten Taten bewegen sich im unteren Bereich des Strafbaren.

Für schwere Fälle liegt der Strafrahmen bei 2 bis 15 Jahren. Da gibt es am Ende (vor allem bei Wiederholungstätern) auch oft Sicherheitsverwahrung, was in der Regel zu längerem Freiheitsentzug als "lebenslänglich" führt.

Habe oft in den Nachrichten gehört, das Pädophile/Kinderschänder/Vergewaltiger usw. freigesprochen wurden

Wer freigesprochen wurde gilt als unschuldig. Die beklagst Ungerechtigkeit. Menschen wegzusperren, denen man keine Tat nachweisen kann, wäre extrem ungerecht.

oder höchstens mit ner Bewährung davongekommen sind.

Dann dürfte das einen guten Grund haben und die verurteilten Handlungen im unteren Bereich des Strafbaren liegen.

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Es gibt eine Studie von 2014 zu dem Thema Stigmatization of People with Pedophilia: Two Comparative Surveys (Stigmatisierung von Menschen mit Pädophilie; zwei vergleichende Umfragen).

Die Wissenschaftler machten eine Umfrage an öffentlichen Orten in Dresden (449 Teilnehmer) und Stuttgart (405 Teilnehmer) und fragten nach der Einstellung zu Nicht-Tätern mir sexuellem Interesse an Kindern. Ergebnis:

Bild zum Beitrag

Es gab also nur 7%, die sich vorstellen konnten mit einem pädophilen Nicht-Täter befreundet zu sein, 14%, die pädophilen Nicht-Tätern den Tod wünschten und 39%, die sie präventiv einsperren wollten.

Pädophilen Nicht-Täter merken natürlich, wie sehr sie in der Gesellschaft abgelehnt werden. In der Studie Stigma-Related Stress and Its Correlates Among Men with Pedophilic Sexual Interests (Stigmabedingter Stress und seine Korrelate bei Männern mit pädophilen sexuellen Interessen) von 2015 wurde die gefühlte soziale Distanz abgefragt. Deutsche Pädophile sollten die Frage beantworten, welche Antwort sie erwarten, wenn Deutsche nach ihrer Einstellung zu Nicht-Tätern mit sexuellem Interesse an Kindern gefragt werden. Ergebnis:

Bild zum Beitrag

Pädophile rechnen also sogar mit noch schrecklicheren Werten. Für die Frage nach der Präventivhaft erwarteten sie eine Zustimmung von 83.65 % der Bevölkerung. Sie gehen davon aus, dass ihnen 63.46 % der Menschen den Tod wünscht.

Diese Werte geben Auskunft über das Maß gefühlter Verfolgung.

Ein dritte Studie zeigt die Folgen für die Betroffenen auf. Hier ein Auszug aus Correlates of Chronic Suicidal Ideation Among Community-Based Minor-Attracted Persons (Korrelate chronischer Suizidgedanken bei Personen mit sexueller Anziehung zu Minderjährigen) von 2019:

Chronische Suizidgedanken sind typischerweise ein Marker für intensive psychologische Not (Cohen, Ardalan, Yaseen & Galynker, 2017; Crane et al., 2014; Franklin et al., 2017; Hawes, Yaseen, Briggs & Galynker, 2016) und daher in und an sich ein entscheidender Schwerpunkt der Forschung und Behandlung. (…)
Wir haben diese Studie über eine Online-Umfragestudie durchgeführt, die in Zusammenarbeit mit B4U-ACT entwickelt wurde, einer Organisation von selbst identifizierten Menschen, die sich von Minderjährigen angezogen fühlen (MAPs), die sich einem Leben im Rahmen der Gesetze verpflichtet fühlen und die Kommunikation zwischen MAPs und psychiatrischen Forschern und Behandlern verbessern wollen. Die Stichprobe wurde aus einer größeren Studie über MAPs gezogen, mit einem besonderen Fokus auf diejenigen, die sich noch nie sexuell einem Kindern genähert haben. (…) Über die Hälfte der Stichprobe (201, 60,4%) gab an, in den USA zu leben. (…)
Von den in die vorliegende Analyse einbezogenen Teilnehmern gaben 127 (38,1%) chronische Suizidgedanken an. Eine vergleichbare Zahl (105, 31,5%) berichtete über Suizidgedanken in jüngster Zeit. Über 80% (271, 81,4%) der Teilnehmer gaben die gleiche Antwort auf beide Fragen, aber 41 (32,3%) der Personen mit chronischen Suizidgedanken berichteten nicht über aktuelle Suizidgedanken und 19 (18,1%) derjenigen mit aktuellen Suizidgedanken berichteten nicht von chronischen Suizidgedanken. (…)
Unsere Ergebnisse einer hohen Rate an Suizidgedanken bei MAPs, die einer Selbsthilfegruppe angehören, stehen im Einklang mit einer früheren Online-Studie von B4U-ACT, die dies zeigte. 45% ihrer Teilnehmer hatten bereits ernsthafte Selbstmordgedanken, 32% hatten sich eine Methode überlegt und 13% hatten irgendwann in ihrem Leben einen Selbstmordversuch unternommen (B4U-ACT, 2011b). In dieser Studie wurden jedoch keine chronischen Suizidgedanken bewertet. Es ist auch unklar, ob einige der gleichen Teilnehmer an unserer aktuellen Studie teilgenommen haben. Unsere Ergebnisse stimmen jedoch auch mit einer anderen Online-Studie überein, die nicht mit B4U-ACT assoziiert war und eine 30%ige Inzidenz von Suizidgedanken feststellte (Levenson & Grady, 2018).
eigene Übersetzung der verlinkten Studie

Die Haltung der Gesellschaft gegenüber pädophilen Nicht-Tätern ist geprägt von einem strukturellen, menschenfeindlichen Hass, der dafür sorgt, dass

  • 38,7 % der deutschen Bevölkerung pädophile Nicht-Täter präventiv einsperren wollen und 13,69 % ihnen den Tod wünschen
  • 83.65 % der Pädophilen glauben, dass die Bevölkerung pädophile Nicht-Täter präventiv einsperren will und 63.46 % glauben, dass ihre Mitmenschen ihnen den Tod wünschen
  • 38,1% der Pädophilen chronische Suizidgedanken haben und 31,5% über Suizidgedanken in jüngster Zeit berichten

Die positive Nachricht:

Es muss nicht dabei bleiben. Ob jemand den Hass mitmacht, oder sich davon abgrenzt, ist eine freie Entscheidung.

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Sexueller Missbrauch von Kindern deckt eine wahnsinnig breite Palette von Handlungen ab.

So etwas wie Vergewaltigung schreiender Kleinkinder ist eine extreme Ausnahme.

Wenn ein heterosexuelles Pärchen z.B. im öffentlichen Schwimmbad Sex hat (muss nicht gleich Geschlechtsverkehr sein, es reicht auch Petting) und in Kauf nimmt, dabei von einem Kind beobachtet zu werden (es muss also nicht geplant sein), dann ist das bereits sexueller Kindesmissbrauch. Auch dann, wenn das 12-jährige Opfer vielleicht auf seinem Smartphone schon ganz andere Dinge gesehen haben sollte. Einen derartigen Fall gab es in München.

Auch wenn ein 15-jähriger und ein 13-jähriger einvernehmlich Sex haben (Petting reicht), ist das Kindesmissbrauch.

Drei andere, echte Fälle:

Beispiel 1:

Als ich dreizehn war und die Sexualität entdeckte, war ich ständig auf der Suche nach jemandem, mit dem ich ins Bett gehen konnte. Und irgendwann habe ich das gefunden. Er war vierzig Jahre alt und es war großartig.
Schwuler Senior bei einer Podiumsdiskussion zum Thema Pädophilie

Beispiel 2:

Da war ich ja gerade 13 geworden, als ich Gerhard kennenlernte. Den fand ich richtig gut, menschlich, was der so drauf hatte, aber eben auch körperlich. Der hatte immer viel Sport gemacht und sah gut aus. Er gefiel mir. Wir hatten dann eine richtige Beziehung und eben auch Sex. Das war richtig schön. Gerhard war so zärtlich zu mir. Das war nicht nur rein raus und fertig. Blöd fand ich nur, dass das Ganze geheim bleiben musste. Ich wusste ja, dass der das nicht darf. Und mir war’s natürlich peinlich. Wenn die das in der Schule herausgefunden hätten … Das wollte ich mir gar nicht vorstellen. Zur Belastung wurde die Beziehung zu Gerhard erst, als alles aufflog und er verurteilt wurde. Da war ich richtig schockiert. Ich hatte ja das Gefühl, dass nichts Schlimmes passiert, und trotzdem schicken sie ihn in den Knast. Ich hatte ganz schöne Schuldgefühle, weil ich ja auch aussagen sollte vor Gericht.
Fallbeispiel aus „ Herausforderung Pädophilie“, Seite 135

Beispiel 3:

Du schließt von dir auf andere! Ich zb war sehr frühreif und habe mit 13 ausgesehen wie 16 und mich auch so verhalten. Ich hatte damals einen Freund der etwas älter war als 20. allerdings kannte er mein wahres Alter nicht. meine Mutter war etwas schockiert als ich mit seinem 2 jährigen Sohn und ihm auf dem Spielplatz war. ich habe in dem Alter mein eigenes Geld beim babysitten verdient, habe von ihm nie Geld oder ähnliches bekommen. Ich war sehr verantwortungsbewusst und meine Eltern haben die Beziehung zugelassen. mich persönlich war sehr frühreif, hatte die ersten sexuellen Erfahrungen mit meiner Cousine als wir 11-12 Jahre waren.
mich fand es damals super cool einen älteren Freund zu haben der einen von der Schule holt, mit dem Mann rumknutschen kann und mit dem man die erste Erfahrung im Bett haben kann. es war wundervoll, ich hatte eine tolle Zeit mit ihm, nachts rausschleichen (obwohl ich im Nachhinein erfahren habe das meine Eltern es wussten) und es fühlte sich nicht anders an, als später mit den Typen die gleichaltrige waren. mit 12-13 waren die Typen in meinem Alter einfach nur doof, für die 16 jährigen waren wir Mädels kein Beute Schema und die die nicht mehr in unserer Reichweite waren was das alter betrifft, wussten nicht wie alt wir sind. meine Cousine Hat übrigens ähnlich Erfahrungen mit 12/13 Jahren gemacht mit einem 21 jährigen.
nach dem meine Eltern mit zu einem selbstbestimmten, selbstbewussten Kind/ Jugendlichen erzogen haben, hätte keiner eine Chance gehabt sich an mir zu vergehen, etwas zu tun was ich nicht will oder ähnliches. und Meister in Manipulation war ich selber.
Quelle: eine ursprünglich aus Zypern stammende Frau als Antwort auf > Warum gibt es Menschen die behaupten dass Kinder mit Erwachsenen sex haben wollen? < auf gutefrage.net

Unter den fünf geschilderten Situationen gibt es Fälle, die ich persönlich überhaupt nicht für strafwürdig halte. Hohe Freiheitsstrafen erscheinen mir in den fünf von mir angeführten Fällen (ab dem Fall im Schwimmbad) unangemessen.

Zur deiner Antwort auf die Nachfrage ("Was wäre für dich denn eine nicht "geringe Strafe"?") von Perpendikel:

10 - 30+ Jahre. :)

Verbring doch testweise einfach mal 2 Jahre im Gefängnis. Und dann verrätst du uns, ob es sich wirklich um eine "geringe Strafe" handelt.

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Nein, ist es nicht.

Der Konsum von Kinderpronographie, die ein tatsächliches Geschehen darstellt, ist eine schwere Verletzung des Persönlichkeitsrechts. Es handelt sich um eine Verletzung der Intimsphäre des abgebildeten Kindes.

Sexueller Missbrauch ist eine sexuelle Handlung an, mit oder vor einem Kind. Daran fehlt es beim Konsum von Kinderpornographie.

Der Konsum von Kinderpornographie ist ebenso wenig Kindesmissbrauch wie der Konsum von Enthauptungsvideos des IS Mord ist.

Der Konsum von Enthauptungsvideos ist übrigens im Gegensatz zum Konsum von Kinderpronographie, die ein tatsächliches Geschehen darstellt, legal.

Neben dem problematischem Konsum von Kinderpornographie, mit dem Persönlichkeitsrechte verletzt werden, gibt es aber auch noch Kinderpornographie, die aus Texten, Zeichnungen oder Computeranimationen besteht. Der Konsum dieser Formen von Kinderpornographie ist ethisch nicht verwerflich, sondern kann sogar als verantwortungsvoll angesehen werden, wenn sie der Kompensation dient und dadurch einen Beitrag zur Prävention sexueller Handlungen mit Kindern leistet.

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Finde ich nicht gut, weil
Bitte unbedingt eine Begründung mit angeben, wenn ihr dagegen seid.

Aha. Und wenn man für eine schwere Körperverletzung ist, braucht es für dich keine Begründung?

Die Fragestellung geht um Fälle, bei der der Täter eindeutig identifiziert und überführt werden konnte.

Das ist ein Teil des Problems. Auch vermeintlich eindeutige Fälle können sich im Nachhinein als Justizirrtum herausstellen. In den USA wurden lt. Information des Todesstrafen-Informationszentrums seit 1973 Menschen 185 Menschen unschuldig zum Tode verurteilt. Die USA ist (auch wenn man einige Elemente des US Systems vehement ablehnen mag) durchaus ein Rechtsstaat. Zum Tod wird man auch dort nur verurteilt, wenn man eindeutig identifiziert und überführt werden konnte. Nur passieren auch bei diesem "eindeutig" eben immer noch und immer wieder Fehler.

Dieses Problem gibt es bei Vergewaltigungen genauso.

Justizirrtümer müssen korrigierbar bleiben. Bei Todesstrafe und Kastration ist das nicht der Fall. Diese Strafen sind genaus unmenschlich wie ein "Hand ab" bei einem Dieb.

Ich finde, man sollte mit einem Monster, das einem anderen Menschen den Körper wegnimmt, um damit was zu machen, was dieser nicht will, dasselbe tun.

Das ist die "Auge um Auge, Zahn um Zahn" Philosophie. Also Strafe als Rache für erlittenes Leid.

Durch die kriminologische Forschung weiß man, dass die Abschreckung durch Rache nicht funktioniert. Hinzu kommt, dass sie auch nichts dazu beitragen können, Menschen, die Straftaten begangen haben, zu resozialisieren. Mir persönlich ist der Resozialisierungsgedanke sehr wichtig, weil ich glaube, dass er künftige Straftaten und künftiges Leid verhindert. Das ist für mich auch wichtiger und konstruktiver als vergangenes Leid zu rächen. Vergangenes Leid kann man durch Rache nicht ungeschehen machen.

Im Grunde forderst du, dass man dem Monster gegenüber zum Monster werden soll. Aber es tut einem Menschen und der Gesellschaft nicht gut, wenn man (egal mit welcher vermeintlichen Rechtfertigung) zum Monster wird. Auch macht eine monströse Behandlung das Monster nicht wieder menschlicher.

Gibt es Staaten, in denen sowas getan wird?

Ja. Z.B. Nigeria und Pakistan.

Eine Auswanderung dorthin würde ich dir aber eher nicht empfehlen.

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Ich glaube, dass das "Sexsymbol"-Problem Mädchen sehr viel häufiger betrifft als Jungen.

Ein Film, der das hart kritisiert ist der Film "Cuties", der im letzten Jahr aufgrund eines Filmplakats von Netflix einen Skandal ausgelöst hat. Dem Film wurde vorgeworfen das zu fördern, was er eigentlich problematisiert und kritisiert.

Aus der Wikipedia-Beschreibung:

Die elfjährige Amy Diop ist gerade mit ihrer Mutter Mariam, ihrem jüngeren Bruder Ismaël und einem weiteren kleinen Bruder aus dem Senegal nach Paris gezogen. Wann der Vater nachkommt, weiß Amy nicht, und ihre Mutter gibt ihr nur vage Antworten, wenn sie nach ihm fragt.
An ihrer neuen Schule wird sie schnell auf eine Gruppe anderer elfjähriger Mädchen aufmerksam, die meist in kurzen Röcken und mit bauchfreien Tops umherstolzieren und sich Cuties nennen. Auf der Mädchentoilette reden sie über Sex und schauen sich Pornos an, doch eigentlich wissen sie nur sehr wenig darüber. Die Mädchen Angelica, Coumba, Jess und Yasmine tanzen gerne und bereiten sich auf die Teilnahme an einem Tanzwettbewerb vor. Ihr Lebensentwurf scheint sich in einem völligen Widerspruch zu den Lehren zu befinden, von denen Amy in den muslimischen Gebetstreffen hört, die sie gemeinsam mit ihrer Mutter regelmäßig besucht und bei denen Frauen angehalten werden, sittsam zu sein und ihren Ehemännern zu gehorchen. (...)
Amy reißt von zuhause aus, schubst unterwegs kurzerhand Yasmine ins Wasser und nimmt ihren Platz in der Gruppe ein. Während die Männer im Publikum von der frivolen Einlage der Mädchen angetan sind, herrscht unter den Frauen Empörung. Plötzlich jedoch stürmt Amy weinend von der Bühne und läuft nach Hause. Ihre Mutter nimmt sie gegenüber ihrer Tante in Schutz und erklärt ihr, sie müsse nicht zur Hochzeit kommen, wenn sie nicht will. Amy lässt daraufhin das feierliche Kleid und das Tanzoutfit unbeachtet liegen und spielt in normaler, altersgerechter Kleidung mit den anderen Kindern im Hof.

Soweit es Björn Andrésen, den Tadzio Darsteller im Film Tod in Venedig betrifft ist das Problem meiner Einschätzung nach nicht, dass man den Film gedreht und eine geeignete Besetzung dafür gesucht hat. Ich finde das erst mal unproblematisch.

Das Problem war, dass er eigentlich nicht wollte und gegen seinen eigentlichen Willen dazu gedrängt wurde (Elternversagen) und dass es an psychologischer Betreuung gefehlt hat (Versagen der Filmemacher).

Der Schauspieler wurde wegen denn plötzlich Erfolg psychisch krank vor chram wer das umgekehrt bei einem Minderjährige Mädchen nicht ein Skandal

Der Film Tod in Venedig erschien 1971. 1977 hat der Spiegel für die Ausgabe "Die verkauften Lolitas. Kinder auf dem Sex-Markt" ein Cover mit einem Bild der jungen Eva Ionesco gedruckt, das heute als kinderpornographisch gilt. Das Mädchen war damals 11 oder 12. Björn Andrésen war zum Zeitpunkt von "Tod in Venedig" zumindest 15.

Der Schauspieler wurde wegen denn plötzlich Erfolg psychisch krank

Dazu bedarf es keiner Sexualisierung. Wie schaut es mit dem Kinderstar Heintje aus? Er scheint das ganze einigermaßen unbeschadet überstanden zu haben. Andere, wie Brittney Spears oder Justin Bieber wohl eher nicht. Und was ist mit dem kleinen Michael Jackson?

Aber hätten Heintje, Jackson, Spears und Bieber keine Musik machen dürfen, weil es damals ihr Kindeswohl gefährden konnte? Hätte Emma Watson nicht in den Harry Potter Filmen auftreten dürfen?

Wenn ein Kind Musik machen will (wie z.B. Bill Kaulitz von Tokio Hotel, der mir 13 in "Star Search" aufgetreten ist, um über die Hintertür seine Band zu promoten, die es damals schon zwei, drei Jahre lang gab) ist es auch keine sinnvolle Lösung, ihm seinen Traum zu verbauen.

Was richtig ist, ist nicht immer einfach zu erkennen. Die Eltern haben da eine besondere Verantwortung für das Kindeswohl. Staatlich in die elterliche Sorge eingreifen kann man eigentlich nur, wenn schon etwas schief gegangen ist. Dann geht es um Schadensbegrenzung.

Wichtig ist aus meiner Sicht vor allem die Auswüchse zu bekämpfen und die Rahmenbedingungen sinnvoll auszugestalten (z.B. bei Arbeitszeiten und psychologische Betreuung).

Wenn man stattdessen alles unterdrückt, was irgendwie gefährlich werden könnte, verhindert man nicht nur die (vielleicht auch nur eingebildten) Gefahren, sondern auch Chancen, Selbstverwirklichung und persönliches Wachstum.

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Wenn es eine pädophile Elite gäbe, hätte sie einen Scheiß-Job gemacht.

Kaum etwas ist so schlecht angesehen, wie Pädophilie. Eine Unterscheidung zum Kindesmissbrauch findet so gut wie gar nicht statt.

Pädophile ist eine sexuelle Neigung.

Kindesmissbrauch ist ein sexueller Übergriff gegen ein Kind.

Das eine hat mir dem anderen kaum etwas zu tun. Also etwa soviel, wie Heterosexualität mit Vergewaltigung zu tun hat. Die meisten Täter sind nicht pädophil und nur sehr wenige Pädophile werden gegenüber Kindern übergriffig.

Wenn es wirklich eine vernetzte pädophile Elite gäbe, die Einfluss in den Medien oder auf den Gesetzgeber hätte, wären Medien-Berichterstattung und Gesetzeslage ganz anders als sie es heute tatsächlich sind.

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Aus meiner Sicht ist das kein Missbrauch im engeren Sinne.

Ich halte Prostitution generell für problematisch.

Wer im Bereich Prostitution arbeitet, ist einem erhöhten Risiko ausgesetzt, auf Menschen zu treffen, die sich nicht an Absprachen halten. Das Risiko einen Übergriff zu erleben ist also deutlich erhöht.

Ich halte es aber dennoch für richtig, dass sie trotzdem erlaubt ist. Die Freiheit des Individuums (der Person, die Prostitution ausübt) ist für mich wichtiger als die Person, die den Beruf freiwillig ausübt vor den denkbaren, mit dem Beruf verbundenen Gefahren zu schützen.

Allerdings halte ich auch eine Altersgrenze für richtig. Das Verbot sexueller Handlungen mit Jugendlichen gegen Entgelt dient nach meinem Verständnis nicht dem Schutz vor einem Tausch von Sex gegen Geld als solchem. Wenn der Tausch Sex gegen Geld an sich bereits Missbrauch wäre, dann wäre er es auch zwischen Erwachsenen und müsste für alle Menschen verboten sein.

Es geht aus meiner Sicht eher um den Schutz vor einer abstrakten Gefährdung, nämlich dass sich das erhöhte Risiko von einem anderen, der sich nicht an die Absprachen hält, schlecht behandelt zu werden, realisiert. Hier kann man Jugendliche legitim als schutzbedürftiger ansehen als Erwachsene.

Im Grunde ist das Verbot also eher eine arbeitsschutzrechtliche Bestimmung, die den potentiellen "Arbeitgeber" (Freier) sanktioniert und dadurch dieses Segment des "Arbeitsmarkts" austrocknen will. Prostitution ist eine gefährliche Arbeit und Jugendliche sollen besonders davor geschützt werden.

Das bedeutet aber wiederum nicht, dass sich das Risiko auch realisieren muss. Wenn ein Erwachsener gegen Entgelt Sex mit einer/einem Jugendlichen hatte, hat er sie deshalb nicht notwendigerweise missbraucht (schlecht behandelt). Er hat aber in Deutschland ein Strafgesetz ("§ 182 Sexueller Mißbrauch von Jugendlichen") verletzt.

Natürlich kann auch beides zusammenfallen.

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Nein

Wer oder was zu LGBTQ+ Community gehört, entscheidet die LGBTQ+ Community.

Die meisten Mitglieder der LGBTQ+ Community legen sehr großen Wert darauf, sich von Pädophilie zu distanzieren.

Generell ist die Ablehnung in der angelsächsischen LGBTQ+ Community dabei noch deutlich krasser als in Deutschland, was auch damit zu tun hat, dass dort noch weniger als hierzulande zwischen Neigung und Handlung unterschieden wird.

Ein Beispiel:

Artikel in der englischen Daily Mail, einer britischen Boulevard-Zeitung mit 3,3 Millionen Lesern:

Täglich werden Hunderte von beunruhigenden Berichten erstellt, in denen sowohl potenzielle als auch praktizierende Missbrauchstäter als „MAPs“ – Minor-Attracted Persons – bezeichnet werden, um dem „Stigma“ zu entgehen, das mit dem Wort Pädophiler verbunden ist.
Die anonymen Benutzer haben sogar ihre eigene Regenbogen-„MAP-Pride“-Flagge kreiert – wobei einige argumentieren, dass sie als Nischengruppe in der LGBT-Gemeinschaft gefeiert werden sollten. (…)
Otep Shamaya, eine Kämpferin für die Rechte der Homosexuellen, sagte: „ Sie sind eine teuflische Gruppe von Untermenschen, und sie werden in der LGBTQ-Gemeinschaft keine Zuflucht finden. Wir weisen ihre wahnhaften und bösen Behauptungen aufs Schärfste zurück. (…)
Beunruhigend ist, dass die Kampagne auch von Akademikern gestärkt wird, die fordern, dass die Stimmen der Pädophilen gehört werden. (…)
Kontroverserweise behauptet Dr. Harper, dass „Pädophilie und Kindesmissbrauch nicht dasselbe sind“ und dass „Pädophilie ein sexuelles Anziehungsmuster ist, das Gemeinsamkeiten mit anderen sexuellen Orientierungen aufweist“. Er lehnte einen Kommentar ab, als er von dieser Zeitung kontaktiert wurde.
Eigene Übersetzung, Hervorhebung durch Fettschrift hinzugefügt

Weiteres Beispiel :

Nachdem ein (zufälligerweise transsexueller) Professor für Sozilogie und Strarecht an der Old Dominion Universität in Virgina ein Buch über die Situation von "MAPs" (minor atracted persons) geschrieben hat, in dem er klar zwischen Neigung und Handlung unterschieden hat und eine Entstigmatisierung der Neigung beführwortet hat, gab es einen Sturm der Entrüstung. Der Professor wurd beurlaubt und hat inzwischen seinen Job ganz verloren. Die Transgender-Stuudentengruppe äußerte sich so zu dem Vorfall:

As(t*)erisk, der Transgender-Studentenbeirat der Old Dominion University, strebt danach, eine Trans-bejahende Campus-Gemeinschaft zu schaffen, die die Geschlechtervielfalt ihrer Mitglieder anerkennt. Im Streben nach Geschlechtergerechtigkeit und Inklusion versucht Ast(*)erisk, das Stigma gegen die ODU-Trans*-Gemeinschaft durch Bildung, Engagement und Fürsprache zu beseitigen. In diesem Jahr (2021) hat die Trans*-Gemeinschaft das Stigma und die Angst ertragen, die durch die 102 in den USA eingeführten Anti-Trans-Gesetze erzeugt wurden. Die Auslöschung unserer Stimmen und Rechte hat unser Gefühl der Sicherheit und des Wohlbefindens, unseren Zugang zu Freiheit und unser grundlegendes Menschenrecht auf Würde in Frage gestellt und tut es weiterhin. In einem Jahr, das von beispiellosen Bemühungen geprägt war, Trans*-Personen und insbesondere Trans*-Jugendliche weiter zu stigmatisieren und zu verunglimpfen, werden wir zu den jüngsten Kontroversen um Allyn Walkers Buch, die darin enthaltene Unterschlagung von queeren Erfahrungen und die transphobische Reaktion, die sie hervorgerufen haben, nicht schweigen.
   In einem Interview zu ihrem Buch, das Pädophilie würdigen und entstigmatisieren will, sagte Walker kürzlich: "Das Stigma selbst kann zu Schaden führen." Das Stigma, auf das sich Walker bezieht, ist das Stigma, das gegen Menschen besteht, die sich selbst als "Minderjährige" bezeichnen, aber in der Gesellschaft als Pädophile angesehen werden. As(t*)erisk lehnt die Verwendung des ersteren Begriffs/der "Identität" vehement ab und verwendet stattdessen den letzteren, wie er im Oxford Dictionary definiert ist, um speziell "eine Person, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlt" zu bezeichnen. Die Entscheidung von Walker, in ihrer Arbeit den erstgenannten Begriff zu verwenden und sich ausschließlich queere Erfahrungen anzueignen, um ihre Argumentation weiter zu kontextualisieren, ist verwerflich. Das zweite Kapitel ihres Buches, "Leading a Double Life: Staying Closeted and Coming Out as a MAP", unterschlägt in grober Weise die Traumata, die ausschließlich LGBTQIA+ Menschen aufgrund der Stigmatisierung als natürlichen Teil ihrer Lebenserfahrung erleiden. Wenn man diese Traumata mit den ganzheitlichen Erfahrungen von Pädophilen vergleicht, gibt es keine Worte, um die Verletzungen und den Schaden zu beschreiben, den Walkers unverantwortliche Wortwahl ihrer Gemeinschaft im Allgemeinen und speziell an der ODU zugefügt hat.
   Die LGBTQIA+-Gemeinschaft kämpft seit langem gegen das Stigma, das uns fälschlicherweise mit Vorstellungen von sexueller Abweichung in Verbindung bringt. Wir haben gegen dieses Stigma gekämpft, während wir gleichzeitig die erhöhte Anfälligkeit und Häufigkeit von sexuellen und emotionalen Traumata ertragen haben, die die Zugehörigkeit zu einer sexuellen und geschlechtlichen Minderheit mit sich bringt. Walkers Zweckentfremdung ausschließlich queerer Erfahrungen in ihrem Buch hat die ignorante Annahme, dass LGBTQIA+-Personen sexuell abweichend sind, und die unbegründete Assoziation mit Pädophilie wiederbelebt. In jüngster Zeit wurde diese Neigung in der Gesellschaft im Mediendiskurs über die Toilettengesetze sichtbar, die erneut versuchten, Mitglieder der Trans*-Gemeinschaft in ihrem Streben nach Geschlechtergerechtigkeit und dem Recht auf geschlechtsangleichende Toiletten zu dämonisieren.
   In dieser Woche findet die Trans* Awareness Week statt, die mit dem Transgender Day of Remembrance (TDoR) abschließt, einem Tag, an dem wir uns an die Menschen erinnern, die durch Transphobie und transfeindliche Gewalt ums Leben gekommen sind. In einem Jahr mit der höchsten Zahl an Todesopfern sind wir als trans* Studentenführer mit unglaublicher Enttäuschung und Traurigkeit gezwungen, auf eine "Kontroverse" zu reagieren, die uns von vornherein einschließt und gleichzeitig ohne unsere Zustimmung verleumdet
Link zur englischen Quelle

Das mag jeder selbst bewerten.

Ich selbst finde vieles davon heuchlerisch. Ein Mensch, der partout nur die Besonderheit seiner eigenen Situation, sein eigenes Leid, die eigene Ausgrenzung, die eigene Stigmatisierung erkennen will, ist moralisch nicht sehr reif.

Fakt ist: man will in der LGBTQ+ Community mehrheitlich nicht, dass Pädophile und Hebephile dazu gehören.

Ich führe das vor allem darauf zurück, dass Leute fürchten, dass der allgemeine gesellschaftliche Hass auf Pädophile abfärben und die eigene Sicherheit und Akzeptanz gefährden könnte.

Allerdings kann sich die Meinung der LGBTQ+ Community in der Zukunft durchaus ändern.

Es gab (in den 80er Jahren und davor) eine Zeit in der "Päderasten" ziemlich unstrittig zur Schwulenbewegung gehörten. Sie wurden Ende der 80er / Mitte der 90er "rausgeschmissen".

Es kann aber auch irgndwann wieder in die andere Richtung gehen. Es gibt durchaus Menschen innerhalb der LGBTQ+ Community, die meinen, dass Pädophile (wobei dann betont wird, dass es um die Neigung geht) dazu gehören oder dazu gehören sollten.

Mir wäre das willkommen. Aber solange man mich nicht will, hält sich mein Wunsch dazu zu gehören in Grenzen. Vielleicht ist das ein Effekt wie in der Fabel vom Fuchs und den Trauben. Weil er nicht an sie herankommt, entscheidet er, dass sie sauer sind und dass er sie ohnehin nicht haben will.

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Aus meiner Sicht ist das kein Missbrauch gewesen.

Dein Bruder war auch erst 12 und da finde ich, darf man noch nicht das gleiche Maß anlegen wie etwa bei einem Erwachsenen. Die "Nein heisst nein" Reglung gibt es erst seit 2016. Ein Kind muss sie ohnehin nicht kennen.

Du schreibst auch:

Es passierte dieses "kuscheln" noch deutlich häufiger, wobei wir auch noch weiter gingen, aber nie zu tatsächlichen sex, nur Vorspiel und so, weil ich mich zum Rest geweigert hatte.

Die Handlungen waren eher leicht, es blieb bei Vorspiel. Und er hat deine Weigerung zum Rest offensichtlich akzeptiert, bzw. du konntest sie ihm gegenüber durchsetzen, obwohl du viel jünger warst.

Was vorgefallen ist, war weder sehr schwerwiegend noch geschah es vorsätzlich (mit der Absicht oder der Erwartung, dass es dir schadet).

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Anders als hier teilweise behauptet kann man natürlich jemanden zweimal wegen der selben Straftat anzeigen. Anzeigen kann man also durchaus mehrfach, solange es nicht missbräuchlich geschieht.

Die eigentliche Frage ist, was mit der Anzeige passiert. Tatsächlich ist es so, dass in bestimmten Fällen Strafklageverbrauch eintritt. Es kann also nicht erneut Anklage erhoben werden. Anzeige und Anklage sind jedoch zwei paar Stiefel.

Strafklageverbrauch tritt ein als

unbeschränkter Strafklageverbrauch bei

  • Sachurteil über dieselbe prozessuale Tat,
  • Prozessurteil über dieselbe prozessuale Tat (§ 260 Abs. 3 StPO), falls darin von einem unbehebbaren Verfahrenshindernis ausgegangen wird

beschränkter Strafklageverbrauch bei

  • Einstellung nach § 153a Abschnitt 1 Satz 5 StPO mit Auflagenerfüllung (Täter-Opfer-Ausgleich)
  • erfolgloser Klageerzwingung
  • Ablehnungsbeschluss bezüglich Verfahrenseröffnung (§ 211 StPO) ("Ist die Eröffnung des Hauptverfahrens durch einen nicht mehr anfechtbaren Beschluß abgelehnt, so kann die Klage nur auf Grund neuer Tatsachen oder Beweismittel wieder aufgenommen werden.")
  • Erlassablehnung eines Strafbefehls durch den Richter (§ 408 Abs. 2 StPO)
  • Absehen von Verfolgung
  • Einstellung nach § 153 Abschnitt 2 StPO (Absehen von der Verfolgung bei Geringfügigkeit nach bereits erhobener Klage)

Diese Fälle liegen nicht vor, wenn der Staatsanwalt - wie von dir dargestellt - mangels Beweisen erst gar keine Anklage erhebt, die Sache das Gericht also gar nicht erreicht hat.

Es ist demnach davon auszugehen, dass wegen dieser Sache erneut Anzeige erstattet und auch Anklage erhoben werden kann.

Aber wenn es materiell nichts Neues gibt, dürfte das Resultat immer noch das gleiche sein.

Vor allem solltest du es aber lassen, Anschuldigungen gegen die Mutter bei anderen als den offiziellen Strafverfolgungsbehörden zu erheben, denn das könnte dann ein Fall von (strafbarer) Übler Nachrede sein. Wegen übler Nachrede nach § 186 StGB kann man sich strafbar machen, wenn man herabwürdigende Tatsachen über eine andere oder einen anderen gegenüber Dritten behauptet oder verbreitet, die geeignet sind, diese oder diesen in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen, sofern diese Tatsachen nicht erweislich wahr sind. (siehe hier)

Je nachdem wie lange die Tat zurückliegt, könnte sie auch bereits verjährt sein. Allerdings wurden die Verjährungsfirsten bei Sexualstraftaten gegen Kinder durch ein Ruhen der Verjährung faktisch immer weiter hinausgeschoben. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Tat nicht verjährt ist, ist also ziemlich hoch.

Ich habe damals als 7-8 Jähriger angeboten bekommen an ihrer Brust zu saugen. Habe aber abgelehnt. Ihre Tochter, die in meinem Alter war hat es mir erzählt und gesagt ich könnte das auch, oder ich wollte es, darauf sind wir zu ihr.
Ist das ein Beweis?

Es ist möglicherweise eine eigenständige Tat. Ein Kind zu sexuellen Handlungen zu bestimmen ist auch strafbar. Wie "dazu bestimmen" konkret ausgelegt wird, ist mir aber nicht klar.

Wenn es keine Tat ist, ist es jedenfalls ein Handlungsmuster, das ein Indiz ist. Es kann auch gut sein, dass es andere gibt, die das Handlungsmuster bestätigen können (z.B. weil sie das gleiche Angebot bekommen und abgelehnt oder angenommen haben). Die Tochter könnte es und vielleicht hat sie als "Mittelsperson" auch andere Kinder eingeladen / einladen müssen, die dann ebenfalls das Handlungsmuster bestätigen könnten. Aussagen muss die Tochter übrigens nicht. Sie hat ein Zeugnisverweigerungsrecht.

Vielleicht kann ich die Familie doch noch in den Knast bringen für alles schlimme was sie getan haben.

Eine Familie bringt man nicht in den Knast. Sippenhaft gibt es in Deutschland nicht.

Was ist "alles schlimme" ?

Geht es überhaupt um den Missbrauch oder gibt es andere Gründe dafür, dass du glaubst, die Familie hätte es verdient in den Knast zu kommen? Gibt es noch ein anderes Unrecht, für das du diese Familie zur Rechenschaft ziehen willst?

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Meiner Meinung nach muss ein Pädophiler sich nicht für seine Präferenz schämen und darf schön finden, was ihm schön erscheint, ohne sich dafür zu schämen.

Um mal ein Beispiel zu nehmen: ich hatte einmal eine persönlche Krise (die nichts mit meiner Sexualität zu tun hatte) und habe mir damals im Kino den Film "Real Steel" mit dem damals 11-jährigen Dakota Goyo angesehen. Das war Balsam auf die Seele. Bei seinem Anblick ging für mich die Sonne wieder auf.

Es gibt genug Frauen und Männer, für die Brett Pitt, Tom Cruise oder Emma Watson ein Argument sind, ins Kino zu gehen, nicht nur weil sie meist in guten Filmen mitspielen, sondern eben auch, weil sie als gutaussehend oder anziehend empfunden werden.

So etwas steht auch pädophilen Menschen zu und sie müssen sich dafür auch nicht schämen.

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Ich finde das vor allem ein absolutes Armutszeugnis für die Polizei. Für mich steht es sogar in der Nähe von strafbarem Verhalten. Die Polizei hat eine Garantenpflicht, der sie da nicht gerecht geworden ist.

Wenn jemand von illegalem Material weiß und es mit sehr geringem Aufwand löschen lassen kann, das aber bleiben lässt und zulässt, dass es weiter verbreitet wird, dann ist das möglicherweise Beihilfe durch Unterlassung.

Es ist für mich jedenfalls vorstellbar, dass ein Fall von Strafbarkeit eines handlungspflichtigen Garanten vorliegt, der gegen die aktive Begehung einer Straftat (Verbreitung, Öffentlich zugänglich machen) durch eine andere Person nicht einschreitet. Es kommen Unterlassungstäterschaft oder Beihilfe durch Unterlassen in Frage.

Diskussion von Beteiligung durch Unterlassen auf strafrecht-online.org
Problemaufriss
Problematisch ist die Strafbarkeit eines handlungspflichtigen Garanten, der gegen die aktive Begehung einer Straftat durch eine andere Person nicht einschreitet. Es fragt sich, welche Voraussetzungen in solchen Fällen an eine Unterlassungstäterschaft zu stellen sind und wie eine Abgrenzung zwischen Täterschaft und Beihilfe durch Unterlassen erfolgt.
Beispiel: Geschäftsherr G stimmt betrügerischen Vertriebsmethoden eines in seinem Unternehmen tätigen Provisionsvertreters P wegen des Gewinns innerlich zu ( Rengier Strafrecht AT, 11. Aufl. 2019, § 51 Rn. 17).
Problembehandlung
I. Liegen die Voraussetzungen für eine Unterlassungstäterschaft überhaupt vor?
Zunächst muss in solchen Fällen geprüft werden, ob die speziellen Voraussetzungen für eine Unterlassungstäterschaft vorliegen: 
Der Unterlassende muss bei Sonderdelikten und eigenhändigen Delikten die besondere Täterqualität besitzen. 
Er muss die Möglichkeit gehabt haben, den Erfolgseintritt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu verhindern. 
Der Unterlassende muss etwaige besondere subjektive Tatbestandsmerkmale wie die Zueignungs- oder Bereicherungsabsicht in seiner Person erfüllen.
II. Sofern diese Voraussetzungen vorliegen:
Eine Unterlassungstäterschaft kommt ohnehin nur in Betracht, wenn diese Voraussetzungen gegeben sind. Liegen sie nicht vor, kommt von vornherein nur eine Beihilfe durch Unterlassen in Betracht. Freilich ist insbesondere eine Garantenstellung konstitutiv für eine Strafbarkeit wegen eines unechten Unterlassungsdeliktes; auch für eine Teilnahme muss eine solche stets vorliegen. Wurden die Voraussetzungen hingegen bejaht, so ist eine Abgrenzung zwischen Täterschaft und Beihilfe durch Unterlassen vorzunehmen.
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Der Grund, warum es dich so sehr belastet ist vermutlich der Kontrollverlust. Du warst der Meinung, dass dir im Grunde nichts passieren kann. Der Vorfall hat dein Grundvertrauen, dass die Welt gut ist und dir nicht passiert nachhaltig erschüttert. Deshalb hast du den Vorfall auch als seelische Erschütterung (Trauma) erlebt.

Der beste Schutz vor psychischen Belastungen ist, wieder zu Kontrollüberzeugungen zu gelangen und deinen Optimismus zurück zu gewinnen.

Das klappt nicht, wenn du die Sache für dich behältst.

Ich glaube, dass du

  • mit deinen Eltern reden solltest
  • ihr Anzeige erstatten solltet (juristisch gesehen kommen Sexueller Übergriff, sexuelle Belästigung und Bedrohung in Frage)
  • ein Angebot nutzen solltest, bei dem Verhaltensweisen bei Übergriffen und/oder Selbstverteidigung eingeübt werden, damit du dein Sicherheitsgefühl zurückgewinnst. Eine mögliche Anlaufstelle so ein Angebot zu finden könnte der Weiße Ring sein.

Ich finde es total schlimm und niederträchtig wie du behandelt wurdest.

Für eine Anzeige spricht auch der Aspekt, dass es einem anderen Jungen passieren könnte, dass er auch auf diesen Mann trifft und der wieder ähnliches versucht. Der Typ gehört aus dem Verkehr gezogen und vielleicht kannst du dabei helfen, das zu erreichen und andere damit schützen.

PS:

Ich bin homohebephil und finden Jungen im Alter von 10 bis 14 Jahren anziehend. Ich lebe seit Jahrzehnten mit meiner Neigung und bin noch nie einem Jungen zu nahe gekommen und war auch noch nie in Versuchung einem Jungen nahe zu kommen. Ich möchte andere Menschen nicht schlecht behandeln. Ich hoffe, dass du trotz dieses Vorfalls nicht glaubst, dass jeder der Kinder / Jugendliche anziehend findest so ein Arsch und Verbrecher ist, wie der Typ, dem du leider begegnet bist.

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Bin ich Pädophil?

Ich (W/15) habe den Verdacht dass ich pädophil bin.

Seid Anfang meiner Pupertät habe ich immer wieder phantasie Vorstellungen von Kindern. Aber keine "normalen" Vorstellungen. Das ganze läuft schon seit Jahren so und ich kann nicht damit aufhören. Es sind meistens Gewaltvorstellungen (treten, schlagen, Missbrauch), bei denen ich mir manchmal vorstelle selbst das Kind (im Alter von ungefär 7-11 Jahren) zu sein aber manchmal auch nicht, sondern einfach wie in einem Film der "Kameramann" oder ein Außenstehender. Das Kind sieht nicht aus wie ich oder hat irgendwelche Ähnlichkeiten mit mir. Wenn ich mir dann vorstelle wie diese schrecklichen Dinge mit dem Kind passieren, regt es mich an und gibt mir so ein bestimmtes gefühl von Befriedigung dass ich nicht beschreiben kann. Normale/Sanfte romantische Vorstellungen von Kindern oder wie ich etwas mit Kindern habe, regen mich allerdings überhaupt nicht an. Wenn ich mir das ganze mit Erwachsenen oder Personen in meinem Alter vorstelle, macht mich das ebenfalls nicht so an, wie mit Kindern unter 12.

Wie und wann genau das ganze zustande gekommen ist weiß ich leider nicht. Ich will diese Dinge nicht einmal denken da ich mich dann falsch fühle und dafür extrem schäme, aber es ist fast wie bei Schockolade. Ich würde niemals irgendeinem Kind etwas antun wollen da ich es einfach nur grauenhaft finde so etwas auszuleben. Kein Kind auf Erden sollte das durchmachen was ich mir vorstelle und normal und glücklich aufwachsen.

Ich selbst bin als Kind ganz normal in einer liebevollen Familie aufgewachsen und wurde nie geschlagen oder ähnliches.

Wenn ich jetzt auf der Straße ein Kind sehe dann fühle ich mich überhaupt nicht zu ihm angezogen oder ähnliches. Meistens hat es dann auch noch eine rotznase was ich nicht besonders appetitlich finde. Manchmal sehe ich aber schon ein Kind und finde es wie so mancher Mensch ganz einfach niedlich, aber nicht attraktiv. Ich spiele auch manchmal einfach gerne mit Kindern, da es mich freut zu sehen wie sie glücklich sind.

Ich habe mir noch nie Kinderpornografie angesehen und habe dies auch nicht vor. Ich kann mir zwar vorstellen dass ich es erregend finden würde, aber ich finde es absurd dass manche Menschen, Kindern so etwas antun und dies auch noch im Internet teilen und ich will so etwas auf keinen Fall unterstützen. Wenn ich etwas dagegen tun könnte, würde ich dies auch sofort machen.

All das hier in einem öffentlichen Forum einfach zu erzählen, kostet mich sehr viel Überwindung. Deshalb bitte ich ausschließlich um ernsthafte Antworten.

Bin ich eventuell Pädophil? Oder ganz einfach nur Sadistisch/Masochostisch? Villeicht sogar alle 3?! Ich verstehe die Welt nicht mehr aber ich will eine Antwort darauf, denn ich habe das starke Gefühl das ist nicht normal.

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Pädophilie ist die sexuelle Präferenz für ein kindliches, vorpubertäres Körperschema.

Eine "normale" Pädophilie liegt bei dir also definitiv nicht vor. Jedenfalls passte deine Beschreibung

Wenn ich jetzt auf der Straße ein Kind sehe dann fühle ich mich überhaupt nicht zu ihm angezogen oder ähnliches. Meistens hat es dann auch noch eine rotznase was ich nicht besonders appetitlich finde. Manchmal sehe ich aber schon ein Kind und finde es wie so mancher Mensch ganz einfach niedlich, aber nicht attraktiv. Ich spiele auch manchmal einfach gerne mit Kindern, da es mich freut zu sehen wie sie glücklich sind.

nicht dazu.

Wie ist es denn mit männlichen oder weiblichen Jugendlichen, mit Frauen oder Männern? Lösen die etwas bei dir aus? Warst du schon mal in einen anderen Menschen verliebt oder hast dich "grundlos" auf der Straße nach ihm/ihr umgedreht?

Der Hauptpunkt deiner Erregbarkeit scheint mir das sadp-/masochistische Element zu sein. Es könnte sein, dass die Rolle von Kindern nur daher rührt, dass du dir in deiner Fantasie eher vorstellen kannst, dass du deine Gewaltfantasie an einem (schwächeren) Kind ausleben kannst, als an einem Gleichaltrigen bzw. Erwachsenen. Erregt es dich auch, wenn du dir statt eines Kindes bei deiner Fantasie einen gefesselten Gleichaltrigen oder Erwachsenen vorstellst oder dir vorstellst selbst gefesselt zu sein?

Es wäre natürlich viel günstiger für dein künftiges Sexualleben, wenn die Erregung (auch?) mit einem erwachsenen Partner da wäre. Dann würde sich bestimmt auch eine Möglichkeit finden lassen, die Phantasien in einem vorher abgesprochenen, einvernehmlichen Rahmen umzusetzen.

Ich spiele auch manchmal einfach gerne mit Kindern, da es mich freut zu sehen wie sie glücklich sind.
Ich habe mir noch nie Kinderpornografie angesehen und habe dies auch nicht vor. Ich kann mir zwar vorstellen dass ich es erregend finden würde, aber ich finde es absurd dass manche Menschen, Kindern so etwas antun und dies auch noch im Internet teilen und ich will so etwas auf keinen Fall unterstützen.

Das glaube ich dir und deshalb mache ich mir auch keine Sorgen um dich bzw. um Kinder, denen du begegnest.

Phantasie und die Realität sind zwei paar Stiefel und was einen erregt, hat sich niemand ausgesucht.

Wichtig ist, einen gesunden Umgang damit zu finden, also einen Umgang, der anderen keinen Schaden zufügt (da habe ich bei dir keine Sorgen) und der gut für deine Lebensqualität ist. Die Grundbedingung ist: sich so zu akzeptieren wie man ist. Die Kür ist, das anzunehmen, was unter Beachtung der "keinem schaden"-Regel an gelebter Sexualität möglich ist.

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Keine Haft ohne Schuld

Man sperrt Menschen ein, die eine Straftat begangen haben.

Pädophil-Sein ist keine Straftat und kann in einer Verfassungsordnung, die den Anspruch vertritt

(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

auch nie strafbar werden.

Pädophile sind nämlich auch Menschen und stehen unter dem Schutz der Menschenwürdegarantie des Grundgesetzes.

Wer fordert, dass Pädophile präventiv eingesperrt werden, ist nichts anderes als ein Verfassungsfeind.

Die allermeisten Pädophilen begehen niemals eine gegen ein Kind gerichtete Straftat

Es gibt geschätzt 250.000 pädophile Männer in Deutschland.

Es gab lt. polizeilicher Kriminalstatistik 2020 insgesamt 10.929 Tatverdächtige im Bereich sexueller Missbrauch von Kindern (§§ 176, 176a, 176b StGB). Davon waren 4.096 unter 21 Jahre alt (davon 1.057 Kinder, 2.154 Jugendliche, 885 Heranwachsende). 6.833 Tatverdächtige waren Erwachsene. Davon sind 6.475 Männer.

Lt. Rita Steffes-enn, Leiterin des Zentrums für Kriminologie und Polizeiforschung, sind

60 bis 70 Prozent der erfassten Kindesmissbraucher sind sogenannte Ersatztäter. Sie sind nicht sexuell motiviert, sondern haben andere Gründe für den Missbrauch, zum Beispiel Angst im Umgang mit Erwachsenen und Machtstreben.( Quelle)

Von den 6.475 tatverdächtigen Männern sind also nur 30 bis 40 Prozent "pädophil" (fühlen sich zu Kindern hingezogen) = 1.943 bis 2.590 Tatverdächtige.

Wenn man das in Relation zu den geschätzt 250.000 pädophilen Männern setzt, sind wir auf Jahressicht bei einem Anteil von unter einem Prozent, die tatverdächtig werden.

Wenn man das ganze auf Mehrjahresebene stellt dürfte sich der Anteil etwas erhöhen. Ob er bei 3 %, 5% oder gar 10% liegt, wissen wir nicht. Aber wir wissen jedenfalls, dass die meisten Pädophilen nie in ihrem Leben ein Delikt gegen ein Kind begehen und das auch ganz ohne Therapie. Beim Netzwerk "Kein Täter werden" haben von 2005 bis März 2018 insgesamt 925 Menschen eine Therapie begonnen und 360 eine Therapie abgeschlossen (Quelle). In Bezug auf die Gesamtheit pädophiler Menschen fällt das überhaupt nicht ins Gewicht.

Legt man die 3, 5 oder 10% zugrunde, die irgendwann in Ihrem Leben ein Delikt gegen Kinder begehen, dann muss man (je nachdem welcher Wert richtig ist) 32, 19 oder auch 9 Unschuldige präventiv einsperren, um einen zu erwischen, der sich schuldig gemacht hätte.

Wenn wollen wir noch alles präventiv einsperren?

Wenn man meint, dass man Pädophile präventiv einsperren soll, sollte man auch mal darüber nachdenken Männer einzusperren.

Es gibt 41.4 Millionen Männer in Deutschland. Und es gab 2020 insgesamt 203.255 Fälle von vorsätzlichen einfachen Körperverletzung (§ 223 StGB) bei denen die Tatverdächtigen Männer waren. Das sind etwa 0.5 Prozent. Natürlich ist auch da der Anteil, der männlichen Erwachsenen, die irgendwann in Ihrem Leben eine Tat begehen höher als die Zahl für 1 Jahr.

Jedes Jahr wird gegen ca. 1% der pädophilen Männer wegen des Tatverdachts des Kindesmissbrauchs ermittelt. Jedes Jahr wird gegen 0.5 % der Männer wegen des Tatverdachts der vorsätzlichen einfachen Körperverletzung ermittelt.

Der Rechtsstaat schützt die Unschuldigen

Natürlich sind Kindesmissbrauch und Körperverletzung unterschiedliche Straftaten mit anderen Folgen. Aber einen Unschuldigen darf man eben nie einsperren, egal um welche Straftat es geht.

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