Die Bibel sollte und darf nicht wörtlich genommen werden. Beim lesen bzw. bei der exergese sollte man immer (!) die oben von dir genannten Argumente im Hinterkopf haben und die Bibel auch unter diesen Gesichtspunkten interpretieren.
Christen die das nicht tun sind mir suspekt und ich glaube von dieser Art schreibst du auch.
Bedeutet für dich "absolut glaubwürdig", dass alles in der Bibel wörtlich genommen wird? Oder dass es allgemein die Wahrheit ist, was in ihr steht? Ich finde den Begriff etwas irreführend.
Es sind eben alte Schriften die Geschichten beinhalten, für viele gibt es historische Hintergründe wie z.B. die Schöpfungsgeschichte (von Juden im Exil in Babylon geschrieben da sie fürchteten, dass ihr Glaube verloren geht). Deswegen haben sie einen gewissen Wahrheitsgehalt.
Wenn ich ehrlich bin, finde ich den Begriff "antikes Märchenbuch" auf vielen Ebenen passend. Auch Märchenbücher enthalten oft eine schlussendliche Moral, in welcher die Aussage der Geschichte deutlich wird, denn so ist es auch mit der Bibel. Gleichnisse etc. sind ja nichts anderes.
Den wahren Wahrheitsgehalt der Bibel werden wir wahrscheinlich niemals erfahren, aber als Buch welches viele Weisungen und Botschaften enthält, welche auch für unser heutiges Leben relevant sein können, ist es hilfreich, es zu haben.
Den Aspekt mit dem verschiedenen Göttern und welcher denn falls es einen Gott geben sollte nun der richtige wäre, finde ich nicht tragend.
Im Endeffekt glauben alle gläubigen Menschen (zumindest monotheistische Religionen und spezifisch die 3 Weltreligionen) an den selben Gott in unterschiedlichen Arten, dies zu tun. Der Ursprung ist der selbe. Viele Abspaltungen nähern sich auch diesem transzedenten Wesen an, das wir Gott nennen, also sind die Unterschiede da nicht wirklich groß. Beim Buddhismus oder dem antiken Götterglauben in Rom bzw. Griechenland (allgemein Polytheismus) ist das natürlich wieder etwas anderes, da stimme ich dir zu.
Für deine Fragen 1&2 kann ich dir die Bücher von Richard Dawkins empfehlen. Ich habe Teile aus "Gottewahn" gelesen und habe das Gefühl, dass deine Ansichten mit seinen sehr übereinstimmen. Er ist Biologe und argumentiert auch in diese Richtung, wirklich interessant.