Ich habe von Jiu-Jitsu zu BJJ gewechselt, kenne also beide Stile und habe sie mehrere Jahre trainiert.

Jiu-Jitsu ist für mich eine Kampfkunst. Der Fokus liegt auf der Kunst, möglichst geschmeidig und mit den richtigen Bewegungen flüssige Techniken an der Kraft des Gegners vorbei. Die höchste Form davon ist die Kata.
Die Techniken gehen hier weit über alle Stile mit Judowürfen, Hebel und Würger, Selbstverteidigungstechniken, Tritte und Schläge oder Techniken auf dem Boden.

BJJ ist mehr ein Kampfsport bzw. Sportlicher Kampf. Erlaubt ist, was effektiv ist, teilweise unter kompletter Abwesenheit von Kunst. Das wird auch gelehrt. Die Taktik ist den Gegner schnell auf den Boden zu bringen und ihn dort zu besiegen. Man lernt also einige Judowürfe und Ringer Techniken. Die meiste Zeit aber Hebel und würge Techniken auf dem Boden.

Im Jiu-Jitsu habe ich oft an mir gezweifelt, welchen realen Wert die erlernten Techniken in einem Kampf haben. Die Techniken und deren Effizienz wurden auch immer viel diskutiert während des Trainings. Wirklich realistisch getestet wurde das leider nie.

Im BJJ passiert das kaum. Zu jedem Training gehört am Ende ein Sparring in dem jeder unter vollem Körpereinsatz kämpfen kann. Wenn der Trainer dich dann in 5 Minuten drei mal mit der Technik besiegt, die er heute im Unterricht gezeigt hat, erübrigt sich jede Diskussion.

Auch wenn ich den Aspekt der Kunst aus Jiu Jitsu etwas vermisse, bringt mir BJJ im Alltag viel mehr. Ich habe meine Techniken gegen tatsächlich sich mit aller Kraft wehrende Gegner getestet und das gibt schon etwas Sicherheit.

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Ich kann mir absolut kein Szenario vorstellen, in dem man alleine gegen drei Leute eine Chance hat.
Das ist einfach absolut unrealistisch und funktioniert nur im Film.

Kannst es mit deinen Freunden testen, aber anstelle euch ins Gesicht zu schlagen klopft ihr euch auf die Schulter. Dann hast du halbwegs einen Eindruck davon, wie gering deine Chancen sind.

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Im BJJ dauert es durchschnittlich 6 Jahre bis man purple belt ist und 12 bis blackbelt. (Recherchiert auf Beltchecker)

Das sind aber wie gesagt durchschnittlich Zeitangaben.
Sakuraba hat bei seinem ersten BJJ Training den schwarzen Gurt bekommen, weil sein Trainer darauf bestanden hat, dass er ihn anlegt, verständlich und er ist innerhalb von 5 Minuten blackbelt gewesen. Ed o Neil (besser bekannt als Al Bundie) hat über 20 Jahre gebraucht.

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Du kannst deinen Gurt behalten.
Wenn du von deinem Trainer den Gurt bekommen hast, dann bist du für ihn auch auf dem Niveau dieses Gurtes. Deswegen ist es im BJJ auch immer sehr wichtig, von wem du den Gurt hast.

Wird das von der neuen Schule nicht akzeptiert, wäre das schon sehr eigenartig. Außerdem merkt jeder nach 1 Minute Sparring eh, dass du kein Weißgurt mehr bist.

Wenn du aber einen komplett anderen Stil als Schüler trainierst (Karate, Judo, Ju-Jutsu, etc.) würde ich immer schon zum ersten Training mit einem weißen Gurt anfangen. Das hat einfach was mit Respekt zu tun.
Wenn du beim BJJ mit einem farbigen (besonders schwarz) Gurt auftauchst, aber ohne den dazu passende Skill, wirst du beim Randori erstmal ordentlich durch den Fleischwolf gedreht.

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