Seltsame Gedanken unmittelbar vor Hochzeit?

Guten Abend,

meine Freundin und ich werden demnächst standesamtlich heiraten. Wir freuen uns beide sehr, lieben uns sehr, sind schon seit Jahren (wir sind 30 und 34) zusammen, haben die selben Hobbys und es ist absolut gewollt - obwohl wir nie gedacht hätten, dass wir echt mal heiraten und uns bewusst dafür entscheiden :-)

Allerdings habe ich zur Zeit ein paar merkwürdige Gedanken, je näher dass der Tag kommt (noch diesen Monat): Ich frage mich in "schwachen Stunden" bzw. nachdenklichen Momenten, wie mein Leben verlaufen wäre, wenn ich meine erste Freundin (die ich mit 14 hatte) oder meine erste große Liebe (Beziehung 17-21 Jahre) geheiratet hätte oder die Tochter des Wirts meiner Stammkneipe, mit der ich rein platonisch seit Jahren befreundet bin oder eine Mitschülerin, die mal an mir interessiert war, ohne dass es was wurde.

Ist das normal?

Mit meiner Freundin habe ich darüber noch nicht gesprochen, ich will sie auch nicht verunsichern und ich liebe sie so sehr, dass ich ihr das nicht erklären will. Sie hat dank ihrer Vergangenheit - wir stammen beide aus eher problematischen Familien mit eigenen Belastungen - noch immer Selbstwertgefühlsprobleme und manchmal sehr schwache Stunden. Ich bin immer für sie da und gemeinsam sind wir immer stark, aber ich möchte ihr so was nicht sagen.

Meine Erklärung: Es ist eben schon ein riesiger Schritt zu heiraten und vielleicht auch noch an Kinder zu denken - ich hätte damit vor zwei Jahren noch nicht gerechnet und manchmal habe ich das Gefühl, dass ich gar nicht so viel "älter" bin als mit 20-22 oder so ... und dass die Zeit doch unglaublich schnell verging. Kann da was dran sein? Vielleicht habt ihr Erklärungen.

Wäre dankbar für manchen Rat :-)

Danke & Grüße!

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Hey also ich selbst hab damit zwar noch keine Erfahrungen, allerdings interessiere und befasse ich mich sehr für und mit der menschlichen Psyche und ich würde sagen, dass so etwas vollkommen normal ist. So etwas hat man ja auch gerne mal selbst wenn man nicht verlobt und seit Jahren in einer glücklichen Beziehung ist. Das ist menschlich. Wir fragen uns doch alle: "Was wäre wenn?" Und insbesondere vor einem so riesigen Schritt, ist es normal, dass man alles überdenkt, ob es wirklich auch das richtige wäre, ob man sonst vielleicht einiges verpassen könnte.

Ich denke deiner Verlobten geht es auch so. Ich verstehe aber auch deine Sorge, dass du ihr keine Angst machen möchtest, aber ist es nicht auch wichtig über alles miteinander zu sprechen? Vielleicht würde es euch beiden helfen darüber zu reden? Aber mach was sich für dich am besten anfühlt und hör auf dein Herz! :)

Ich wünsche euch auf jedenfall Alles Gute und hoffe für euch, dass alles gut klappt! :)

Freundliche Grüße :)

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Das ist Personenabhängig. Ich war auch mal 3 Jahre lang mit einem Mann zusammen, welcher stark narzisstische Züge hat. Was ich daher aus eigener Erfahrung sagen kann ist, dass er vermutlich extrem nachtragend sein wird. Wichtig ist, dass du ihm sagst, dass es dir sehr leid tut und auch versuchst zu erklären warum du es getan hast ohne ihm Vorwürfe zu machen. Sag am besten wie du dich mit seinem Verhalten häufig gefühlt hast, weswegen du dann dachtest es wäre besser so und so zu handeln. Aber sei am besten ehrlich mit ihm, denn eine Beziehung ohne Ehrlichkeit und Vertrauen hat auch keinen Sinn. Erkläre ihm wie viel er dir bedeutet, aber werde nicht unterwürfig. Da er allerdings anscheinend narzisstische Züge hat, wird er vermutlich sehr auf seine Meinung verharren und ungerne die Beziehung wieder eingehen wollen. Ich wünsche dir trotzdem viel Erfolg dabei!

Alles Gute! :)

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