Zunächst mal eine Erklährung, warum die Bilder im Display so "toll" aussehen. Diese Displays sind auf die Wiedergabe von Bildern getuned. Schon im Laden, wenn Du die Kamera ausprobierst sollst Du auf dem Display sehen, was für schöne, farbkräftige Bilder die Cam macht. Computerbildschirme, v.a. die billigen, können da meist nicht mithalten. Zusätzlich tut die Kamerasoftware ihr möglichstes um die Bilder optimal darzustellen.
Je nach Hersteller, Betriebs-System und Grafikkarte hast Du die Möglichkeit, die Bildschirmanzeige für die Darstellung von Fotos zu optimieren (Farben und Kontraste), aber das wäre ein Thema für sich. Davon abgesehen musst Du davon ausgehen, dass die meisten einen genau so schlechten Bildschirm benutzen wie du - oder schlechter. Wenn du die Bilder jedoch entwickeln lassen / ausdrucken möchtest, solltest Du dich mit dieser Thematik auseinandersetzen, Stichwort Bildschirmkalibrierung.
Jetzt zu Lightroom (LR):
Bevor du mit der Bearbeitung anfängst, nutze die Bewertungs- und Sortier-Funktionen von Lightroom um nur die Bilder auszuwählen, die eine Bearbeitung wert sind. Der Prozess ist zu aufwändig um ihn mit jedem Bild durchzuziehen. Ich bearbeite oft nur 10% der Bilder eines Shootings oder weniger.
In der Bibliotheks-Ansicht markierst Du erstmal alle (verbliebenen) Bilder (Strg+A) und suchst in der "Ad Hoc-Entwicklung" rechts "Gespeicherte Vorlage>Allgemeine Vorgaben Lightroom>Kraftvoll" und klickst dann noch auf "automatischer Tonwert"
Das wars aber noch nicht, jetzt geht es an die Feinarbeit.
Wechsle in den "Entwickeln" Modus von LR. Setze dort jetzt erstmal den Weissabgleich auf automatisch.
Gehe jetzt in die "Objektivkorrekturen" und aktiviere dort alles (wenn Du schon LR 5 verwendest, Finger weg von "Upright"). Wenn Lightroom ein Profil deines Kamera-Objektivs gespeichert hat, wirst Du damit schon ein paar Darstellungsfehler wie Verzerrungen und Randabschattungen los.
Deaktiviere jetzt ggf. "automatisches Synchronisieren", da du jetzt nicht mehr möchtest, dass sich jede Änderung an einem Bild auf alle anderen auswirkt.
Wenn Du jetzt bei den Bildern noch irgendeinen Farbstich bemerkst, der dir komisch vorkommt oder Hauttöne unnatürlich wirken, versuche die anderen Einstellungen im Weissabgleich oder benutze die Pipette. In seltenen Fällen unter schwierigen Lichtbedingungen bleiben Dir nur noch die Schieberegler.
Oben rechts siehst Du jetzt das Histogramm (oder Belichtugskurve) - wieder ein Thema für sich. Die Kurve sollte knapp vom linken Rand bis knapp zum rechten Rand reichen, das sollte die automatische Korrektur bereits erledigt haben. Wenn nicht hast du beim Fotografieren böse Belichtungsfehler gemacht. Interessant daran sind jedoch die zwei dreieckigen Symbole in den oberen Ecken. Klicke darauf um sie zu aktivieren (falls sie noch nicht aktiv sind). Schiebe dazu den Belichtungsregler ganz nach links und dann nach ganz rechts. Wenn blaue und rote Flächen erscheinen ist die option aktiv. Schiebe den Regler jetzt soweit nach rechts, so dass gerade eben keine roten Flächen zu sehen sind. Wenn jetzt noch blaue Flächen da sind musst du mit den Reglern darunter die Tiefen etwas aufhellen.
Wenn das Bild jetzt immernoch Flau erscheint, dreh den Kontrast weiter hoch. Wenn jetzt wieder rote oder blaue Flächen zu sehen sind kannst du wieder mit den anderen Reglern gegensteuern.
Als letzte Massnahme kannst Du jetzt noch die Dynamik mit dem entsprechenden Regler erhöhen damit die Farben satter rauskommen. Sei damit jedoch vorsichtig, v.a. wenn Du deinen Monitor noch nicht entsprechend eingestellt hast - sonst wird aus deinem Bild schnell ein farbiges Fiasko (egal, was dir dein Monitor dann anzeigt).
Jetzt die Schritte 3 - 6 mit jedem Bild wiederholen. Viel Spass.