Meinung des Tages: Bleiben autofreie Innenstädte weiterhin eine Utopie in Deutschland?

In Hannover hat die SPD die Koalition im Stadtrat mit den Grünen platzen lassen: https://www.tagesschau.de/inland/koalitionsbruch-hannover-100.html Die Grünen gewannen die letzte Wahl und stellen den Oberbürgermeister. Oberbürgermeister Onay trieb sein Wahlversprechen (die Innenstadt Hannovers bis 2030 nahezu autofrei umzugestalten) sehr temporeich voran. Zu schnell für die SPD: Sie zog aus Ihrer Sicht die Notbremse.

Was beinhaltete das Konzept?: Wegfall nahezu aller Parkplätze an Straßen und Plätzen. Dafür Verteilung der Autos auf mehrere Großparkhäuser. In den Straßen Vorrang für Fahrräder, Fußgänger, Skater und co. Dafür mehr Parkplätze für eingeschränke Menschen ("Behindertenparkplätze") und Anlieferzonen für Geschäfte. Mehr Platz für Begegnungen - mehr Parkbänke und mehr Grünflächen.

Während die Zeitung die Welt vom Scheitern der "klimafreundlichen Modell-City" schreibt https://www.welt.de/politik/deutschland/plus248751048/Hannover-Plan-fuer-autofreie-Innenstadt-katapultiert-die-Gruenen-aus-der-Koalition.html, kommentiert der NDR, dass die SPD merkte, dass allein die Grünen von den aktuellen Konzepten politisch profitierten und die SPD nicht wahrgenommen wurde. Das Kündigen der Koalition sei also rein parteitaktischer Natur gewesen: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Kommentar-zum-Aus-der-rot-gruenen-Koalition-in-Hannover,hannover18056.html

Was denkt ihr? Hat Hannover eine Chance vertan Deutsche Vorzeigestadt zu werden? Oder sind solche Konzept ein utopisches Gedankenspiel und die Zukunft gehört Städten, die auf das Auto setzen?

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Innenstädte ist m.E. genauso ein Unfug wie Schwimmbäder ohne Wasser (damit dort niemand mehr ertrinken kann).

Einkaufen in der Innenstadt ohne Auto und dann alles in etlichen Tüten nach Hause schleppen? Oder sich in die ohnehin schon völlig überfüllten Busse und UBahnen zu quetschen? Sorry Fahrrad u.ä. ist mir aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich. Und bitte jetzt nicht: Der ÖPNV muss halt mehr ausgebaut werden. Wo wollt ihr dann das Personal dafür hernehmen? Beispielksweise die BVG in Berlin hat jetzt schon Personalprobleme.

Naja, wir könnten ja auch wie vor Jahrhunderten mit Pferd und Wagen fahren. Die Besserverdiener mit Kutsche. Die Idee, autofreie (Innen)Städte ist schon von grundauf falsch. Richtiger wäre m.E. die Forderung, Mineralöl-Fahrzeuge zeitnah durch umweltfreundlche Fahrzeuge (Elektro, H2O etc) zu ersetzen. Fahrspuren für PKW, ÖPNV, Räder etc. gezielt zu planen, bspw. auch mit parallelen Einbahnstraßen.

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