Hallo,
die katholische Kirche war stets deutlich ablehnend dem Nationalsozialismus gegenüber eingestellt, da sie ihn für unvereinbar mit der katholischen Lehre hielt.
Glaubenskongregation des Vatikan am 25.03.1928: „Wie der Heilige Stuhl
allen Hass und alle Feindschaft unter den Völkern verwirft, so
verurteilt er ganz besonders den Hass gegen das Volk, das Gott in seinen
uralten Tagen zu dem seinen erwählt hat - nämlich jenen Hass, den man
üblicherweise als Antisemitismus bezeichnet.“
Paderborner Erklärung, die am 10. März 1931 allen Katholiken verlesen
wurde und für alle Katholiken verbindlich war: "Er macht das Gefühl
einer Rasse zum Richter über religiöse Wahrheiten, über Gottes
Offenbarung und über Zulässigkeit des von Gott gegebenen Sittengesetzes.
In seiner letzten Konsequenz leugnet er den universalen Charakter der
katholischen Kirche. Das Reich Christi gilt uns Katholiken aber als
international, universal, katholisch. ... so ist für katholische
Christen die Zugehörigkeit zur NSDAP unerlaubt,"
----> Die Exkommunikation für die Mitgliedschaft in der NSDAP wird in einigen Teilen Deutschlands sehr konsequent umgesetzt.
DEKRET JEDEN NAZI AUS DER KIRCHE AUSZUSCHLIEßEN Diese Weisung wird am
11. Oktober 1930 in der päpstlichen Kirchenzeitung „Osservatore Romano“
veröffentlicht.
17. bis 19. August 1932 tagte in Fulda die gesamtdeutsche katholische
Bischofskonferenz und sprach sich gegen die NSDAP aus. Sie verbot die
Zugehörigkeit zur Partei und ihre Unterstützung. Aus dem Protokoll:
„Sämtliche Ordinariate haben die Zugehörigkeit zu dieser Partei für
unerlaubt erklärt, weil 1. Teile des offiziellen Programms derselben, so
wie sie lauten und wie sie ohne Umdeutung verstanden werden müssen,
Irrlehren enthalten, 2. weil die Kundgebungen zahlreicher führender
Vertreter und Publizisten der Partei glaubensfeindlichen Charakter,
namentlich feindliche Stellung zu grundsätzlichen Lehren und Forderungen
der katholischen Kirche enthalten, … 3. Es ist das Gesamturteil des
katholischen Klerus und der treu katholischen Vorkämpfer der kirchlichen
Interessen im öffentlichen Leben, daß, wenn die Partei die heiß
erstrebte Alleinherrschaft in Deutschland erlangt, für die kirchlichen
Interessen der Katholiken die dunkelsten Aussichten sich eröffnen. 4. Es
ist nicht entschuldbar, wenn weite Kreise der Partei sich anschließen
in der Absicht, nur die wirtschaftlichen Interessen und die Ziele des
weltlich politischen Gebietes, wie sie in der Partei vertreten sind,
damit unterstützen zu wollen. Denn die Unterstützung der Partei selbst
schließt, man mag wollen oder nicht, die Förderung ihrer Gesamtziele
ein.“
Alles zitiert von: http://www.kcpm.de/index.php/Aktuelle-Beitrage/Kirche-im-NS-Staat-Priester-im-KZ.html
Ich habe gestern mal wieder einen Blick in das Buch '' Letzte Gespräche mit Benedikt XVI.'' geworfen. Er beklagt auch darin, dass obwohl nach dem 2. Weltkrieg allen Leuten völlig klar war, dass die Kirche gegen den Nationalsozialismus gewesen war und immer als Ort des Widerstandes angesehen wurde, in der heutigen Zeit plötzlich das Gegenteil behauptet wird.
Dass in jüngerer Zeit plötzlich das Gegenteil behauptet wird, ist sicherlich dem allgemein kirchenfeindlichen Klima geschuldet. In diesem Kontext sollte man sich dann aber fragen, warum die Kirche durch die Nationalsozialisten so bekämpft wurde und man mittels des Reichskonkordates sich sogar zusichern wollte, dass katholische Priester nicht mehr politisch aktiv werden und Hitler dafür sogar bereit war, große Zugeständnisse zu machen.
Das hat den Papst aber auch nicht daran gehindert, Juden zu verstecken und die Enzyklika '' Mit brennender Sorge'' zu schreiben:
http://www.spiegel.de/einestages/legendaeres-geheimschreiben-a-947516.html
Viele Grüße
RKATHOLIK