Das liegt wohl daran, dass viele das Soziale Geschlecht (in welchem es zwar auch männlich und weiblich gibt, aber trotzdem jeder es definieren kann wie er möchte) wegen seiner subjektiven Beschaffenheit für ein dermaßen substanzloses Konzept halten, dass man es bei seiner Inkonsistenz wohl schwer ein Konstrukt schimpfen kann.

Ich habe für viele Forderungen von Transpersonen Verständnis. So hitzig bspw Pubertätsblocker diskutiert werden, jeder der ehrlich ist, müsste zumindest zugeben, dass es verständlich ist, wenn man als Frau später keine männliche stimme oder einen typisch männlichen Kiefer oder Körperbau haben will, was sich ja vor allem in der Pubertät alles ausbildet.

Aber bei dem sozialen Geschlecht und neopronomen und so Ecke ich echt an. Auch wenn es noch stereotype gibt, eig dachten die meisten von uns, dass man besagte Geschlechterrollen aufgeben möchte und nun fängt man an sie zu einem Konstrukt zu erklären, dass es zu respektieren und anzuerkennen gilt.

Ich mein es gibt natürlich bspw typisch weibliche Charakteristika die nicht weiter schlimm sind. Wenn jemandes soziales Konstrukt auf Mode oder Körpersprache fußt ist das jetzt nicht weiter dramatisch.

Aber selbst das weiß man ja oftmals nicht. Wenn jemand als Dey bezeichnet werden will und man die Person fragt, warum sie sich als Dey indentifiziert, dann fühlt sich die Person oftmals angegriffen und entgegnet darauf, dass niemand jemand anderem sein Geschlecht erklären müsse. Aber manche würden nunmal gerne wissen, was für eine Perspektive auf geschlechtliche Rollenbilder sie da gerade unterstützen, wenn sie die andere Person als Dey bezeichnen.

Vielleicht sind es geschlechtsbezogene Charakteristika, von denen man ablehnt, dass diese als für dieses Geschlecht typisch gelten.

Wenn's nur um Mode geht ist's das eine.

Aber spätestens wenn die andere Person mit männlich und weiblich viele psychologische Eigenschaften verbinden, dann Ecken viele an. Denn erstens sind die Gemeinsamkeiten auf psychischer Ebene deutlich größer als die Unterschiede und zweitens wissen wir, dass auch wenn wir uns dagegen sträuben, wir alle psychologischen Attribute unterschiedlich werten.

Ich weiß ja nicht Mal ob ich ein toxisches Bild von Männlichkeit oder Weiblichkeit unterstütze, wenn ich die andere Person Dey nenne und kann es wie gesagt oftmals auch nicht in Erfahrung bringen, weil ich beim Versuch die andere Person schon allein durch die Frage vor den Kopf stoße. Und allein diese Unwissenheit, was für ein Geschlechterbild man da unterstützt schreckt mich persönlich und viele andere vllt ebenso von dem ganzen Thema ab. Und natürlich kann ich da nicht für alle sondern lediglich für mich sprechen, aber ich bin dennoch überzeugt, dass es vielen anderen auch so geht, die in den anderen Punkten keine Gegner der trans Bewegung sind.

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Ja, Pronomen = Geschlecht

Für mich sagt das pronomen das biologische geschlecht aus. Eine transfrau die hormone nimmt könnte ich auch als biologisch weiblich wahrnehmen, und dementsprechend als "sie" bezeichnen. Und die paar intersexuellen sollen meinetwegen auch ihr recht auf irgendwelche neopronomen haben. Aber transfrauen, deren frau sein lediglich auf dem sozialen geschlecht fußt, während ihr körper durch und durch männlich ist, kann ich nur schwer aufrichtig als frau bezeichnen, und für nicht-binäre menschen dey zu benutzen sehe ich eigentlich auch nicht ein. Wenn pronomen jetzt plötzlich immer mehr mit dem sozialen geschlecht zu tun hat, dann führt das ja irgendwann dazu, dass leute bei mir irgendwelche bestimmten charakteristika erwarten, nur weil ich mich als er bezeichne und sie da irgendwas hineininterpretieren, obwohl ich damit lediglich meine, dass ich männliche genitalien und einen entsprenden testosteronspiegel habe und mich damit nicht unwohl fühle, ich also keine geschlechtsdysphorie habe.

Aber dass ich mich als er bezeichne bedeutet nicht, dass ich von natur aus ein dominantes verhalten gegenüber meinen mitmenschen an den tag lege, also knallhart im verhandeln bin, ein sonderlich ausgeprägtes wettkampfbewusstsein habe, oder was auch immer ihr so in männliches verhalten (mit welchem man sich ja als cis-mann identifiziert) hineininterpretiert.

Was übrigens auch der grund ist, weswegen manche menschen nicht als cis bezeichnet werden wollen, obwohl sie nicht trans sind. Denn seit das soziale geschlecht immer mehr an bedeutung gewinnt, wissen wir überhaupt gar nicht mehr, was eig aussagt, wenn ihr uns cis nennt, und man fragt sich, was dem anderen durch den kopf geht, wenn man uns als cis bezeichnet. Die meisten wollen nämlich nicht als cis bezeichnet werden, eben wiel sie sich nicht großartig viele gedanken darüber machen, was denn eig typisch männlich/weiblich ist. Deshalb messen sie dem sozialen geschlecht auch keine große bedeutung bei.

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Finde ich nicht gut/ akzeptiere ich nicht

Ich unterstütze es nicht, weil ich dem Sozialen geschlecht nicht sonderlich viel bedeutung beimesse.

Eine person, welche bei der geburt ein mann war, aber von anfang an merkte, dass sie nicht im richtigen körper geboren wurde und eine hormontherapie macht, kann ich bedenkenlos als frau bezeichnen. Denn ja, es gibt unterschiede zwischen mann und frau, körperlich ebenso wie im verhalten. Aber ich bin überzeugt, dass die meisten unterschiede im verhalten ihren ursprung in biologischen Begebenheiten haben. Auf jeden fall machen hormone bspw einiges aus. Berichten schließlich transpersonen auch selber, dass sich nicht nur äußerlich so manches bei ihnen verändert hat seit der hormoneinnahme, sondern auch im kopf.

Aber mit diesem konzept des sozialen geschlechts, welches sich lediglich über die subjektive individuelle wahrnehmung jedes einzelnen, welche rollenerwartungen die gesellschaft ihrer meinung nach an männlich/weiblich hat, zu definieren vermag, kann ich halt nicht viel anfangen. Das sich daraus ergebende soziale konstrukt kommt mir durch die unterschiedliche bewertung jeder person, was männliches/weibliches verhalten ausmacht, so durchweg inkonsistent vor. Und ich soll dann das geschlecht von jemandem aktzeptieren indem ich bspw für max mustermensch das pronomen dey benutze. Das kann ich natürlich aus höflichkeit machen, aber ich frag mich ja trotzdem, welcher perspektive auf männliches/weibliches verhalten ich da eig gerade mit der benutzung des gewünschten pronomens beipflichte.

Wenn max als dey bezeichnet werden will, weil dey eine feminin anmutende körpersprache hat, gerne makeup und lippenstift trägt, ebenso aber auch tank-top und nen dicken schnauzbart, dann betrachte ich sowas als relativ unproblematisch.

Falls max sich aber als non-binary identifiziert, weil er durch social media eine sehr toxische vorstellung davon hat, was männliches verhalten ausmacht, weil dating coaches und alpha männer erklären, dass man als mann nunmal nicht sentlimental zu sein hat oder sich verletzlich zeigen sollte, oder dass man gegenüber anderen menschen dominant auftreten muss, und max sich deswegen nicht mit dem männlichen geschlecht identifizieren kann, dann würde ich es ablehnen max als dey zu bezeichnen. Ja sogar nichtmal aus höflichkeit. Das ist eine vorstellung von männlich die ich nicht fördern will. Und generell finde ich, um geschlechterrollen abzubauen ist es die komplett falsche herangehensweise, diese zu einem sozialem kosntrukt zu erklären, in welchem jeder sich positionieren kann.

Wahrscheinlich kann ich das geschlecht von max aber eh nur aus höflichkeit und nicht aufrichtig aktzeptieren, denn wenn ich frage, was max denn unter typisch männlich/weiblich versteht, dann kriege ich oft die antwort, dass niemand sich für sein geschlecht erklären müsse.

Ja, das stimmt natürlich denke ich mir. Aber dann kann ich nunmal nicht aufrichtig sagen, dass ich dich als das und das geschlecht sehe, wenn ich gar nicht weiß, ob wir überhaupt annähernd das selbe im kopf haben, wenn wir an geschlecht denken. Und ich weiß noch nicht einmal, ob ich das was für dich männlich/weiblich ist nicht vllt sogar als problematisch betrachten würde.

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Ich glaube die LGBTQ community überschätzt die anzahl von leuten, welche von dem konzept des sozialen geschlechts überzeugt sind.

Die meiste znterstützung kam meist, weil man niemandem auf den schlips treten wollte, aber wirklich sinmvoll findet die kdee des sozialen geschlechts eig kaum einer

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