Weißt du, kein Mensch sieht in materiellen Gütern einen Selbstzweck. Der Wert, den diese Güter für einen selbst haben, ist ziemlich variabel.
Was du suchst, ist gewissermaßen der "Sinn des Lebens", das, was hinter dem Schein der Welt steht und solange wie der Mensch besteht.
Jeder Mensch strebt im Grunde nach der Erfüllung aller seiner Bedürfnisse, nach Sättigung seines innewohnenden Verlangens. Das nennen wir "Glück".
Im alten Ägypten und im Etruskerland hat man sich mumifizieren lassen, zu dem Zweck, dass man nach dem Tod weiterleben kann. Das ewige Leben nach dem Tod war das Ziel, das man als erstrebenswert ansah.
Später, etwa im Judentum, im Zoroastrismus, in der griechischen Philosophie nach Platon, im Buddhismus und letztlich auch im Christentum, sah man das himmlische Paradies als das einzig erstrebenswerte Ziel an und identifizierte es mit der Natur des Göttlichen. Dort positionierten Anhänger von Religionen wie Philosophien die vollkommene Erfüllung der eigenen Bedürfnisse oder die Befreiung vom irdischen Verlangen.
Danach strebten die Europäer unter der Hegemonie des Christentums. Spätestens seit Karl Marx war es populär, das Paradies auf Erden errichten zu wollen, und somit die transzendente Grundlage der eigenen Zivilisation zu materialisieren.
Man sieht eine Entwicklung von der jenseitigen Perspektive hin zur diesseitigen.
Ich finde, dass alle diese Modelle zu kurz greifen.
Was tun wir denn im ewigen Leben nach dem Tod?
Was können wir uns unter dem himmlischen Paradies vorstellen und wie können wir es erlangen?
Wie könnten wir das Paradies auf Erden errichten?
Dies alles sind Fragen, die darauf hinweisen, dass wir weder das Jenseits, noch das Diesseits ausklammern sollten.
Wir sollten das eine mit dem anderen in Einklang bringen.
Und genau das tue ich persönlich, indem ich mein Handeln im Alltag Stück für Stück vervollkommne, an meiner eigenen Persönlichkeit arbeite wie ein Maurer an einem rauhen Stein, aus dem letztlich ein vollkommener Kubus werden soll.
Es geht darum, sein Handeln darauf auszurichten, vollkommenes Glück sowohl zu stiften, als auch zu ermöglichen, schrittweise und nach und nach auf Erden, dagegen gänzlich nach dem Tod.
Zu beidem bedarf es der Reinigung der eigenen Seele von Verwirrung und Lieblosigkeit, von Unwissenheit und Trägheit.
LG