Zu behaupten, das Gelato und Eiscreme ein und dasselbe sind, wäre wohl für manch einen Italiener ein Sakrileg. Genauso wie sich bei einem Italiener die Fingernägel umklappen, wenn man behauptet "Käse"gehöre auf die Pizza, wo es doch in Wirklichkeit Mozzerella ist.

Es gibt zum Thema "Gelato vs Eiscreme" jedoch tatsächlich noch andere Unterschiede als nur den Namen. Gelato hat einen geringeren Sahneanteil und enthält bis zu 25% weniger Luft, erreicht dabei jedoch die gleich-cremige Konsistenz des amerikanischen Bruders. Oftmals ist Gelato auch eher dem Handwerklich hergestellten Speiseeis zuzuordnen. Auch wenn die kulturellen Schranken immer geringer werden, würde ein typischer italiener älterer Generation wohl Gelato als ihre Eiscreme bezeichnen, aber unsere Eiscreme wäre für ihn kein Gelato.

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Hallo Poker!

Wenn Du nicht lesefaul bist, kann ich dir vielleicht helfen. zu dieser Frage fällt mir ein Buch ein, was ich im Studium von einem Prof. Brinkmann gelesen hatte, schlimmer schreibstil, aber toller Inhalt. Es ging darum, dass der Begriff "Kindheit" von uns nur konstruiert und historisch aufgeladen ist, aber keines Falles ein Naturgesetz. Das klingt vielleicht etwas abgehoben, aber denke mit mir mal zusammen nach:

Wärend einer großen Zeitspanne hat man heranwachsene Kinder gar nicht als solche erkannt, sondern als eben "unreife" Erwachsene. In jeder Epoche haben die Menschen andere Vorstellungen, was ein Erwachsener tun uns zu lassen hat und erziehen die "jungen Erwachsenen" nach diesen Vorstellungen. An einem Punkt im 19 jhr fängt man nun an diesen "jungen Erwachsenen" eine gewisse Eigenständigkeit zu billigen. Diesen Raum, in dem der junge Erwachsene von dem normalen Leben des Erwachsenen ausgeglieder wird, nennt man Kindheit. Und mit dieser Überlegung kannst du deine Frage besser verstehen, denn es gilt auf solche Fragen keine Antwort zu finden, sondern die Frage zu verstehen.

Kindheit ist nicht nur etwas tolles, es hat auch ausgliedernde Aspekte. In anderen Kulturen kennt man die Pupertät nur im biologischen Sinne, aber nicht wie wir als eine wilde Zeit im Verhalten von jungen Menschen. In diesen Kulturen sind "Kinder " viel mehr in den Alltag eingebunden, haben mehr Pflichten, können sich dadurch aber auch dadurch besser behaupten. Wozu also dieser Begriff "Kindheit", wenn er unsere Kinder zu unzufriedenen Randalierern macht? Ganz einfach, ohne Kindheit muss sich ein heranwachsener Mensch ohne viel Schutzraum in das Rohe und manchmal auch grausame Leben schmeißen. Wir müssen hier nicht hungern, wir haben Essen und ein Dach über dem Kopf (die meisten zumindest), wir haben das Privilieg zu sagen: Du musst dich nicht ernähren, du kannst heranwachsen und dich auch die Zeit vorbereiten, in die andere junge Menschen einfach hineingeboren werden. Was Kinder nun in ihrer zugebiligten "Kindheit" machen hängt davon ab, was die bestimmenden Menschen um sie herum als "gut" erachten und über welchen Zugriff die jungen Menschen in ihrer Kultur haben.

Was ich damit sagen will, ist dass die von die als für die Kindheit "gut" definierten Erfahrungen keine Naturgesetze sind. Natürlich sind einige Dinge besser als andere, wie sich Kinder jedoch im Endeffekt verhalten liegt daran, welche Freiheit sie haben und welche Druckfaktoren sie ausgesetzt sind.

  • Früher mussten "Kinder" mitarbeiten so schnell es ging, sie hatten keine Wahl sich zu entscheiden, was sie tun wollen. Heute haben sie nicht nur die Wahl der Entscheidung, sondern müssen sich auch in einer Welt entscheiden, in der sie gar nicht die nötige Information haben. Wir sagen wir leben in einer Informationswelt, aber das ist unwichtig, es geht nämlich darum, ob man mit Information auch etwas anfangen kann und dies geht nicht ohne Erfahrung. Sie werden vorher schon in ihrer Schulbildung eingeteilt ohne umfassende Erfahrungen gemacht zu haben. Kinder werden mit Bildung vollgestopft, aber sie werden nicht intellektuell darauf vorbereitet mit diesem Kram um zugehen, meistens weil die Lehrer und Erwachsenen es selber nicht können.

    • Früher waren alle in ihrer "Kaste" eingesperrt, heute müssen sich die Kinder alle miteinander messen. SIe stehen in einem riesigen Konkurrenz kampf. Auf eine gut bezahlte Berufsstelle bewerben sich so viele, dass jeder lügt und betrügt, um sich als greller Phönix darzustellen, obgleich er nicht mal seinen eigenen Aschepot gesehen hat.

    • Früher waren Berufe vielleicht "simpler", aber auch komplex auf ihre Weise. Heute ist alles Überspezialisiert und keiner weiß mehr, was der andere macht. Arbeitnehmer, selbst Akademiker, müssen oftmals in der Wirtschaft verschissen eingängige aber hochspezialierite Aufgaben erfüllen. Das ist wie an der Kasse sitzen und einscannen für Akademiker.

Ich könnte hier weiter machen. Diese Druckfaktoren und Erwartungshaltungen in so einer riesigen Welt, machen jugendlichen, uns auch, unterbewusst Angst. Wenn die Jugend also lieber mit einem Smartphone rumspielt anstatt draußen zu spielen und lieber eine Zigarette raucht als eine Karotte zu kauen, dann liegt das an uns:

  1. Kinder suchen Ablenkungen von den Erwartungen, zu denen sie sich selbst nicht in der Lage fühlen sie zu bewältigen.
  2. Kinder wollen Erfahrung, aber kriegen nur theoretisch zusammenhangslose Information aufgetischt. Da nehm ich mich doch auch lieber ein Smartphone und bewundere wie ich mit der Technik, von der ich keine Ahnung habe, dennoch wundervolle Bilder abspielen kann.
  3. Sie imitieren unsere vollgeprobte Informationswelt und fragen nicht nach dem warum, weil sie dann enttäuscht werden. Die Leute fahren Autos u. bedienen Computer ohne zu wissen wie es drin aussieht.

Sie wollen Antworten über diese Welt, aber kriegen keine, nur die Technik scheint ihnen welche zu geben.

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Es ist korrekt in den bisherigen Antworten aufgeführt worden, dass eine solche Gerade keine Funktion beschreibt, sondern nur eine Zuordnung. Bei einer Funktion müsste zu einem X-Wert nicht mehr als ein f(x)-Wert zu finden sein, weil sonst die Rechtseindeutigkeit nicht erfüllt ist. Es ist jedoch engstirnig, dass man dieser Achse keine Steigung zu sprechen könnte. Die Steigungsidee kommt schließlich nicht durch die Differenzierbarkeit einer Funktion, sondern wird dadurch nur beschrieben. Darüber rum philosophieren kann man alle mal und das sogar fruchtbar.

Die erste Idee wäre natürlich, dass zwei aufeinander orthogonal stehende Geraden eine multiplikative Steigungsdifferenz von -1 haben. Da eine parallele zur X-Achse die Steigung 0 hätte, hätte die Orthogonale die Steigung -1. Per Definition müssten wir jedoch den negativen Kehrwert der Steigung bilden und 1/0 ist leider nicht definiert. Wir drehen uns somit im Kreis. In der derzeitigen Definition der Mathematik gibt es keine Antwort. Wenn du jedoch die Definitionen von Funktionen und des damit verbundenen Differenzenquotitenten auslässt, ließe sich auf jeden Fall ein Sinnvolles System bilden, in welchem die Antwort auf deine Frage -1 hieße.

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