Hallo alle zusammen!
Ich habe vorige Nacht lange überlegt, ob ich diese Frage hier stelle, möchte ich doch nicht, dass es so aussieht, als würde ich Mitleid einfordern und bedauert werden wollen.
Einige von Euch werden sich bestimmt noch an meine vorige Frage erinnern, wo ich Euch um Rat gefragt habe, ob ich zur Beisetzung meiner Bekannten gehen sollte, obwohl ich vor kurzem erfahren habe, dass ich an der gleichen Krankheit leide. Ich bin wirklich überwältigt von der Vielzahl der Antworten, die daraufhin kamen und mir Mut gemacht haben.
Es ist in den letzten Tagen so einiges passiert und jetzt stehe ich vor einer Entscheidung, die mich völlig überfordert. Ich weiß, dass ich diese Entscheidung alleine fällen muss und mir auch keiner sagen kann, was jetzt richtig und was falsch ist, aber vielleicht können mir Eure Meinungen bei dieser Entscheidung helfen.
Für diejenigen, die sich nicht an mich erinnern, schildere ich einfach mal mein komplettes Problem.
Ich bin seit 12 Jahren, seit einem ärztlichen Fehler während einer OP, sehr krank. Mein Leben spielt sich seitdem mehr oder weniger mit stärksten Schmerzen auf der Couch und im Bett ab. Ich habe kaum noch Kraft, kann mich nur wenige Stunden am Tag auf den Beinen halten und werde mit höchsten Dosierungen an Morphium behandelt.
Vor wenigen Wochen erhielt ich dann auf einmal die Diagnose "Krebs" und eben wegen meiner bereits bestehenden Erkrankung kann die Therapie leider nicht so ablaufen, wie sie eigentlich nötig wäre. Ich bekomme zwar seit fast 4 Wochen eine Chemotherapie, aber die ist wesentlich leichter, als sie normalerweise wäre. Bestrahlungen bekomme ich auch täglich, aber ich vertrage sie sehr schlecht, weshalb ich körperlich jetzt so weit geschwächt bin, dass ich doch stationär in die Klinik musste.
In den ganzen letzten Jahren habe ich mich immer nur über Wasser halten können, weil ich mit meinem Willen gekämpft habe. Mein Körper hat eigentlich nie das gemacht, was von ihm verlangt wurde.
Nun haben meine Ärzte allerdings eine Behandlung geplant, die mir großes Kopfzerbrechen bereitet. Sie würden mich gerne für einige Zeit ins künstliche Koma legen, damit mein Körper besser mit der höher dosierten Chemotherapie zurecht kommen soll. Bedeutet das aber nicht das Ende???
Ich vertraue meinem Körper da nicht und habe wahnsinnige Angst, dass er aufgibt, weil ich nicht mehr mit meinem Willen kämpfen kann. Wenn ich das aber nicht mache, kann die Chemotherapie nicht gesteigert werden und die Ärzte wissen nicht, ob die jetzige Therapie ausreicht, um den Krebs zu besiegen.
Was soll ich nur tun? Einerseits würde mir die Behandlung viele Tage nehmen, andererseits könnte sie mir viele Tage geben, was aber nicht gewiss ist.
Ich weiß, dass ich selber entscheiden muss, aber wie würdet Ihr entscheiden???
Ich habe so wahnsinnige Angst, dass mir mein Körper die Entscheidung, ob ich Leben oder Sterben möchte, abnimmt!
T´schuldigung, dass die Frage so lang geworden ist, aber es ist alles nicht so einfach momentan!