Hallo Zusammen,
vielen Dank euch allen für die Antworten. Ich habe vieles mitnehmen können.
Ich möchte noch ein wenig über mich hier schreiben, dann sind evtl. viele von euch wieder anderer Meinung, oder auch nicht :)
Ich bin verheiratet und 31 Jahre alt. Demnach bin ich nicht so jung Mutter geworden. Eben mit 30. Meinen Mann kenn ich bereits seit 14 Jahren und 8 davon sind wir verheiratet.
Viele von euch schreiben zu recht, dass ich evtl. keine Kinder haben sollte, (ein bisschen spät :P) und ich habe tatsächlich erkannt, dass Kinder nie wirklich eins meiner Ziele war. Es war immer irgendetwas materielles, das ist traurig ja, aber wenn ich so nachdenke, muss ich da leider zustimmen.
Mein Mann wollte schon sehr lange Kinder und ich habe mir gedacht, ja ok nach der Lehre und dann nach dem Studium usw. Der Gesellschaftliche Druck aber auch von meiner Familie war aber zunehmend sehr hoch und ich hab diesem einfach nicht mehr stand halten können, In den letzten Jahren habe ich gearbeitet und gleichzeitig studiert und ich wollte auch nicht mehr so egoistisch sein und auch den Wunsch von meinem Mann erfüllen. Der ist 2 Jahre älter wie ich.
Zudem haben sich die fälle gehäuft in unserem Freundes und Bekanntenkreis, dass es mit dem Nachwuchs nicht geklappt hat, was auch immer sie gemacht haben. Das war dann einfach heftig und an einem Tag war ich so fertig von den ganzen Einflüssen der Außenwelt, dass ich ein Tag nur rumgeheult habe und nicht wusste, ob wir das jetzt angeht sollten oder nicht. Weil ich mir so unsicher war. Tja und die Entscheidung viel auf "Wir versuchen es..." und es hat auch gleich geklappt.
Es war toll schwanger zu sein, mir ging es sehr gut, ich konnte weiterhin alles machen wie bisher. Was ich auch gemacht habe. Ich habe weiter gearbeitet und gelernt und war 4h am Tag mit der S-Bahn unterwegs zur Arbeit, zur Uni und nach Hause. Dazu muss ich noch erwähnen dass wir ein eigenes Fotostudio haben, die Arbeit dort teilen wir uns (Ich und mein Mann)
Jetzt wenn ich darüber nachdenke, habe ich alles gemacht, außer mich darauf vorzubereiten, wie es ist und wie es sein wird Mama zu sein. Ich habe mir das natürlich Immer mal vorgestellt, dass wenn ich schwanger bin, mache ich gar nichts außer mich zu entspannen und schöne Dinge zu tun.
Es war alles anders, einfach alles. Ich habe mich für eine Wasser Hausgeburt entschieden und ich bin wahnsinnig froh dies auch so gemacht zu haben. Aber der Weg dorthin war sehr schwer. Vor allem meine Mutter hat alle meine Entscheidungen kritisiert und wenn ich sie mit der Thematik naher bekannt machen wollte, hat es nur alles schlimmer gemacht.
ich kann mir sehr wohl vorstellen, wie es ist eine Mutter zu haben, die ständig meckert und unzufrieden ist, ich hatte selbst so eine Mutter. Sie hat sich natürlich um uns (habe noch ne Schwester) gekümmert, keine Frage, aber ehrlich ich habe sie nie glücklich erlebt, oder so selten dass ich es nicht weiß.
Darum möchte ich mich ändern, und ich suche nach einer Lösung.
In den letzten 2 Jahren habe ich mich schon sehr verändert. Dinge sind mir weniger wichtig geworden, ich möchte mich von sehr vielem trennen und bin auch aktiv dabei das zu tun.
Aktuell lese ich ein buch von William Sears Attachment Parenting und es hilft mir ein wenig den Streß aus dem Alltag zu entfernen.
Unsere Wohnsituation ist auch sehr schwierig. Wir wohnen mit meinen Eltern und mein Oma in einem 3 Familien Haus. Für die Kleine ist es super, sie kann immer überall hin. Für mich ist es immer mit Ärger und Streit verbunden. Ich werde Immer drauf hingewiesen, was ich im haushält machen muss, wie ich mein Kind erziehen muss, wie ich sie anziehen muss wenn ich mit ihr raus gehe und ich muss mit ihr jeden tag raus gehen. es wird kondoliert... in dem sinne " aber der buggy stand doch die ganze zeit hier drin, wie habt ihr den spazieren können?"
Sicher ist es das beste dass wir ausziehen, nur verdient wir im Moment so wenig, dass wir und nur eine 1 Zimmer Wohnung leisten könnten.
Dann ist es auch so, dass alle Parteien im Haus miteinander streiten, und andere einander nicht mehr sehen können.. ein herrliches Miteinander...aktuell fühlt sich nur noch die Kleine wohl hier drin. So meine Einschätzung.
Natürlich verbringe ich sehr viel zeit mit meiner Tochter und es ist unbeschreiblich, was sie alles inzwischen kann und wie sie wächst. Das kann durch nichts ersetzt werden. Das ist mir bewusst. Es gibt vielen was wir zusammen machen, und ich habe mich auf den 2 Platz gestellt. Ich habe alles weggeräumt, und ich weiß dass ich das eines Tages wieder machen kann. Es fehlt aber was... Mein Mann fragt mich auch, was mich denn glücklich machen würde? Und ich habe meist keine Antwort darauf. Vielleicht lebe ich wirklich zu kompliziert um glücklich zu sein.
Eine Depression habe ich auch schon hinter mir, damals war ich 22 und es war echt furchtbar, erst nach einem Jahr ging es mir soweit gut, dass ich in die Zukunft sehen konnte und neue Ausbildung begann. (Foto)
Die Kleine will ich nicht in eine Kinderkrippe stecken, ich möchte dass sie in ein Waldkindergarten geht, dass sie viel draußen ist, weil es ist spaß macht. und dort nehmen sie die Kinder erst ab 3 Jahren.
Eine Haushaltshilfe können wir nicht bezahlen, meine 350,00 Elterngeld ist schon recht wenig. Mein Mann arbeitet zwar offiziell Teilzeit, aber meistens ist er den ganzen tag fort.
Sorry, dass ist jetzt echt lang. Sicher habe ich nicht alle beantwortet, aber hoffentlich, ein wenig Licht ins Dunkel gebracht.