Mein Partner und ich hatten gerade eine kleine Diskussion über unsere sexuellen Fantasien. Wir sind jetzt schon mehrere Jahre zusammen, er hat mir aber erst vor Kurzem gesagt, dass er bestimmte Fantasien hat, die doch etwas "spezieller" sind.
Kurz gesagt, es geht hierbei darum, jeweils dem Anderen zuzuschauen, wie dieser die Nummer 2 vollführt. Das ist seine "speziellere Fantasie", er mag alles, was "tabu" ist, was man nicht machen sollte, verbotene Sachen. Bei mir handelt es sich "nur" um einige Teile von BDSM, dies hatte ich ihm aber von Anfang an offen erzählt.
Da ich mich bei seiner Fantasie doch etwas unwohl fühle und mir allein schon beim Gedanken daran nicht sicher bin, wie ich es finden soll und dem Ganzen eher abgeneigt bin, was ich ihm auch offen gesagt habe, ist er immer wieder komplett frustriert, wenn wir auf das Thema kommen.
Da er aber der absolut Einzige für mich ist und ich ihm gerne alle Wünsche erfüllen möchte, habe ich mir gedacht, dass ich alles, was seine Fantasien angeht, einmal ausprobiere möchte und mir dann eine endgültige Meinung darüber bilde. Also wird so eine Diskussion immer mit so einem Satz von mir beendet, er bleibt still und bleibt frustriert, weil er mir nie glaubt.
Bei dieser Diskussion meinte er aber nun, ich wäre undankbar und er hätte einfach Pech gehabt, da er alle meine Fantasien mag und mit mir machen würde, aber bei mir ist es halt nicht so und er muss jetzt sein Leben lang damit auskommen, nie seine Fantasien erfüllt zu bekommen. Und es wäre ja noch schlimmer, da er es mit seiner Ex machen konnte, aber mit mir nicht und es ihm deshalb jetzt auf ewig fehlen wird.
Und genau diese Diskussion kommt mittlerweile immer öfter vor und es geht mir ehrlich gesagt nur noch auf die Nerven. Liege ich falsch mit meinem Gedanken, dass ich mir leider nicht aussuchen oder verändern kann, welche Dinge ich (insbesondere sexuell) mag und welche nicht?
Ich fühle mich fast so, als möchte er mit Absicht, dass ich mich schuldig fühle und es dann doch mit ihm mache. Er redet dann auch so, als wäre es ja gar nichts Schlimmes und ich wäre einfach nur "zimperlich" bzw. "pingelig". Ich solle mich auf die aufregenden und erregenden Aspekte des Aktes konzentrieren und mir nicht so viele Sorgen machen. An sich stimmt das ja, aber wenn mir allein schon bei der Vorstellung unwohl wird...?
Ich weiß, jetzt werden alle sagen "Mach' nichts, was du nicht wirklich von dir aus machen möchtest und lass dich zu nichts zwingen."... Will ich auch nicht, aber ich möchte meinen Partner gerne zufriedenstellen, genau das macht er auch mit und für mich, er ist ein guter Mensch und er verdient es, glücklich zu sein, und ich wäre gerne die Person, die ihn mit allen Dingen, die er will und braucht, glücklich macht.
Trotzdem bin ich leider ein People-Pleaser und weiß manchmal nicht, wo meine eigenen Grenzen sind bzw. wo ich diese ziehen sollte...
Kann mir jemand eventuell ein paar Ratschläge und Meinungen hierzu geben? Vielen Dank im Voraus. :)