Wenig umstritten war lange Zeit die Annahme, dass ein Kind, das von den Eltern wenig Liebe und Zuwendung bekommen hat, womöglich sogar Vernachlässigung und Misshandlung ausgesetzt war, im späteren Leben Schwierigkeiten in Beziehungen mit anderen haben wird. Wer als Kind nicht geliebt wurde, der kann als Erwachsener weder sich selbst noch andere lieben, das galt quasi als Naturgesetz. Vor allem in populärpsychologischen Veröffentlichungen wird diese These nach wie vor gern verbreitet.

In der wissenschaftlich fundierten Psychologie bekam dieses Bild in den vergangenen Jahren jedoch Risse. Aus der Bindungsforschung liegen mittlerweile mehrere Studien vor, in denen es nicht gelang zu belegen, dass Beziehungsmuster aus der frühen Kindheit im Erwachsenenalter unverändert fortgesetzt werden. In diesem Forschungsansatz wird zwischen sicheren, ängstlichen und vermeidenden Bindungen unterschieden. Sichere Bindungen sind durch Nähe und Vertrauen gekennzeichnet, ängstliche durch unrealistische Ängste in der Beziehung und das Gefühl eigener Minderwertigkeit, und vermeidende durch Kälte und Distanz. Die neueren Studien haben gezeigt, dass Menschen das Bindungsmuster, das in der Kindheit in der Beziehung zu den Eltern gelebt wurde, nicht unbedingt als Erwachsene fortsetzen. Eine sichere Bindung an die Eltern ist zwar eine gute Voraussetzung dafür, im Erwachsenenalter ebenfalls sichere Bindungen an den Partner und an eigene Kinder aufzubauen, und ängstliche und vermeidende Bindungen sind diesbezüglich eher von Nachteil, doch es gibt viele, die das Bindungsmuster der Kindheit im späteren Leben nicht beibehalten. Wer als Kind sicher an die Eltern gebunden war, hat als Erwachsener nicht immer glatt verlaufende, glückliche Partnerschaften, und umgekehrt gelingt es einem Teil derjenigen, deren Bindung an die Eltern ängstlich oder vermeidend war, die schlechten Erfahrungen abzuschütteln und als Erwachsener glückliche Beziehungen aufzubauen.

http://www.ruhrbarone.de/schwere-kindheit-gehabt-und-trotzdem-beziehungsfaehig/34675

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Hallo,

Deine Frage ist ja schon ein paar Tage alt, aber es macht Spaß, die vielen falschen Antworten zu lesen. Deshalb ein paar Überlegungen:

Auch den Wert eines Menschenlebens können die Statistiker beziffern. Insofern könnte man vielleicht sogar eine betriebswirtschaftliche Rechnung aufmachen. Aber lassen wir die Emotionen zur Seite und betrachten mal die Tatsachen.

    Ein Sitz wiegt etwa 100 kg. Bei, sagen wir 400 Paxen wären das 40.000 kg, also dreißig Tonnen mehr Gewicht! Der Treibstoffverbrauch erhöht sich dadurch um etwa 20 Tonnen!

    Du müsstest das Dach absprengen. Nehmen wir an, es gibt nur ein Deck. Alle Sitze können nicht zur gleichen Zeit herausgeschossen werden. Bei der F-4F Phantom wird erst der hintere, dann nach 1,14 sec. der vordere Sitz rausgeschossen. Wenn jeweils 4 Paxe nebeneinandersitzen, haben wir einhundert Reihen; das sind 114 sec., also fast 2 Minuten, in denen der Flieger nicht brennen oder auseinanderbrechen darf.

    Der Sitzausschuss erfolgt mit etwa 14 g! Kampfpiloten gehören zu den am besten untersuchten und vermessenen Menschen auf diesem Planeten. Sie üben den Ausschuss an einem Simulator mit 6 bis 7 g! Trotzdem wird die Wirbelsäule beim echten Ausschuss um 1 bis 2 cm ineinander geschoben. Das würde, sagen wir, die Hälfte der Paxe nicht überleben.

    Alle Paxe müssten vor dem Ausschuss eine Sauerstoffmaske anlegen und sich richtig anschnallen (7 Gurte beim Schleudersitz plus Bein- und Armrückholgurte?); unmöglich!

    Den Fall aus großer Höhe (die körperliche und seelische Belastung), das Öffnen des Rettungsschirms und das Ansteuern eines Landeplatzes überlebt vielleicht auch nur die Hälfte!

    Von den restlichen Hundert stirbt die Hälfte beim Versuch, die Gurte nach der Landung oder Wasserung zu lösen, bevor der Schirm sie windgetrieben fortreißt oder im Wasser über sie zusammenfällt und sie nach unten zieht.

    Bleiben vielleicht 50 Leute übrig, die meisten wohl mit schweren Verletzungen.

Nein, realistisch ist das alles nicht. Es bleibt nichts anderes übrig, als sich auf die gutausgebildeten Fluglotsen, Piloten und das Bodenpersonal zu verlassen und auch auf die passive Technik, z. B. das TCAS zur Kollisionsvermeidung oder eben gute Prüfverfahren am Boden bei den vorgeschriebenen Inspektionen.

Quelle:Gutefrage.net

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