Hi Leute,
ich (30) bin seit zwei Jahren mit meinem Freund (33) zusammen. Ich war schon immer ein eher skeptischer Mensch und konnte nie schnell Vertrauen zu jemandem aufbauen.
-(1. Mädchen) Als wir zusammengekommen sind, hat er mich nach drei Monaten angelogen ( wegen einem Mädchen das er 1 Jahr vor mir in Berlin kennengelernt hatte) – und es mir ein paar Stunden später gebeichtet. Durch diesen Vorfall habe ich ihm mein komplettes Vertrauen geschenkt, denn es erfordert viel Mut, einen Fehler und eine Lüge zuzugeben.
-(2. Mädchen) Vor zwei Monaten war er im Ausland, wo seine damalige beste Freundin lebt. Er hatte seit zehn Jahren keinen Kontakt mehr zu ihr. Er erzählte mir, dass er den Kontakt damals auf Wunsch seiner Ex-Freundin abgebrochen hatte – sie hatte ihm ein Ultimatum gestellt: entweder er trennt sich von seiner besten Freundin oder sie (die Ex) verlässt ihn. Er hat sich damals für die Beziehung entschieden.
Während seines Aufenthalts im Ausland hat er versucht, diese frühere Freundin zu finden, hatte aber keinen Erfolg. Also suchte er online und fand schließlich eine alte E-Mail-Adresse von ihr. Er schrieb ihr eine Nachricht, in der er seine Gefühle ausdrückte – vor allem Reue darüber, wie er sich damals verhalten hat, und dass er den Kontakt gerne wieder aufnehmen würde. Er wollte sie treffen, bevor er abreist. Sie hat ihm geantwortet und ihn abgewiesen. Drei Tage später hat er mir davon erzählt. Ich habe ihn darin unterstützt und gesagt, dass ich es stark finde, wenn jemand zu seinen Fehlern steht und sich entschuldigen will, um mit einem reinen Gewissen weiterzumachen.
-(3. Mädchen) Vor einer Woche hat er mir dann erzählt, dass er mir zu Beginn unserer Beziehung eine weitere Lüge erzählt hat – über ein Mädchen, das er drei Jahre vor mir kennengelernt hatte. Damals sagte er, dass er sie schon seit der Uni-Zeit (2013) kennt. Ich hatte damals ihn aus Spaß gefragt, was wäre, wenn ich nicht wollen würde, dass er mit ihr Kontakt hat. Er sagte, dass er in einer festen Beziehung keine bestehenden Freundschaften mehr beenden würde, wenn es seine Partnerin verlangen würde. Ich sagte ihm, dass ich niemals das Recht hätte, so etwas zu verlangen – eine Freundschaft ohne triftigen Grund zu beenden.
Jetzt sagt er mir, dass er sie gar nicht seit der Uni kennt, sondern sie über Facebook 3 Jahre zuvor kennengelernt hat. Es gibt inzwischen wohl auch keinen Kontakt mehr zu ihr. Er meinte, es sei dumm gewesen, zu behaupten, sie schon so lange zu kennen – er wisse selbst nicht, warum er das gesagt habe.
Er fordert nun von mir, dass ich diese Vorfälle vergesse und ihm vertraue. Ich solle keine Fragen mehr zur Vergangenheit stellen und ihm nicht misstrauen.
Meine Antwort war: Wie kannst du von mir erwarten, dass ich dir voll und ganz vertraue, nachdem du mich mehrfach angelogen hast?
„Das Ding ist: Er behandelt mich wirklich gut. Er ist sehr liebevoll und kümmert sich aufmerksam um mich. Wenn ich etwas brauche, erledigt er es sofort. Egal, was ich von ihm verlange – er tut es. Und noch vieles mehr. Aber ich verstehe nicht, warum er trotzdem so oft lügt.“
Ich denke, ich werde nie wieder einem Menschen vollkommen vertrauen oder an Worte glauben können. Ich überlege sogar, einen Treuetest oder so etwas Ähnliches zu machen.
Jetzt habe ich den Gedanken, dass er mir sicherlich fremdgeht. Diese Sache hatte er mir zu Beginn versichert – dass er mir so etwas nie antun würde wie mich niemals anzulügen.
Was denkt ihr, wenn ihr meine Erfahrung lest?