Denkschrift zur Evangelischen Landeskirche
Die Evangelische Landeskirche hat sich faktisch von ihrer Identität als Kirche entfernt.
Sie ist heute in weiten Teilen nicht mehr sakramentale Heilsanstalt, sondern eine soziokulturelle Dienstleistungsorganisation mit religiösem Anstrich.
Sie hat den Leib Christi entkernt, entmystifiziert und funktionalisiert.
Was bleibt, ist ein Verwaltungsapparat mit Predigtteilen und sozialem Programm.
Durch den Bruch mit der apostolischen Sukzession und die Ablehnung des Weihepriestertums ist die Landeskirche aus orthodoxer Sicht keine Kirche mehr, sondern eine christliche Gemeinschaft ohne sakramentale Vollmacht. Die Eucharistie ist nicht gültig, weil es keine echte Priesterweihe gibt.
Die Beichte ist kein Sakrament, sondern ein seelsorgerliches Gespräch.
Die Taufe ist zweifelhaft, da oft nicht trinitarisch im ursprünglichen Christlichen Sinn vollzogen wird.
Was als Kirche erscheint, ist eine sakramentenlose Hülle eine geistlich entleerte Struktur mit kirchlichen Symbolen, aber ohne geistliche Substanz.
Die Grundlage des Protestantismus – sola scriptura – ist aaus ursprünglicher Christlicher Sicht ein Trugschluss.
Denn die Bibel selbst entstand aus der Kirche, nicht umgekehrt.
Ohne Heilige Überlieferung (Tradition, Konzilien, Kirchenväter) ist jede Bibelauslegung subjektiv. Das führt zu einer Bibel nach eigenem Geschmack, nicht zur Wahrheit in Christus. Das Ergebnis des ganzen sehen wir ja heute. Die Schrift wurde ihrer Kirche entrissen, individualisiert und dem freien Meinungsmarkt übergeben. Das Resultat ist eine geistliche Zersplitterung ohne Autorität
In der Evangelischen Landeskirche gilt heute:
Jeder kann glauben, was er will solange er es freundlich formuliert.
Jungfrauengeburt? Optional.
Leibliche Auferstehung? Symbolisch gemeint.
Wundertaten Jesu? Metaphorisch.
Sünde? Ein psychologisches Konzept.
Hölle? Längst abgeschafft.
Die historisch christlichen Dogmen werden nicht mehr als objektive Wahrheit verstanden, sondern als zeitgebundene Ausdrucksformen, die man neu „interpretieren“ müsse. Das ist nicht Entwicklung, sondern Zersetzung des Glaubens.
Wer Christus dogmatisch neutralisiert, hat keinen Christus mehr.
Die Evangelische Landeskirche kennt keine mystische Tradition, keine echte Askese, keine geistliche Tiefe. Es gibt keine geistlichen Väter oder Mütter. Kein Fasten als geistlicher Weg. Keine Theosis (Vergöttlichung), keine spirituelle Schule.
Statt Heiligung: Psychologisierung.
Statt Reue: Selbstakzeptanz.
Statt Umkehr: Identitätspolitik.
Eine Kirche ohne Askese ist ein Körper ohne Herzschlag. Die Evangelische Kirche hat das geistliche Leben systematisch entkernt.
Die Landeskirche beugt sich dem Zeitgeist:
Gendergerechte Liturgien
Beliebige Taufsprüche („Gott liebt dich“ reicht)
Frauenordination, nicht aus Theologie, sondern aus gesellschaftlichem Druck
Multireligiöse Gottesdienste (z. B. mit Muslimen, Atheisten, Schamanen) Eine Kirche, die nicht mehr gegen die Welt steht, hat Christus verloren.
Wer den Zeitgeist heiratet, ist bald Witwe.
In ihrer Jagd nach gesellschaftlicher Relevanz hat sich die Landeskirche selbst abgeschafft: Sie spricht lieber von „Werten“ als von Christus. Sie ersetzt Buße durch Aktivismus. Sie feiert sich für „Toleranz“, während die Kirchen leer bleiben.
Ihre Verkündigung ist oft nicht einmal mehr theistisch sondern moralistisch, psychologisch oder politisch. Die Landeskirche hat den religiösen Markenkern geopfert, um Applaus von einer Welt zu bekommen, die sie längst verlassen hat. Die Evangelische Landeskirche ist keine Kirche im sakramentalen Sinne, sondern eine postchristliche Institution, die sich selbst entkernt hat.
Sie hat die Sakramente verloren, die Tradition verworfen, die Dogmen relativiert, das geistliche Leben abgeschafft und sich dem Geist dieser Welt ausgeliefert.
Aus orthodoxer Sicht ist sie:
weder mystisch,
noch heilsvermittelnd,
noch lehramtlich verlässlich,
sondern eine leere Hülle mit christlicher Fassade.