Aufmerksamkeit bekommt man durch ungewöhnliche oder eben Aufsehen erregende Aktionen. So zum Beispiel die Forderung nach dem Waffeneinsatz an der Grenze (Was ja sachlich gar nicht mal abwegig ist, aber in dieser Formulierung eben schon etwas skandalös). Eine "Nazi"-Partei ist die AfD definitv nicht, auch wenn es meiner Meinung nach deutlich zu viele Nazis in der AfD gibt oder Leute, die stark am rechtsradikalen Rand kratzen wie z.B. Höcke.
Für eine Nazipartei ist die Mitglieder- und Wählerschaft auch viel zu breit gefächert, was für eine junge Partei normal ist. Da gibt es eigentlich Linke Wähler, die aber das pro-Russland, contra-USA Klima in der Partei gut finden, es gibt Liberale (Wie auch der Gründer Bernd Lucke, der leider die Partei verlassen hat), Konservative (wie z.B. Jörg Meuthen oder Uwe Junge), die ohne AfD bestimmt in der CDU wären, und dann gibt es eben auch Rechte bis Rechtsextreme, die auf der Erfolgswelle der AfD mitschwimmen wollen, weil die NPD verpönt und daher erfolglos ist.
Zur Frage "sollte man das nicht aufhalten?" Jein. Einerseits kann es in einer Demokratie nicht sein, dass eine Partei "aufgehalten" wird (in welcher Form auch immer), nur weil deren Meinung nicht mit dem Mainstream konform ist (was übrigens auch ein großer Wahlfaktor ist - die Leute haben das Gefühl, dass die AfD sie endlich ernst nimmt und ihren Sorgen eine politische Bühne gibt. Andererseits kannst DU sie ja aufhalten - mit deiner Stimme, denn so funktioniert Demokratie (-oder sollte sie zumindest).
Die AfD im Bundestag wäre für mich eher ein Gewinn für den Diskurs, denn die Opposition kontrolliert die Regierung und das kann nie falsch sein. Eine Regierung mit der AfD im jetzigen Zustand halte ich für unwahrscheinlich und auch nicht gut. Es gibt zu viel Streit in der Partei selbst, eine so frühe Regierungsbeteiligung würde die Konflikte innerhalb der Partei komplett offenlegen und der daraus resultierende Streit würde die Legislaturperiode zu einem Desaster werden lassen.
Ich würde vor allem erstmal sagen - abwarten und Tee trinken. Wenn du die AfD gut findest stimmst du für sie, wenn nicht - dann nicht. Hauptsache du gehst wählen, wenn du schon kannst.