Hey, ich kann dir sagen dass es viele gibt denen es genauso ergeht wie dir, gerade in so jungen Jahren. Ich gehöre ebenfalls dazu. Habe gerade eine schwierige Phase weil sich meine Mutter aufgrund einer psychischen Krankheit umgebracht hat und mein Freund vor zwei Monaten mit mir Schluss gemacht und sich danach wie ein Ar*** verhalten hat. Bin ebenfalls 19.

In den Momenten in denen es mir schlecht geht, alles sinnlos erscheint, rede ich viel, besonders mit Freunden und der Familie und unternehme viel. Mir hilft es immer mich daran zu erinnern was für schöne Momente es auch gibt für die es sich zu kämpfen lohnt. Und das was besonders hilft sind sich kleine Ziele im Leben zu setzen. Den Fehler habe ich oft gemacht, mir ausgemalt was später mal alles auf mich zukommt statt sich auf das hier und jetzt zu konzentrieren und Schritt für Schritt zu machen. Denn solche, wenn auch kleinen Erfolgserlebnisse geben einem viel.

Ist denn etwas in der letzten Zeit passiert was zu deinem Denken führt oder Angst vor der Zukunft?

Also als allererstes Mal: du hast genau richtig gehandelt! Eine Beziehung sollte eine Bereicherung sein für beide Partner, und keine Belastung durch ständige Streitereien. Ich mache gerade auch eine Trennung durch. Mir ging es ähnlich wie dir, hatte das Gefühl dass er sich kaum für meine Bedürfnisse interessiert und es ihm mehr darum ging dass ich ihm seine Sorgen abnehme. Ich habe allerdings nie den Schritt geschafft mich zu trennen, was ich jeden Tag bereue da ich mir viel zu viel hab gefallen lassen. In deinem Fall mit einem gemeinsamen Kind ist es natürlich nochmal etwas komplizierter, aber es bringt nichts wenn ihr euch ständig streitet und du dich nicht beachtet fühlst, und auch für deinen Sohn ist es so das Beste. Es kommt auch oft vor dass man nach 1/2 Jahren erst richtig merkt dass man nicht die gleichen Zukunftsvorstellungen hat bzw sie in unterschiedliche Richtungen verlaufen. Dass du jetzt diese Gefühle hast ist normal, denn man ist einfach daran gewöhnt sein Leben mit jemandem zu teilen,weshalb man immernoch wissen will was er gerade macht. Meistens spielt die Angst und Gewohnheit eine Rolle, dass man nie wieder so jemanden findet, dass man für immer alleine bleibt etc. etc. Immerhin hat man viel Zeit miteinander verbracht. Aber solche Gedanken sollte man unterdrücken, denn die sind Quatsch! Leichter gesagt als getan- ich weiß- aber alles wird besser mit der Zeit. Was du jetzt am besten tun kannst ist dich erstmal um dich selbst und deinen Sohn zu kümmern. Ich denke auch dein Ex hat so reagiert (tausend Anrufe, Nachrichten) weil er merkt dass ein großer Teil seines Lebens fehlt, auch wenn es nicht seinen Vorstellungen entspricht gibt man eben Gewohnheiten nicht gerne auf. Ich würde an deiner Stelle auch erstmal den Kontakt weiter unterdrücken, denn es klingt beinahe schon utopisch was er dir verspricht. Von wegen ich werde mich sofort ändern, ab jetzt wird es besser. Gib den Worten nicht so viel Bedeutung. So reagieren viele die verlassen wurden, oft aus Verzweiflung. Auch er sollte jetzt die Zeit nutzen und sich Gedanken machen was er wirklich will. Und wenn ihr euch beide sicher seid in Bezug auf die Zukunft, dann könnt ihr nochmal reden wenn du es möchtest. Aber ganz wichtig, gib deine Träume nicht auf für jemand Anderes! Es klingt zwar blöd aber denk daran dass es viele gibt, die deine Vorstellungen teilen. Familie, Heiraten, gemeinsames Haus. Gib sowas nicht auf für jemanden!