Das hängt hauptsächlich davon ab wo man lebt. Ich beschreibe einmal meine Situation: in meiner Nachbarschaft sieht man deutlich mehr Personen mit Migrationshintergrund als ohne auf der Straße.

Mein Sohn hatte 3 Deutsche Kinder ohne Migrationshintergrund in der Klasse.

Bis auf ALDI und einen 1 € Shop ist jedes Geschäft auf der Hauptstraße hier arabisch geführt. Oder zumindest arabisch beschriftet. Arabische Supermärkte, arabische Friseure / Barbiere, arabische Shisha Bar, Buchladen für Muslime, sehr viele Restaurants alle nur arabisches Essen, usw. In vielen Läden versteht man Deutsch oder Englisch, aber nicht in jedem, bzw. nicht jede Person.

Meine Nachbarn haben zu 80 % einen Migrationshintergrund.

Wenn du in die öffentlichen Verkehrsmitteln steigst hörst du kein Deutsch.

Wenn jemand "aussieht" als könnte die Person Deutsch sein, dann ist es in den meisten Fällen jemand aus der Ukraine, Bulgarien, Rumänien, o.Ä.

Fühle ich mich fremd? Schon. Es haben die meisten um mich herum eben eine deutlich andere Kultur als ich.

Man merkt es auch wenn man hier durch die Straße geht weil die anderen Vorstellungen ja nicht an der Wohnungstür enden.

So wird z.B. alles zugemüllt auf den Straßen hier. Meinen Nachbarn (mit denen ich mich übrigens gut verstehe) habe ich erfolglos versucht die "Müllregeln" zu erklären. Sie haben eben die Ansicht, dass sich die Stadt darum kümmern muss.

Viele Regeln im Straßenverkehr werden ignoriert. Auch im Umgang untereinander ist sehr viel anders. Ich schätze viele meiner Nachbarn und bin mit einigen in meiner Nachbarschaft befreundet, aber manchmal ist es schwierig nachzuvollziehen warum die Dinge so gemacht werden. Und wie ich sie machen würde, wird nicht respektiert.

Ich versuche es positiv zu sehen. Ich habe quasi einen Mini-Einblick wie es sich anfühlt in ein fremdes Land zu ziehen, ohne jemals selbst migriert zu sein.

Auch alle anderen werden sich bald an diesem Zustand erfreuen können denn im Schnitt bekommen meine Nachbarn 3 Kinder und unsere Nachbarschaft wächst gefühlt immer schneller seit 20 Jahren.

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Den meisten Deutschen ist ihre Religion egal. Sie mögen zwar "auf dem Papier" Christen sein, das liegt aber nur daran, dass die Taufe Teil der Kultur wurde. Die absolute Mehrheit ist nicht religiös, praktiziert nicht und ist auch nicht gläubig.

Man muss also gar nicht konvertieren um Deutsch zu sein.

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Ich finde diese Frage immer sehr spitzzüngig. Definiere doch mal irgendeine Kultur in ein paar Sätzen. Das geht auch nicht mit anderen Kulturen. Komischerweise wird es aber von uns Deutschen verlangt, sonst hätten wir angeblich keine.

Kultur besteht aus sprachlichen Feinheiten, Verbundenheit zu der Geschichte und dem Land, Geschichten von und über die nahen und entfernten Vorfahren, z.B.

Viele andere Traditionen werden häufig auch gelebt ohne dass Leute wahrnehmen, dass es sich um deutsche Kultur handelt (Kiosk, Weihnachtsbaum, Ostereier suchen, Adventskalender, Kirmes, Weihnachtsmarkt, usw. usw.).

Einige andere bekommt man eigentlich fast nur durch die eigene Erziehung mitgegeben. Sowas wie die Kinderlieder die man kennt, welches Essen einem schmeckt, welchen Geräuschpegel man akzeptabel findet, moralische Werte die man teilt, wie man seine Freizeit plant, usw.

Das Verlangen, dass sich Einwohner mit Migrationshintergrund "integrieren" sollen ist der Angst geschuldet, dass die eigene Kultur verdrängt wird. Denn man kann sie nicht einfach so anderen beibringen und es ist auch gar nicht möglich sich so zu integrieren wie das in gewissen Kreisen propagiert wird.

Viel sinnvoller wäre es wenn Respekt aufgebracht wird untereinander. Zum Beispiel indem eben nicht ständig behauptet wird es gäbe keine deutsche Kultur oder Deutsche würden gar nicht existieren und ähnlicher Blödsinn.

Integration sollte bedeuten die Kultur der Einheimischen zu respektieren und die konkreten Regeln und Gesetze, die in der Kultur herrschen, einzuhalten.

Dafür musst du keinen Alkohol trinken. Aber in anderen Bereichen sollte und muss man sich durchaus integrieren.

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Ausländer haben Deutschland nicht nach dem Krieg wieder aufgebaut. Das sogenannte "Wirtschaftswunder" geschah ca. ab 1950. Da wurde wieder aufgebaut und Firmen gegründet. Ohne Ausländer.

Erst 20 Jahre später kamen dann viele Gastarbeiter, als es viele gut bezahlte Jobs hier gab und die wollten dann auch nicht wieder gehen.

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