Ein Teil der Antwort steht hier:
„Warum aber befahl Truman den Abwurf der beiden Bomben? Vordergründig eine leicht zu beantwortende Frage: Die Kämpfe zwischen US-Marines und japanischen Verteidigern auf den Pazifikinseln Iwo Jima und Okinawa hatten deutlich gemacht, mit welchem Fanatismus eine Invasionsarmee auf den Hauptinseln Japans rechnen musste. Mit Verlusten von mehreren Hunderttausend GIs war zu rechnen.“
Dazu muss man wissen, dass Gefangenschaft für japanischen Soldaten die größte Schmach war. Das zeigten auch die Kämpfe um Luzon und eben Iwo Jima und Okinawa.
Bei der Schlacht um Luzon starben auf japanischer Seite 206 000 der 260 000 Soldaten, auf Iwo Jima gingen lediglich 1100 der 21.000 Soldaten in Gefangenschaft, auf Okinawa nur 7400 von 119.000 ( Alle Zahlen Circaangaben).
Außerdem wäre eine exorbitant hohe Zahl von Selbstmorden bzw. erzwungener Gruppenselbstmorden unter der japanischen Zivilbevölkerung im Fall einer amerikanischen Invasion sicher gewesen.
Das dürfte zwar bei den Überlegungen zum Atombombenabwurf keine wesentliche Rolle gespielt haben, war aber nach den Massenselbstmorden auf Guadalcanal, Saipan und Okinawa sicher im Hinterkopf aller Beteiligten.
(Auf der zu Okinawa gehörenden Insel Zamami begingen etwa 180 der 400 Einwohner Selbstmord)
Zum anderen Teil der Antwort, dem geostrategischen Aspekt, siehe in dem verlinkten Artikel ab
„Und sie hatten dabei nicht nur Japan im Blick, sondern auch die Sowjetunion.“
https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article144345676/Warum-Truman-den-Abwurf-der-Atombombe-befahl.html