Ja, kann ich.

Die von Dir erwähnten Begriffe sind nicht ganz gerade bzw etwas unzulässig verkürzt wiedergegeben, dazu aber mehr am Ende der Erklärung.

Der Einfachheit halber gleich am Beispiel. Stell Dir vor, wir sind in der Tonart C-Dur. Zuallererstmal bilden wir die Dominante in dieser Tonart: Dominante ist immer der Durakkord auf der 5ten Stufe der Bezugstonleiter. c-d-e-f-g, g ist also die 5te Stufe, und der Durakkord auf g besteht aus den Tönen g - h - d.

Zur Bildung des von Dir gefragten Phänomens brauchen wir nicht nur den Dominant-Dreiklang, sondern den Dominantseptim-Vierklang. Wir legen also noch eine kleine Terz aufs d obendrauf (oder eine kleine Sept vom Grundton g aus; das kommt aufs selbe raus), das ist das f. Macht als Dominantseptim-Akkord also g - h - d - f.

Von diesem Akkord kann mensch den Grundton weglassen, und das Ohr erkennt ihn immer noch als Dominantseptakkord. Umgangssprachlich heißt das unter Musikern "verkürzen". Der verkürzte Dominantseptakkord in der Tonart C-Dur besteht also aus den Tönen h - d - f.

Wenn Du Dir die Struktur dieses Akkordes ansiehst, kannst Du feststellen, dass er aus zwei kleinen Terzen besteht. Und Akkorde aus zwei kleinen Terzen heißen "verminderter Dreiklang". Die Klanggestalt eines verkürzten Dominantseptakkordes ist also der verminderte Dreiklang.

Statt "dominantische Verminderter" müsste mensch also eigentlich sagen: "verminderter Dreiklang in dominantischer Funktion". Und der "Verkürzte" ist vollständig ausgesprochen ein "verkürzter Dominantseptakkord".

Die Präzision beim Ausdruck ist nicht ganz unwichtig, denn neben diesem "verkürzten Dominantseptakkord" gibt es noch weitere verkürzte dominantische Akkorde, nämlich die "verkürzten Dominantseptnonakkorde". Wenn Du auf den Dominantseptakkord noch eine (große oder kleine) Terz schichtest, erhältst Du einen Fünfklang, nämlich g - h -d - f - as (Dominant-Septim-Non-Akkord mit kleiner bzw tiefalterierter Non) oder g - h - d - f - a (Dominant-Septim-Non-Akkord mit großer Non). Beide gibt es auch wieder ohne Grundton (ohne sogar häufiger als mit).

Dann bleiben die Töne h - d - f - as; dieser Vierklang besteht aus drei kleinen Terzen und wird umgangssprachlich als "Vollverminderter" bezeichnet. Daher heißt der verkürzte Dominantsept(klein)non-Akkord also auch "vollverminderter Vierklang in dominantischer Funktion" oder ganz kurz auch Deh-Vau-Akkord (geschrieben großes D mit kleinem v rechts oben dran).

Im andern Fall bleiben die Töne h - d - f - a übrig; dieser Vierklang besteht über dem verminderten Dreiklang aus zwei kleinen Terzen noch aus einer großen Terz obendrauf und wird umgangssprachlich als "Halbverminderter" bezeichnet. Entsprechend heißt der verkürzte Dominantsept(groß)non-Akkord also auch "halbverminderter Vierklang in dominantischer Funktion". Weil er nicht so oft vorkommt wie der Vollverminderte, hat er keinen Extra-Kurznamen wie "Dv".

Zum Schluss noch ein Beispiel in einer anderen Tonart; nehmen wir diesmal D-Moll. Fünfte Stufe der Tonleiter ist d-e-f-g-a, also a; der Durakkord auf der fünften Stufe besteht aus den Tönen a - cis - e. Septe obendrauf wäre g, macht also a - cis - e - g. Grundton weg, bleibt noch cis - e - g. Das wäre der verkürzte Dominantseptakkord von D-Moll. Entsprechend wäre cis - e - g - b der verkürzte Dominantsept(klein)nonakkord oder Dominant-Vollverminderter oder D-v und cis - e - g - h der verkürzte Dominantsept(groß)nonakkord.

Klar soweit?

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Aussetzung – Stimmanzahl.

Normalfall ist der vierstimmige Satz; der kann als Chorsatz oder als Klaviersatz ausgeführt werden. Bei einem Chorsatz für gemischte Stimmen liegen alle Stimmen im Mittel jeweils eine Quart/Quint auseinander; die Stimmen werden in einzelnen Systemen notiert oder aber in Klaviernotation (Sopran und Alt im Violinschlüssel-System, Tenor und Bass im Bassschlüssel-System). Bei einem Klaviersatz werden drei eng beieinanderliegende Stimmen für die rechte Hand notiert und die Bassstimme allein für die linke Hand.

Zwei der Stimmen haben Sonderfunktionen. Eine Stimme enthält die vorgegebene Melodie; üblicherweise die höchste Stimme. Die tiefste Stimme ist die Bassstimme; für sie gelten teilweise abweichende Regeln. Die übrigen Stimmen („Mittelstimmen“) vervollständigen die Harmonie.

Aussetzung – Stimmführungsregeln.

Welche Stimme welchen Akkordton übernimmt, hängt weniger vom Akkord ab, sondern mehr von den Bewegungen der Stimmen untereinander; entsprechend heißen die Regeln dafür nicht Tonverteilungsregeln, sondern Stimmführungsregeln. Die beinhalten etliche Verbote (Oktav-/Quintparallelenverbot) und Gebote (kürzester-Weg-Regel).

Für eine einfache Vier-Akkorde-Kadenz habe ich dieses Verfahren unter http://www.gutefrage.net/frage/volle-kadenz-musik#answer34453259 beschrieben.

Im Fall unseres Beispieles beginnt der Aussatz damit, dass wir die Melodie in die Sopranstimme schreiben. Als nächstes empfiehlt sich, die Bassstimme festzulegen; bei so einem schlichten Satz wie unseren ist es das einfachste und angemessenste, den jeweiligen Akkordgrundton in den Bass zu legen.

Die Mittelstimmen übernehmen die fehlenden Töne. Die Harmonie, die in Takt 1 entstehen soll, ist D-Moll; in Sopran und Bass liegen je ein d, es fehlen also noch f und a. Die höhere Stimme (Alt) bekommt den höheren Ton (a). In Takt 2 soll B-Dur erklingen; Sopran hat schon f, Bass b, fehlt also noch d. Der Alt kann nach oben ins d springen, aber auch der Tenor könnte abwärts ein d erreichen. Damit der Satz insgesamt nicht zu tief wird, lassen wir den Alt nach oben springen. Jetzt sind alle Töne vorhanden; der Tenor darf also einen verdoppeln. Eigentlich könnte er gut den Grundton verdoppeln und dazu nach oben ins b springen, dann würden im Übergang zu Takt 3 aber Oktavparallelen entstehen. Daher verdoppelt der Tenor am günstigsten das f. Und so weiter...

Als Beispiel für einen fertigen Chorsatz ist als Bildchen angehängt. Auf dem jeweils letzten Achtel der Takte habe ich noch Durchgangstöne eingefügt. Zwischen Bass und Sopran führen diese Durchgangstöne bisweilen zu Oktavparallelen, die hier aber gerade noch toleriert werden können.

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stumpfe ("männliche") Versendungen sind: "nicht", "Wicht", "[ge-]tan", "[hin-]an".

klingende ("weibliche") Versendungen sind: "[Be-]sinnen", "Zinnen", "[ver-]gleichbar".

Die stumpfen Endungen überwiegen also, aber Verslehre ist ja keine statistische Wissenschaft - es geht also nicht um Mehrheiten...

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Harmonisierung - Harmonievorrat.

Zu jeder Tonart gehört eine Reihe von Akkorden. Um Harmoniefolgen unabhängig von konkreten Tonarten betrachten zu können, spricht mensch von Harmoniefunktionen wie Tonika, Subdominantparallele und dergleichen.

Zu jeder Tonart gehören die drei Hauptfunktionen Tonika, Dominante und Subdominante. In der Tonart C-Dur wären das der C-Dur-Akkord, der G-Dur-Akkord und der F-Dur-Akkord. In der Tonart G-Dur kommen entsprechend die Akkorde G-Dur, D-Dur und C-Dur vor. (Die gleichen Akkorde können in verschiedenen Tonarten also verschiedene Funktionen haben.) In Molltonarten werden entsprechend Mollakkorde verwendet, allerdings sind Dominanten auch in Moll meist Durakkorde. Zur Tonart D-Moll gehören also die Hauptfunktionen D-Moll, A-Dur und G-Moll. Etliche Stücke lassen sich allein mit diesen drei Hauptfunktionen vollständig begleiten. Bei allen anderen Stücke spielen diese drei Hauptfunktionen in der Begleitung eine wesentliche Rolle.

Dazu kommen je Tonart drei sogenannte Nebenfunktionen und weitere Harmonien wie Zwischendominanten und weitere spannende Funktionen.

Harmonisierung - Harmoniezuordnung.

In manchen Stilen und Gattungen (beispielsweise Choräle) bekommt jeder Melodieton einen eigenen Harmonisierungsakkord. In den Musikstilen nach 1750 (entsprechend denen auch ein Folksong wie "Rising Sun" harmonisiert wird) sind eher ganztaktige (oder halbtaktige) Harmonisierungen üblich; eine Harmonie passt also sinnvoll zu allen Tönen eines ganzen (oder halben) Taktes, und danach folgt eine andere. Für unser konkretes Stück ist eine ganztaktige Harmonisierung sinnvoll.

Zur Harmonisierung einer gegebenen Melodie gibt es zwei grundsätzliche Regeln. Erstens: Ein Ton kann mit jedem zur Tonart gehörigen Akkord harmonisiert werden, der diesen Ton enthält. Zweitens: Die so entstandene Harmoniefolge soll in sich schlüssig sein und insbesondere in eine Kadenz münden. Dazu kommen weitere Nebenbedingungen: Ein Stück soll auf einer Tonika enden und (möglichst) auch anfangen, etc.

Bei der konkreten Aufgabe wird der erste Takt deshalb mit D-Moll harmonisiert. Für die Harmonisierung des zweiten Taktes ist der Ton f maßgeblich. F ist in den Akkorden D-Moll, F-Dur und B-Dur enthalten. D-Moll war schon die Harmonie des ersten Taktes und ist daher nicht wünschenswert. F-Dur würde eine Oktavparallele zwischen den Akkordgrundtönen und den Melodietönen erzeugen und ist deswegen zu verwerfen. Bleibt noch B-Dur, gegen das auch sonst kein Argument spricht. Die Harmonie des dritten Taktes wird durch die zwei Melodietöne g und d bestimmt (welche Melodietöne zur Harmonisierung relevant werden und welche ignoriert werden können, ist nochmal eine Vorlesung für sich...). Die einzige zur Tonart gehörige Harmonie, die diese beiden Töne enthält, ist G-Dur, also nehmen wir das.

Und so weiter; auf diese Art lassen sich alle 16 Takte harmonisieren. Das Ergebnis ist als Bildchen angehängt.

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Ja, es gibt sowas wie ein Schema. Das Schreiben tonaler Musik funktioniert fast ausschließlich nach Regeln, die sich mit geradezu mathematischer Präzision formulieren lassen (anders als bei den meisten atonalen Stilen oder in der modernen bildenden Kunst). Deshalb ist es einerseits ziemlich schwierig, "richtige" Musik zu schreiben, andererseits muss mensch im Zweifelsfall nicht kreativ sein, sondern nur den Regeln folgen. Übrigens finde ich, dass Dein/e Musiklehrer/in mit Euch im Unterricht über solche Regeln hätte sprechen sollen, bevor sie diese Aufgabe stellt...

Die Aufgabe lässt sich in zwei große Teile zergliedern. Erst musst Du die gegebene Melodie harmonisieren, also eine Harmoniefolge finden, die dazu passt. Wenn Du dann die Harmoniefolge hast, musst Du sie aussetzen, also mehrere Stimmen schreiben, die die Melodie enthalten und zusammengenommen die Harmoniefolge bilden.

Details folgen.

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Grundsätzliche Vorgehensweise:

Erstens such Dir eine Liste von Barockdichtern (das ist gar nicht so einfach, wie ich dachte; in der Wikipedia steht gar keine. Aber hier: http://gedichte.xbib.de/dichter_des_17.jahrhunderts.html). Wähle aufs Geratewohl einen Namen aus (beispielsweise Andreas Gryphius, mein Lieblingsdichter).

Zweitens such eine Werkliste dieses Dichters. Die gibts bisweilen auch bei Wikipedia, listet oft aber trotzdem leider keine Einzelgedichte, sondern gedruckte (Sammel-)Bände. Auch in diesem Fall ist die obige Netzseite hilfreicher. Wähle dann einen Gedichttitel, der nach Liebesgedicht klingt (leider hat ausgerechnet Gryphius mehr geistliche Gedichte und Vergänglichkeitsbetrachtungen geschrieben und kaum Liebesgedichte; selbst die Gedichte aus dem ersten Buch seiner Sonette, die einen Frauennamen im Titel führen ("An Melanien" etc), handeln mehr von den negativen Charakterzügen der Beschriebenen und der Äußerlichkeit ihrer Schönheit - aber bei anderen Barockdichtern finden sich reichlich Liebesgedichte, beispielsweise Hoffmannswaldau ("An Floriden", "Auff ihre schultern" etc); alle zu finden über die obenerwähnte Netzseite!).

Drittens guhgl nochmal die Anfangszeile (oder auch andere Zeilen) des Gedichtes, um mehrere Fassungen zu finden, die Du dann vergleichen kannst, um eine mutmaßlich authentische Fassung zu finden (es gibt soooo viele Tippfehler im Internet) oder eine Fassung, die für Dich brauchbar ist (bei Barockgedichten ist ja immer die Frage: historische Orthographie oder modernisiert?).

Und zum Schluss noch ein konkretes Gedicht, voll Barock, voll Erotik, voll Ironie, fast schon wie bei Heine: der Dichter formuliert aus der Sicht der Brüste ("Silberballen") seiner Angebeteten, die sich durch die aktuelle französische Mode allzusehr eingeschlossen fühlen und lieber ans Tageslicht wollen (ich schätze, das wäre dem Dichter auch ganz recht).

Benjamin Neukirch (1665-1729)

An Sylvien

Ach! wirf doch einen Blick auf deine Silber-Ballen,

Verstockte Sylvia,

Sie sind dem Tode nah;

Die Spitzen lassen schon die Rosen-Blüte fallen,

Die Berge ziehn die stolzen Lilien ein,

Und werden bald so gleich wie deine Wangen sein.

Wie, sind wir, schreien sie, dann darum nur erschaffen,

Dass uns ein blinder Groll

In Kerker schließen soll?

Cupido nennet uns ja seine Liebes-Waffen.

Was kommet dich dann für ein Eifer an,

Dass du, o Sylvia! uns in den Bann getan?

Ihr Männer helfet uns durch eure Macht erretten!

Zerreißt das Mörder-Schloss

Und macht uns wieder los.

Wir lieben keinen Zwang, und leiden keine Ketten,

Und Frankreichs Mod' und tolle Kleider-Pracht,

Mag sein für wen sie will, nur nicht für uns gemacht.

So klagen, Sylvia, die hart-bedrängten Kinder.

Ach höre doch ihr schrei'n,

Und hilf sie bald befrei'n,

Wo nicht, so schneid sie ab, und wirf sie vor die Rinder.

Dann wenn sie nur im Finstern sollen ruhn,

So kann dirs, wann du willst, auch wohl ein Schnupftuch tun.

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Wenn die Doppelsubdominante in einem kadenziellen Zusammenhang auftritt, klingt sie besonders typisch nach Doppelsubdominante; die abschließende Akkordfolge ist dann SS - D - T. Vor der Doppelsubdominante kann eine Tonika oder eine Subdominante kommen; charakteristisch ist aber die mediantische Harmonieverbindung SS-D. (Dieselbe mediantische Kleinterzverwandtschaft hat übrigens die viel gebräuchlichere Wendung S-DD, aber die Doppeldominante muss dann eben nicht nur in die Dominante, sondern weiter bis in die Tonika aufgelöst werden. - Der Wikipedia-Eintrag zum Thema behauptet übrigens, dass nach SS meist S folgt; das widerspricht meiner Hörerfahrung, nach der - wie gesagt - auf SS üblicherweise D folgt.)

Diese Wendung ist in den popularen Stilen der 1950er und 1960er Jahre beliebt geworden, insbesondere transportiert sie - mit entsprechender Instrumentation - ein Western-Feeling. Das erste Beispiel, das mir einfällt, ist auch prompt die Titelmusik zu "Rauchende Colts" http://www.youtube.com/watch?v=F2U4vhTUoUY; da ist der mediantische Übergang SS-D besonders gut zu hören: 0'11 Dominantparallele, 0'12,5 Tonikaparallele, 0'13 Doppelsubdominante, 0'14,5 Dominante. Leider folgt 0'16 nicht direkt die Tonika, sondern in einem entlehnten Trugschluss der Molltonikagegenklang (was für unser Thema aber uninteressant ist).

Dieselbe Kadenz gibts tausendmal in der Popmusik, nur wies so ist, fallen mir keine weiteren Beispiele ein, wenn ich danach suche...

Ich hab mit Guhgl grad nochmal nach entsprechenden Akkordfolgen gesucht, also beispielsweise: chords "C Bb G C"; da kommen dann mehr Ergebnisse, wo die Doppelsubdominante nicht als Kadenzakkord auftritt, sondern innerhalb einer viertaktigen Harmoniestrecke. Beispiel "Zwickts mi", interpretiert von Wolfgang Ambros; da geht die erste Strophenzeile über die Harmoniefolge G F D G; Doppelsubdominante ist also der zweite Akkord. Oder: "I only have Eyes for You", interpretiert von den Flamingos. Alles nicht gerade die aktuellsten Beispiele, aber immerhin.

Was der Wikipedia-Eintrag über Doppelsubdominanten vor 1700 behauptet, ist übrigens der pure Quatsch. Beim aufgeführten Beispiel handelt es sich nicht um eine Doppelsubdominante, sondern ein Zwischensubdominante zur Subdominanten (der Unterschied ist, dass sich eine Doppelsubdominante in einer feststehenden kadenziellen Wendung über mehrere Akkorde aber trotzdem direkt auf die Tonika bezieht; eine Zwischensubdominante zielt aber nur auf den nächsten oder übernächsten Akkord, und danach wird dieser Tonartbezug wieder gelöst).

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"DIE Formel für die Höhe vom Rhombus"... das ist etwas unspezifisch. Was meinst Du überhaupt mit "Höhe"? Die Länge einer der Mittelachsen ("Diagonalen")?

Es gibt mehrere Zusammenhänge, in der die Diagonalen vorkommen; beispielsweise:

DiagonaleD * DiagonaleE = 2 * Flächeninhalt (stell Dir ein Rechteck vor, dem die Ecken bis zur Seitenmitte abgeschnitten werden)

(DiagonaleD/2)^2 + (DiagonaleE/2)^2 = Seitenlänge^2 (Pythagoras über ein Viertelrhombus)

Ansonsten siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Rhombus.

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nee, bei c gibts kein Auflösungszeichen, sondern ein Doppelkreuz. Entweder Deine Vorlage ist falsch, oder Du hast das Auflösungszeichen-Symbol mit dem Doppelkreuz-Symbol verwechselt. Ein Doppelkreuz sieht so aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Doppelkreuz_%28Notenschrift%29

Und die gesuchte Dis-Moll-Tonleiter aufwärts (mit erhöhter 6ter und 7ter Stufe) lautet: dis eis fis gis ais his cisis dis, und abwärts (mit natürlicher 6ter und 7ter Stufe): dis cis h ais gis fis eis dis. Anmerkung: his wird auf dem Klavier mit derselben Taste wie c gespielt, ist aber kein c! Genau liegt cisis auf der d-Taste, ist aber kein d.

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Heinrich Schütz ist ein bedeutender Komponist des Frühbarock bzw der Übergangszeit von der Renaissance zum Barock. Die bedeutendsten deutschen Komponisten dieser Zeit sind die drei großen Sch: Schütz, Schein, Scheidt. Warum die bedeutend sind? Naja, warum sind Komponisten schon bedeutend? Weil sie richtungsweisende Neuerungen eingeführt haben oder einen bestehenden Stil zur Perfektion gebracht haben. Und weil ihre Kompositionen eine satztechnische Qualität haben und zugleich emotional bewegen. Das trifft auf die drei in hohem Maße zu. Ansonsten siehe Wikipedia.

Lieder hat Schütz eigentlich nicht geschrieben; Lieder im Sinne von klassischer Liedanalyse gibts erst ab 1780. Trotzdem hat Schütz Stücke für begleiteten Gesang (also schon so eine Art Lieder) geschrieben, und die kann mensch auch analysieren. Musst Dir nur erstmal eins aussuchen; ich schlage eines der sogenannten kleinen geistlichen Konzerte vor; das sind Stücke für eine oder zwei oder bis sechs Singstimmen mit Begleitung. Noten dazu gibts unter http://imslp.org/wiki/Kleine_geistliche_Konzerte,_Opp.8,_9_%28SWV_282-337%29_%28Sch%C3%BCtz,_Heinrich%29.

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erstmal: kuhl, dass Du Dich kreativ betätigst! und das auch noch konsequent über so lange Zeit.

Wenn Deine Songs richtig gut sind (bzw in das Programm der Plattenverlage passen bzw die zuständigen Entscheider beim Plattenverlag finden, dass sie richtig gut sind und in ihr Programm passen), dann wird es dem Plattenverlag herzlich egal sein, wie alt Du bist. (Zynisch gesagt: vielleicht freuen sie sich sogar, wenn Du jung und unerfahren bist, weil sie Dich dann leichter über den Tisch ziehen können.)

Also, warum probierst Du es nicht einfach? Mehr als eine Absage kann Dir ja nicht passieren. Such unter Deinen Stücke vier oder fünf raus, die Du persönlich für richtig gut gelungen hältst. Am besten so, dass die Stücke ganz unterschiedlich sind und verschiedene Seiten von Dir zeigen. Dann an drei oder vier verschiedene Plattenfirmen schicken und abwarten. Wenn eine Absage kommt (und die Wahrscheinlichkeit dafür ist hoch, auch wenn Du gut bist), nicht frustriert sein. Wenn sie interessiert sind - umso besser; nur pass auf, was Du unterschreibst (hast Du einen Juristen in der Verwandschaft/Bekanntschaft?)!

Wobei mir einfällt: denkst Du nicht, dass so ein Plattenlabel lieber einen fertigen Song als "nur" eine Komposition einkaufen würde? Hast Du auch eine Band, die Deine Songs musiziert, oder sind die nur für Guitarre und Gesang, so dass Du sie selber ausführen kannst?

Und: wenn Du es ernst meinst mit der Musik, dann studier unbedingt! Fragt sich nur, welchen Studiengang. In einem üblichen Kompositions-Studiengang lernst Du viel, aber es wird weniger mit der Musik zu tun haben, wie Du bisher gemacht hast. Damit wärest Du besser in einem Popularmusik-Studiengang aufgehoben, aber davon gibts in Deutschland nicht so sehr viele (vor allem nicht so viele staatliche; und die privaten sind sehr teuer und nicht alle gut).

Du wohnst in der Nähe von Würzburg? Dann käme die Musikhochschule Mannheim mit ihrem Jazz/Popular-Studiengang http://www.jazzundpopularmusik.de/Jazz_und_Popularmusik_Mannheim/Willkommen.html in Frage; der hat auch einen ganz guten Ruf.

Legendär ist der Popkurs in der hamburger Musikhochschule, aber das ist kein eigenständiger Studiengang, sondern ein "berufsbegleitender Crashkurs". Das ist von Vorteil, wenn Du eigentlich schon Berufsmusikerin bist; aber Menschen in Deinem Alter würde ich eher einen grundständigen Studiengang empfehlen.

Ein Studiengang, den jede Musikhochschule anbietet und der eine breite musikalische Grundbildung (und auch mehr Popularmusik-Anteile als andere klassische Studiengänge) vermittelt, ist Schulmusik. Allerdings brauchst Du dafür Abitur (so weit ich weiß, in allen Bundesländern). Du hast "nur" Fachhochschulreife? Kannst Du mit Deinen guten Zensuren nicht noch Abitur machen?

Mit 17 stehen Dir jedenfalls alle Möglichkeiten offen...

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Deine Fragen sind etwas unspezifisch; jedenfalls weiß ich gerade nicht, was und wieviel genau Du wissen möchtest... aber ich versuchs mal.

binär / ternär: Achtel werden binär (also zwei gleichlange Achtel auf ein Viertel) notiert, aber anders ausgeführt. Nämlich so, dass das erste von zwei Achteln etwas länger und das zweite etwas kürzer musiziert wird. Wieviel länger und kürzer ist eine Frage der Stilistik; das geht von "minimal etwas länger" über "erstes Achtel genau doppelt so lang wie zweites" (also quasi Triolen, das wäre dann "ternär") und "erstes Achtel genau dreimal so lang wie zweites" (also wie punktierte Achtel plus Sechzehntel) bis zu "erstes Achtel viermal oder noch mehr so lang wie zweites" (also "überpunktiert"). Diese Musizierweise läuft dann unter "swing", "shuffle" oder "ternär".

on-beat / off-beat: "on-beat": Die Betonung kommt auf ("on") den (Viertel-)Schlag. "off-beat": Die Betonung kommt zwischen zwei (Viertel-)Schläge auf eine leichtere Zeit (binär oder ternär ist dabei egal). Oft wird dabei die betonte Note noch auf die nächste Zählzeit ausgehalten (so dass es gar keinen Tonanfang auf dem Schlag gibt, der betont werden könnte), so dass Synkopen entstehen.

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Also erstmal, falls Du sie noch nicht hattest, eine Liste der in diesem Werk enthaltenen Einzelstücke: http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%BCtz-Werke-Verzeichnis#Kleine_Geistliche_Konzerte_I_.281636.29.E2.80.93SWV_282.E2.80.93305

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"Veränderungen von Tönen" ist schon richtig; und in der Tat hat es mit Harmonielehre zu tun. Du brauchst nur noch die Information, in welcher Hinsicht Töne verändert werden.

Die Töne verändern sich nämlich um ein Vorzeichen: Wenn Du ein f in ein fis änderst, ist es eine Alteration. Auch, wenn Du ein fis in ein f änderst, ist es eine Alteration. Wenn du ein f in ein fes änderst, ist es schon wieder eine Alteration. Wenn Du aber ein f in ein e änderst, ist es keine Alteration (obwohl auf dem Klavier fes und e dieselbe Taste sind). Und wenn Du ein fes in ein fis änderst, ist es eine doppelte Alteration.

Dann gibt es noch alterierte Akkorde: das sind Akkorde, die alterierte Töne enthalten. Nicht einfach Töne mit Vorzeichen, sonst wäre ja jeder D-Dur-Akkord (d - fis - a) ein alterierter Akkord. Das ist er aber nur in Tonarten, in denen kein fis vorkommt (oder kein d oder a); beispielsweise in B-Dur. Sondern Töne, die gegenüber den in der jeweiligen Tonleiter vorkommenden Tönen chromatisch (also um ein Vorzeichen) verändert wurden.

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Belcanto hat nicht zwingend was mit Kastraten zu tun...

Belcanto ist grundsätzlich eine Gesangstechnik bzw ein Gesangsstil (siehe entsprechender Wikipedia-Artikel), der ebensogut von Frauen oder nichtkastrierten Männern ausgeführt werden kann. Verbindungen zu Kastraten sind: Kastraten gabs im Barock, und der Belcanto wurde im Barock entwickelt (und natürlich haben Kastraten auch Belcanto-Stücke gesungen). Und weil Kastraten ja speziell für eine Gesangskarriere zurechtgeschnipselt worden sind, waren sie auch die professionellsten und beeindruckendsten Sänger ihrer Zeit und daher auch die professionellsten und beeindruckendsten Belcanto-Sänger ihrer Zeit.

Wenn Du entsprechende Literatur suchst, kannst Du eigentlich jede italienische Oper aus dem 18ten oder 19ten Jahrhundert nehmen. Wenns Stücke sein sollen, die zur Entstehungszeit wohl auch von Kastraten gesungen wurden, dann nimm Komponisten des 18ten Jahrhunderts und aus deren Opern eben die Sopran- oder Altpartien.

Beispielsweise den Komponisten Domenico Cimarosa, beispielsweise seine bekannteste Oper "Die heimliche Ehe" ("Il matrimonio secreto"); eine (sehr alte) Partitur findest Du unter http://petrucci.mus.auth.gr/imglnks/usimg/6/6e/IMSLP82426-PMLP53454-Matrimonio1799.pdf.

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nach der Argumentation Deines Chorleiters dürfte er, nachdem er das Einsingen dann mit den tiefen Lagen abgeschlossen hat, in der eigentlichen Chorprobe dann keine hohen Stücke mehr singen lassen...

Ich bin selber Chorleiter und verwende fürs Einsingen meist die Reihenfolge Mittellage, Tiefe, Höhe, um die Stimme allmählich in alle Richtungen zu trainieren und mich dabei vorsichtig aus den "entspannten" Lagen in die "angespannten" vorzutasten. Bestimmt gibt es auch Argumentation für andere Reihenfolgen (bei Gesangsthemen gibts ja zu jeder Überzeugung eine Gegenüberzeugung, und alles lassen sich immer begründen), aber die Deines Chorleiters will mir gar nicht so recht einleuchten...

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wie wärs denn mit: http://www.formel-sammlung.de/formel-Koerper-mit-ebenen-Begrenzungsflaechen-1-14-87.html? Ließ sich mit guhgln von "Formelsammlung" ganz leicht finden...

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