Eine Liebe, die der Tod und die Eifersucht enden ließ. Er war damals betrunken gewesen und kann sich nur an wenige Szenen, die in dieser Nacht passiert sind, erinnern. Aber an das was er sich erinnern konnte, hatte er immer noch im Kopf. Die Axt, die er in seiner Hand hielt, das Blut das überall verschmiert war, das Seil, das an dem Balken befestigt worden war und herunterhing. Und am schlimmsten, er sah sie. Sie wurde erhängt und mit der Axt zerfleischt. Er wollte nie so sein wie seine Mutter, die wegen 13-fachen Serienmordes in dem Gefängnis ''Guantanamo'', das auf Kuba liegt, sitzt. Den Kontakt zu ihr hat Gabriel abgebrochen, aus Angst. Angst, sie als Vorbild zu sehen. Als seine Mutter damals in Haft gekommen ist, war er 15. Heute ist er 22. Sein Vater hat die Familie für eine andere Frau verlassen und Gabriel, der sein ganzer Stolz gewesen war, einfach vergessen. Gabriel musste im Heim erwachsen werden. Einen Schulabschluss, den hat er nicht. Zu tief saß der Schmerz, von allen verlassen worden zu sein. Seine Kindheit wurde ihm genommen, versaut. Seine Mutter wurde drogenabhängig und war Alkoholikerin. Noch heute, denkt Gabriel oft an sie. Wie es ihr geht, ob er mittlerweile nicht das einzige Kind von ihr ist und ob sie überhaupt noch lebt. Die Stärke zum Leben fehlte Gabriel. Schon ein paar Mal stand er am Gelände einer Brücke. Er wollte springen. Sich umbringen ...