Woher diese Unterscheidung zwischen Meeres- und Landtieren kommt, ist uns nicht so klar – umso genauer wissen wir jedoch, wie fatal sie sich auswirkt. Verschiedene Studien belegen, dass Fische, entgegen landläufiger Meinungen, nämlich sehr wohl Schmerzen, Stress und Angst empfinden. Kein Wunder: Lesen Sie in diesem Bericht, wie es auf den Fischtrawlern zugeht und wie Fischer mit den Meeresbewohnern umgehen.
Allein die Schleppnetzfischerei hat in den letzten 120 Jahren dazu geführt, dass der Fischbestand in den Ozeanen dramatisch gesunken ist. Verschiedene Arten der sogenannten Speisefische wie z.B. Thunfisch, Alaska Seelachs, Rotbarsch, Shrimps oder Seezunge sind bereits fast vollständig ausgerottet. Doch nicht nur Fische sind gefährdet – hier geht es um die ernsthafte Bedrohung eines ganzen Ökosystems: Bei der Schleppnetzfischerei werden gigantische Netze über den Meeresboden gezogen, mit Gewichten, die bis zu fünf Tonnen wiegen – diese Technik mäht jedes Jahr eine Fläche nieder, die der doppelten Größe der USA entspricht. 80-90 % des Fanges wird als unverwertbarer Beifang tot oder sterbend zurück ins Wasser geworfen, viele der Arten sind vom Aussterben bedroht: Seepferdchen, Delfine, Wale, Meeresschildkröten, aber auch Korallen – mit drastischen Folgen für das ökologische Gleichgewicht der Ozeane. Viele Korallenriffe, einige von ihnen können bis zu 2.000 Jahre alt werden, werden sich vermutlich nie wieder erholen. Die Fischpopulation könnte bis zum Jahr 2050 vollständig zusammenbrechen.
Aquakulturen sind keine Alternative: Sie sind nichts anderes als die Intensivtierhaltung unter Wasser, mitsamt aller negativen Auswirkungen für die Fische und unsere Umwelt. Ein Großteil der Fischarten, die auf dem Teller landen, wird zudem mit Wildfisch gefüttert. So benötigen viele der gezüchteten Raubfische, z. B. Lachse, etwa drei andere Fische als „Futter“. Und für jeden in freier Natur gefangenen Fisch, der auf unserem Teller landet, sterben vier weitere Meereslebewesen, beispielsweise auch Delfine, als Beifang.