Bis zu welchem Punkt ist die Zwangsbehandlung einer Anorexie bei Minderjährigen möglich?

Guten Abend,

kurz und knapp: Vor rund zwei Wochen bin ich mit einem Perikarderguss von 2cm Größe von meinem Vater auf Anforderung meiner Psychiaterin ins Krankenhaus gebracht worden. Dieser Erguss ist das Resultat meiner Anorexie, die ich bereits vor drei Jahren diagnostiziert bekommen habe. Ich bin mit einem BMI von 14 in die internistische Kinderstation aufgenommen worden.

Bisher habe ich gut kooperiert, immer meine Mahlzeiten gegessen und mich auch nicht gegen die Trinknahrungen und Infusionen gewehrt. Ich habe Vertrauen zu den Ärzten hier. Mein Ziel BMI hier wäre 17.7.

Nun ist es aber so, dass ich voraussichtlich noch diese Woche von der psychiatrischen Kinderstation übernommen werde. Da ich dort schon zweimal war weiß ich, dass der Ort mit der Hölle gleichzusetzen ist. Die Methoden, mit denen dort gearbeitet wird, um Essstörungen zu behandeln, sind bisher in meinem Fall nicht nur ineffektiv sondern auch kontraproduktiv gewesen.

Aber da es aus organisatorischen Gründen keine Alternative zur psychiatrischen Station zu geben scheint und ich in meinem jetzigen Gesundheitszustand sicher noch nicht entlassen werden kann, habe ich dem Stationswechsel zugestimmt.

Allerdings habe ich aus einem Gespräch mit der dort für mich verantwortlichen Ärztin entnommen, dass ich erst entlassen werden kann, wenn mein BMI über 18.5 ist. In Anbetracht dessen, dass für mich als 15-Jährige das Normalgewicht schon vor BMI 18.5 anfängt und ich auch vor meiner Magersucht nie einen höheren BMI als 17.7 gehabt habe, empfinde ich den BMI von 18.5 als zu hoch und ich würde mich auch weigern, so viel zuzunehmen. In einem anderen Gespräch hat die selbe Ärztin gesagt, man würde einen BMI von 18 anstreben. Ich weiß nun nicht, welche der beiden Aussagen stimmt und empfinde diese Unklarheit als belastend.

Beim nächsten Gespräch werde nochmals nachfragen, ob sie denn nun auf BMI 18 oder 18.5 hinarbeiten will. Das ist mir sehr wichtig, denn mit BMI 18 wäre ich einverstanden und wäre weiterhin kooperativ. Ich würde mich jedoch weigern, mehr als das zuzunehmen.

Meine Frage ist jetzt, was man mit mir machen würde, sollte ich den BMI von 18.5 ablehnen. Mich einfach nicht entlassen, bis ich zunehme? Und wenn dies nicht geschieht, mich zwangsernähren? Doch wäre es überhaupt möglich, ein 15-jähriges Mädchen ohne weitere psychische und körperliche Probleme (der Perikarderguss bildet sich bei ausgewogener Ernährung wieder zurück) in einer psychiatrischen Abteilung zu behalten, nur weil es einen BMI von 18 statt 18.5 hat und nicht weiter zunehmen will? Könnte ich in dem Fall einen Richter o.Ä. beiziehen? Meine Eltern werden nämlich egal unter welchen Umständen keinen Revers unterschreiben.

Ich freue mich auf eure Antworten und weiß jeden Rat zu schätzen.

Liebe Grüße

...zum Beitrag

Hey, aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass du nur zwangseingewiesen wirst, wenn dein Gewicht Lebengefährlich ist und/oder du dich gegen die Behandlung im Krankenhaus währst. Ich weiß nicht in welcher Klinik du warst, jedoch war ich in der LVR Süchteln, das hat mir auch ganz gut getan, da du dort viel ansprechen kannst und auch Therapiegruppen mit anderen ES Patienten hast.

In der Regel musst du einen BMI von 18,5 erreichen, da dies das unterste Normalgewicht ist! Und ich kann dir sagen, dass das nicht zu viel ist. Ich weiss, dass du das anders siehst, aber mit solchem BMI bist du noch immer seehr schlank!

...zur Antwort

Hey, das kommt ganz darauf an. Bist du gesund und Normalgewichtig, muss es nicht sein. Doch wenn du Appetit darauf hast und dein Körper es eventuell gerade braucht, obwohl du keinen Hunger hast, iss.

Solltest du eine Ed haben, wenn ja, weisst du ganz genau was ich meine und recovern, iss! Und ebenso wenn du zumehmen musst, iss! Ich war über 4 Monate in der Klinik wegen meiner Ed und musste auch essen, obwohl ich keinen Hunger hatte. Denn ich MUSSTE zunehmen! Wenn du das essen nicht schaffen solltest, hol dir Frisubin oder trinke Smoothies!
Alles gute <3

...zur Antwort

Hey, wie andere bereits schrieben hilft es vielleicht Musik in deinen Alltag zu bringen. Setz dir kleine und für dich machbare viele. Überleg dir Sachen, die du erledigen musst. Selbst wenn es ,,nur“ duschen, Zähne putzen, spazieren zu gehen oder die Hausaufgaben zu machen sind. Lass dir Zeit und setze dich nicht unter Druck.
Versuche damit mehr ✅ als ❌ zu sammeln, das kann sehr gut helfen! Geselle dich ein wenig zu Freunden oder Familie, sei mit Menschen die du gerne hast!

...zur Antwort
Es macht mich nur wütend?

Ich, M19 möchte über mein Leben selber entscheiden und leben, wo ich möchte. Ich möchte mein ganzes Leben in meiner Heimatstadt verbringen, mir hier eine geile ETW irgendwann mal holen.

Meine Mutter (strenge südländische Kultur) geht aber immer vom strikten Zusammenhalt der Familie aus und meint zu mir, dass sie menschlich extrem enttäuscht wäre, wenn ich später nicht zu meiner Familie in den Dorf ziehen werde, dort ein Haus neben meinen Cousins kaufe und auch dort meine Berufung ausübe.

Ich habe keine Lust als Dorfanwalt im Dorf mit meiner Familie zu leben.

Ich weiß, diese Frage klingt objektiv betrachtet extrem merkwürdig, denn jeder kann selber entscheiden wie er zu leben hat - bei mir ist es aber eher die Angst, von der Familie irgendwann als ,,Abgestoßener" angesehen zu werden, der ganz alleine, ganz wo anders lebt.

Ich habe einfach das Gefühl, dass sie mir vorschreiben wollen, was ich zu machen habe, wo ich zu leben habe etc. Selbst bei der Wahl der Ehefrau achtet unsere Kultur strikt danach, woher sie kommt (aus dem Heimatland etc)

Es ist einfach so absurd. 2 Kulturen treffen aufeinander und auf der einen Seite möchten Sie, dass ich möglichst erfolgreich in der ,,deutschen Welt" bin, aber auch ein Mitglied jahrhundert Alter und dämlicher Traditionen.

Das geht einfach nicht. Entweder oder. So geht es aber vielen ausländischen Familien und die Eltern verstehen es NIE.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter, wie ich es ihnen klarmachen soll, dass ich mein Leben selber führen möchte. Immer wenn ich das sage, meinen sie dass ich auf die Familie sche*ße.

...zum Beitrag

Ich kann das sehr gut nachvollziehen. An deiner Stelle würde ich in Ruhe und unter euch mit ihr darüber sprechen, erzähle ihr deine Wünsche und deine Vor- und Nachteile. Erkläre ihr, dass du zur Familie gehören MÖCHTEST und sie liebst, aber dein Leben so leben möchtest, wie du es dir vorstellst. Nenne ihr deine Wünsche, Vorstellungen und Träume. Du bist ein freier und unabhängiger Mann, du musst dir nichts ,verbieten‘ lassen. Ich verstehe, wie deine Mutter das meint, doch kann eben auch deine Sorge verstehen.

...zur Antwort

Hey, behalte deine Lebensfrohe Art auf jeden Fall! Sei nett und freundlich zu anderen Menschen, doch du darfst auch mal anders reagieren, wenn dir etwas nicht gefällt. Materielles ist vergänglich, für mich auch einfach nicht wichtig. Du brauchst keinen reichen Mann, denn wie du selbst schreibst, achtest du auf das Herz eines Menschen - was meiner Meinung total richtig und wichtig ist. Und zu dem nutzt dir eine reicher Mann nicht, wenn er kein gutes Herz hat und du dich nicht von ihm abhängig machen möchtest.

Wenn Menschen unfreundlich sind, sprich sie in Ruhe und dennoch höflich darauf an. Zeig deine Stärke und beweis ihnen, dass du anders bist!

...zur Antwort

Hey, es kommt halt wirklich auf die Wunde an. Je nachdem, ob sie hätte genäht werden müssen oder ob sie beispielsweise wulsten.

Narben Creme kann natürlich helfen, wie gut sie jedoch hilft, kommt auf die Narbe an. Sie werden vielleicht schneller heller und glatter. Doch wenn dich diese sehr stören, kannst du sie auch später ärztlich behandeln lassen.

ich hoffe, dass es dir soweit ganz gut geht.

YOU GOT THIS

...zur Antwort