Ich bin ein Mensch, ein Mensch mit Bedürfnissen, ein Mensch mit Trieben, mit Fehlern, ein Mensch, der genauso wie die anderen Entscheidungen zu treffen hat, der Gefühle hat, andere glücklich macht, ihnen die Sterne vom Himmel holt, sie verletzt und totunglücklich macht, ich breche Herzen, ich flicke gebrochene Herzen und auch wenn ich dieses Wort nicht allzu gerne benutze, bin ich wie alle anderen, normal. Doch manchmal da verliert mein Verstand gegen eins meiner Bedürfnisse, gegen einen meiner verdammten Triebe, und dann laufe ich, planlos geht mein Plan los, vollkommen ferngesteuert nehme ich die Reise an, vorbei an Sträuchern, Bäumen, wundervoll verwunschenen Landschaften, aber ich bin nicht ich, ich bin ein Trieb, ein Bedürfnis, immer auf der Jagd nach Befriedigung, Glück, Vollkommenheit, all das was mir keiner geben kann, keiner geben will. Und so bleibe ich stehen, ich umarme sie, sie will nicht umarmt werden, ich streichle sie, sie will nicht gestreichelt werden, ich verführe sie, doch sie will nicht verführt werden, sie will mich nicht, aber ich, mein Trieb, mein Bedürfnis nach Vollkommenheit ist zu groß und so gewinne ich. Aber die Welt, das Mädchen, der Asphalt sie vergessen nie, sie sind voller Spuren, Flecken, voller Angst, voller Hass und ich gehe, ich habe Angst vor mir, vor meinen Trieben, meinen Bedürfnissen, schaue zurück, zurück zu dem Mädchen, den Asphaltspuren und dann laufe ich, weg von mir, ich bereue und bin gleichzeitig glücklicher denn je und nun? Nun stehe ich hier. Springe. Beende dieses Elend. Alle 68 Minuten wird in Deutschland eine Frau vergewaltigt. Im Jahr 2000 gab es in Deutschland 7.571 Opfer von Vergewaltigung und sexueller Nötigung und 15 Opfer von Vergewaltigung/ sexueller Nötigung mit Todesfolge.