Hallo soduxx,
wenn man nach der Zeitdilatation geht, so würde für Dich und deinen Körper normal verlaufen, wenn Du auf das Schwarze Loch zufliegst. Je schwerer es ist, desto vernachlässigbar sind auch die Auswirkungen der Gezeiten auf Dich. Heißt also, je schwerer das schwarze Loch, desto "unbeschadeter" kannst Du hinter den Ereignishorizont gelangen (insofern man da noch und unbeschadet reden kann).
Im Moment des Erreichens des Horizontes wirst Du zusehen können, wie das Schwarz größer wird und Sichtbereich umgibt. Irgendwann wirst Du dich umdrehen und zurück blicken und sehen können, wie das Universum hinter Dir (was vor kurzem noch um Dich war) auf einmal nur noch ein kleines Bild, wie am Ende eines Tunnels ist. Wir sprachen ja auch Eingangs von der Zeitdilatation. Die wird nun dafür sorgen, dass Du zusehen kannst, wie die Materie von Sternen und auch andere Schwarze Löcher auf einmal ebenfalls direkt hinter Dir eintauchen. Diese Sterne müssen zum Zeitpunkt deiner Geburt noch nicht einmal existiert haben und auch schon Jahrmilliarden gelebt haben. [Beispiel: Du bist etwa im Jahr 13,6 Milliarden geboren und fliegst in das Schwarze Loch. Vor Dir siehst Du Materie, welche vor 10 Milliarden Jahren dort hineingelangt ist, aber für Dich wäre sie dann zum "greifen" nahe. Und hinter Dir folgt dir Materie eines Sternes, welches vom Loch im Jahre 20 Milliarden gefressen wurde]. Je näher Du der Singularität kommst, desto kleiner werden die Zeitabstände des Universums. Einfache Denkregel: Wir können uns in allen 3 Raumdimensionen bewegen, aber nicht Zeit. In einer Singularität können wir uns in der Zeit bewegen (weil alle Zeitwerte die es gab und geben wird ineinander liegen), aber nicht in den 3 Raumdimensionen.
Und genau hier kommt die eigentliche Antwort: Es gibt Theorien, welche recht schlüssig argumentieren, dass man in einem schwarzen Loch sowieso auch irgendwann den Rest des Universums reinfliegen sehen würdest (also hinter Dir). Du würdest auch sehen, wie "dein" schwarzes Loch mit anderen fusioniert und diese dann wieder mit anderen fusioniert. Solange, bis alle Singularitäten ineinander liegen. Und da dies in einem schwarzen Loch von "jetzt auf gleich" passiert, gibt es in einem theoretisch 1,616229E-35m [Plancklänge] Durchmesser kleinen "Raum" eine Masse des unseren Universums. Denn diese ist endlich. Man kann die Sichtbare Masse des Universums bestimmen. Und man kennt auch das Verhältnis dieser zur Dunklen Materie und Dunkler Energie. Unser Universum ist endlich schwer und hat endlich viel Energie. Und diese Zahl ist nun auch genau die in der letzten Singularität unseren Universums eingebettet.
Und Du wirst es schon erraten haben: Genau unter exakt diesen Umständen wird auch der Urknall verortet und beschrieben. Die Theorie besagt also, dass das Universum, nachdem es den Kältetod erlag und die Gravitation die letzte der Vier Grundkräfte ist, findet es sich in einen Punkt wieder und expandiert in den potentiellen Raum. Und das beste ist, man müsste sich nicht mal die Frage stellen, wie oft das schon passiert ist oder wie oft das noch passieren wird. Denn die Frage danach wäre eine Frage nach der Zeit. Und die Zeit gibt es in der Form nicht, denn Zeit ist nichts anderes als eine Empfindung des Menschen. Entropie ist das Maß der Unordnung und beschreibt, dass sich alles von einem geordneten in einen ungeordneten Zustand bewegen muss. Diese räumliche Veränderung nehmen wir als Zeit war. Und wenn es nur noch die Singularität gibt, dann weißt Du ja nun, dass es keine Raumdimensionen mehr gibt, in welcher sich etwas bewegen kann.
Hinter einem schwarzen Loch ist der reine Tod. Die Wahrscheinlichkeit von 1 Millionen Gewehrschüssen in den Kopf getötet zu werden ist verschwindend geringer, als die Wahrscheinlichkeit in einem schwarzen Loch zu Tode zu kommen. Nur ist der Unterschied, dass Du für deine Angehörigen zur gleichen Zeit stirbst. In einem schwarzen Loch würde auf der Erde Milliarden Jahre vergehen, bis Du zerrissen, zerstückelt und zerstört worden wärst.
Ich hoffe, ich konnte Deine Frage etwas beantworten.
MfG