In letzter Zeit fällt mir immer mehr auf, dass bei den Leuten ein zunehmender Drang nach Bequemlichkeit herrscht: Dinge, bei denen sie sich früher noch selbstverständlich Mühe gegeben und Sorgfalt haben lassen, werden nur noch schlampig und mit einer Sche!ß-Egal-Mentalität erledigt. Im Job ist das so und im Alltag auch, es betrifft auch unzählige Bereiche.
Besonders fällt es mir bei der Sprache auf: sogar Deutsche ohne Migrationshintergrund sprechen so wie Migranten, teilweise sogar mit einem deutlichen Akzent. Sie sagen "Isch" statt "ich", beherrschen die Genrera (Geschlechter) nicht mehr und von Akkusativ und Dativ haben sie noch nie etwas gehört. In der Schriftlichkeit kommt dies noch deutlicher zum Ausdruck als beim Sprechen: hier werden die einfachsten grammatikalischen Regeln ignoriert und auf Satzzeichen teilweise auch komplett verzichtet.
Auch die Kommunikationsbereitschaft ist deutlich gesunken. Mit Mitschülern und Kollegen wird sich kaum noch unterhalten, weil man in der Pause unbedingt das nächste Candy-Crush-Level schaffen möchte. Und ich habe bereits beobachtet, dass Leute, die nur zwei Meter voneinander entfernt saßen, bei Whatsapp geschrieben haben. Als ich sie drauf ansprach, fanden sie das sogar lustig.
Auch auf Höflichkeit und Etikette wird kaum noch Wert gelegt. Wenn ich in der Kantine sitze, komme ich mir nicht mehr vor, als würde ich in einer respektablen Firma arbeiten, sondern nur unter schlürfenden und schmatzenden Schweinen. Das Handy liegt neben dem Teller auf dem Tisch und die Nahrungsaufnahme und auch das selten stattfindende Tischgespräch wird sofort unterbrochen, wenn das Gerät brummt.
Wem von euch ist dieser Werteverfall auch schon aufgefallen? Und stört euch das genauso? Wie begegnet ihr solchen Menschen? Und kann man irgendetwas tun, um diese Zustände zu bessern? Oder sollte ich mich eher an die Masse anpassen, um nicht als Außenseiter dazustehen?