Ich selber identifiziere mich als nonbinary. D.h. das ich keiner Geschlechterrolle angehöre. Davor dachte ich, ich wäre genderfluid, was sich dann aber geklärt hat. Außerdem bin ich pansexuell, das heißt mir ist es egal welches Geschlecht jemand hat. Es könnte ja sein das du genderfluid bist, also zwischen den Geschlechtern „wechselst". Vielleicht bist du ja auch nonbinary. Das mit deinem Schwarm ist doch egal. Ich weiß, leichter gesagt als getan, aber es gibt so viele Menschen auf dieser Welt, da solltest du dich nicht nur auf einen fokussieren. Bestimmt gibt es Leute die dich trotzdem lieben könnten wenn du dich beispielsweise als „genderfluid" geoutet hast. Z.b. so Leute wie ich, die Pansexuell sind und denen das Geschlecht komplett egal ist.
Ich kann dich sehr gut verstehen da ich selber an Selbsthass leide. Ich habe es immer noch nicht ganz hinbekommen mich zu akzeptieren aber mit der Zeit ist es besser geworden. Ich versuche momentan aus meinen Fehlern zu lernen und mich nicht in meinem Selbstmitleid zu verkriechen. Auch mit dem Ritzen habe ich seit fast 2 Monaten aufgehört. Was du immer wissen solltest, ist, das du ein wundervoller Mensch bist. Jeder ist einzigartig und hat seine Macken und Tücken. Versuche etwas zu finden was du gut kannst und was dir Spaß macht. Lass dich nicht von dir selbst runterziehen. Wenn du denkst du kannst nichts, dann wird dir auch nichts gelingen. Ich glaube an dich! Jeder Mensch macht Fehler aber du musst sie akzeptieren und wieder aufstehen. Das Leben ist ein ewiger Kampf und du musst deinem Leben einen tritt in den Hintern verpassen und gewinnen. Du bist so richtig wie du bist. Weine auch mal in der Öffentlichkeit, spreche dich bei jemandem aus. Vielleicht ein Freund, ein Familienmitglied, ein Seelsorger? Es hilft wirklich. Und du brauchst deine Gefühle nicht zu verstecken. Mit deinen Gedanken bist du oft nicht so alleine wie du denkst.
Nochmal zurück zum Selbstverletzen. Hast du schon mal von „Skills" gehört? Das sind Alternativen zum selbstverletzen. Da sind Dinge aufgezählt welche deinem Körper nicht schaden, dir aber trotzdem weh tun. Immer noch besser als selbstverletzen und es hilft davon weg zu kommen. Hier ein Link zu einer Liste:
http://www.dbt-shg-duisburg.de/info/skills
Mir geht es ähnlich. Oft habe ich über Selbstmord nachgedacht. Weil ich Schizophren bin macht das das ganze nur schlimmer. Momentan habe ich mein Leben einigermaßen im Griff. Ich habe mich einer Seelsorgerin anvertraut die ich davor schon persönlich kannte. Es tat einfach gut mich jemandem zu öffnen und sie konnte mir auch gute Tipps geben. Momentan hast du ja das Gefühl das es vielleicht besser wäre wenn du dich einfach umbringst. Aber stell dir mal vor wie viele gute Dinge du tun könntest. Wenn du dich nutzlos fühlst dann mach bei Stadtreinigungsaktionen mit oder kläre andere über Umweltbewusstsein auf. Das bringt allen Menschen etwas und ist auf gar keinen Fall sinnlos. Ich weiß, das klingt jetzt wahrscheinlich alles wie so Hippi peace alles ist wunderschön Gelaber, aber manchmal muss man sich selber einfach aufraffen. Allein schon deiner Mutter zuliebe. Deine Eltern denken du bist eine Enttäuschung? Dann zeig ihnen das du was kannst. Jeder Mensch ist etwas besonderes. Man muss nur wollen. Verpass dir selber einen Tritt in den Hintern und zieh dich hoch. Du hast den eigenen Willen als Mensch geschenkt bekommen, nutze ihn. Wenn ich es geschafft habe, dann schaffst du das auch. Und wenn du einen Fehler machst, lerne daraus. Sieh es positiv, jetzt weißt du wie es besser geht. Menschen die keine Fehler machen werden irgendwann auch auf die Fresse fallen. So ist das Leben nun mal. Aber gib nicht auf! Ich glaube an dich!
Hier ein paar Tipps um vom SVV (Selbstverletzendenverhalten) weg zu kommen:
http://www.dbt-shg-duisburg.de/info/skills
Bei mir war es genauso, nur das ich keine Therapie hatte. Irgendwann habe ich mir selbst gesagt, so kann es nicht weitergehen. Ich habe versucht mindestens 1 Stunde am Tag unterwegs zu sein und habe mir einen Tagesplan gemacht damit ich nicht nur faul rumliege. Einmal in der Woche mit Freunden treffen war für mich ein wichtiger Punkt. Obwohl ich sehr introvertiert bin, brauche ich wie jeder andere Mensch auch soziale Kontakte. Ich denke ich hatte einfach Glück mit meinen Mitmenschen die sehr verständnisvoll waren. Zwar habe ich manchmal noch Rückfälle, aber die werden immer weniger. Die eigene Überzeugung ist aber auch wichtig. Wenn du wirklich da raus willst, dann solltet du vielleicht mal versuchen mit Freunden statt mit einem Therapeuten zu reden. Versuche eine Struktur und Bewegung in dein Leben zu bringen. Wenn Freunde dich fragen ob du Lust zum treffen hast, versuche auch mal ja zu sagen. Viel Glück!
Das wichtigste ist das du immer für sie da bist und sie unterstützt! Wenn du vor ihr weinen würdest, könnte es sein das sie das Gefühl hat unter Druck gesetzt zu werden. Am besten zeigst du ihr das du immer für sie da bist und versichere ihr, das du ihr immer hilfst. Auf keinen Fall solltest du sie anschreien oder ihr Vorwürfe machen. Das macht alles nur schlimmer. Wenn sie hilfe braucht, sei für sie da und zeig ihr, das du sie verstehst. Manchmal braucht man nur jemanden der einem zuhört. Um sie aufzumuntern könntest du mit ihr ins Kino gehen, shoppen, etc. Was ihr halt gerne zusammen macht. Zwing sie aber zu nichts. Du könntest auch eine Liste mit Dingen machen für die es sich zu leben lohnt. Ich hoffe ich konnte dir helfen ^^
An deiner Stelle würde ich hingehen. Wenn du nicht hin gehst wäre das ein Zeichen von „Schwäche". Da du jetzt so viel Selbstvertrauen hast, wird das bestimmt kein Problem. Nach so einer langen Zeit sind viele bestimmt auch erwachsener und verständnisvoller geworden. Lass es dir nicht entgehen. Du kannst ja immer noch gehen wenn du keine Lust mehr darauf hast.