Mein Sohn ist schwul und droht sich umzubringen?

Liebe Community,

vor 2 Tagen ist mir etwas sehr unangenehmes passiert. Als ich Abends von der Arbeit nach Hause kam, wollte ich meinen jüngsten Sohn (15) begrüßen und bin in sein Zimmer rein. Leider habe ich nicht geklopft und was ich dann gesehen habe schockierte mich! Ein anderer Junge lag nackt auf ihn und sie waren gerade dabei Sex zu haben! Ich war vollkommen geschockt und bin erst mal wieder schnell aus dem Zimmer (die beiden haben mich allerdings bemerkt). Nach ein paar Minuten bin ich wieder in sein Zimmer gekommen und war sehr wütend und habe ihn angeschrien und den anderen Jungen (welcher ungefähr 18 gewesen sein muss, was ich auch nicht gut finde) rausgeschmissen. Dazu habe ich seinen Laptop genommen und einige Seiten für schwule entdeckt, auf denen er sich anscheinend rumtreibt. Ich weiß das dies die falsche Reaktion gewesen war, aber in dem Moment konnte ich mich nicht kontrollieren. Mein Sohn meinte nur das er mich hasst und hat die Nacht bei meinem ältesten Sohn verbracht. Am nächsten Tag als er wieder nach Hause kam hat er kein Wort mehr mit mir gesprochen und mir fiel es auch schwer ihn anzusehen, da ich immer das Bild im Bett mit den anderen Jungen vor Augen hatte. Das irgendwas mit ihm nicht stimmt habe ich schon längst gemerkt, er hat sich eine Zeit lang selbstverletzt und sein Verhalten hat sich nach und nach allgemein zum negativen verändert. Aber damit das er schwul ist hätte ich niemals gerechnet! Ich weiß auch nicht wie ich damit umgehen soll, ich finde im Alter von 15 Jahren sollte man sich mit anderen Dingen beschäftigen. Einerseits habe ich nichts dagegen das er schwul ist (was er mir im Streit bestätigt hat), aber anderseits gefällt mir die Vorstellung ganz und gar nicht. Heute Morgen dann habe ich neue Schnittwunden an seinen Armen entdeckt und als ich ihn drauf angesprochen habe meinte er nur, dass er es sowieso nicht mehr lange hier aushält und ich ihn alle bald für immer los sind. Natürlich mache ich mir jetzt nur noch mehr Sorgen, hat er vor sich umzubringen? Bin ich Schuld? Solche Fragen beschäftigen mich nun den ganzen Tag. Und das Problem ist das er einfach nicht mehr mit mir vernünftig spricht. Wie soll ich mit ihn umgehen? Soll ich weiter versuchen ihn auf diese Themen anzusprechen? Oder mache ich dann alles nur noch schlimmer?

Würde mich über jeden Rat freuen, Liebe Grüße!

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Ich weiß es ist ein bisschen älter, aber trotzdem möchte ich meinen Senf dazu geben. Je mehr Input man hat desto besser kann man seine Strategie entwickeln.

Bei SVV=Selbstverletzendes Verhalten muss professionelle Hilfe ran, am besten durch die Behandlung beim Therapeuten. Hier greift die Fürsorgepflicht die man gegenüber seinen Kindern hat.

Wenn jemand sagt "Ihr habt mich bald los!" in solchem Kontext, würde ich mal behaupten, dass ist ein klarer Suizidgedanke. Hier könnte man die Polizei rufen und über einen Richter die Zwangseinweisung veranlassen.

Das beschriebene Verhalten der/des Mutter/Vaters ist aus jeglicher Proportion, was aber ja schon eingesehen wurde.

Ich bin kein Vater, aber habe eine pädagogische Ausbildung, in der ich auch Kommunikation in Konfliktsituationen gelernt habe.

  • Das Allerwichtigste ist: KEINE Du-Botschaften/Direkten Verbote. z. B. "Du sollst kein Sex haben." "Du darfst esrt mit 18 Sex haben"
  • Stattdessen Ich-Botschaften und Fehler eingestehen: "Es tut mir leid, ich habe, als ich dich mit XY im Bett sah, total überreagiert. Aber ich finde das 15 (Alter) zu früh für Sex ist." So was ist durchaus legitim, denn Du beschreibst die eigenen Gefühle und Motivationsgründe, ob der das so sieht ist was Anderes.
  • Ehrlich sein: "Für mich war es ein Schock Dich beim Sex zu erwischen, noch dazu mit einem Jungen. Aber ich werde schon damit klar kommen" Wenn Du nicht damit klar kommen kannst muss Du das auch sagen und mit der höchstwahrscheinlichen Konsequenz dass er nie wieder mit Dir spricht leben.
  • Auch sehr wichtig Hilfspersonen hinzuziehen. In diesem konkretem Fall scheint es der älteste Bruder zu sein. Sie können Gespräche anbahnen und auch als Schlichter dienen.
  • Liebe Deinen Sohn wie er ist! Es kann sein, dass es erst einmal Dir schwer fällt mit der sexuellen Orientierung Deines Sohnes umzugehen, dass solltest Du auch so sagen, aber auch sagen dass Du ihn lieb hast.

Das hat jetzt nichts mit der Kommunikation zu tun, aber unterstütze ihn gesunde Entscheidungen zu treffen. Zum Beispiel:safer sex, Kennlernen des Partners und Modell für gute Beziehung sein.

Wenn ich Kommafehler oder ähnliches geschrieben habe, bitte ich dies zu entschuldigen es ist aber recht Spät.

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Auch wenn es etwas älter ist könnte es trotzdem für manchen aktuell sein.

Absolut WICHTIG: Nichts aber auch gar nichts gegen seinen Willen machen. Egal was Andere sagen bleibe Dir selber treu.

Grundsätzlich schafft es eine bessere Grundlage, nicht zu letzt auch Vertrauen, wenn alle nackt sind und alle soweit sie bereit sind mitmachen. Aber das einer (hier zwei) nur angezogen ist und quasi verlangt das der
Andere sich auszieht, ist, milde gesagt, suspekt.

Abgesehen davon, ist es absolut egal ob man Schwul ist oder nicht, es kann sehr schön sein mit Freunden zu experimentieren. Vor allem mit Freunden mit denen man eine sehr enge Freundschaft hat. ->Vertrauen

Ich hoffe ich konnte dennoch weiterhelfen.

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Grundsätzlich ist wenn man alt genug für die Periode ist, ist man auch alt genug um sich seine Sachen selbst auszusuchen. Ist auch eine Frage der Selbsständigkeit. Die Mama kann Dir nicht ewig Deine Sachen aussuchen. Es ist nur so unangenehm wie die Eltern es vorleben. Eigentlich sollte man alles mit den Eltern reden. Ich warne AUSDRÜCKLICH davor Dich nur auf Internet und Freundinnen Meinung zu verlassen. Hier ist ein breites Spektrum an Wissen, Erfahrung und nicht zu letzt an Meinung, dass es wahrscheinlich sicher ist Dich darauf zu verlassen. Im Zweifelsfall auf Mutti hören, denn sie kennt Dich und war in der gleichen Situation und, davon gehe ich einfach mal aus, ihr liegt Dein Wohlergehen sehr am Herzen. Außerdem haben die meisten (alle) Mädchenbeauftragte die sich in solchen Fällen als Ansprechpartnerin dienen kann. Auf Klassenfahrten sind immer Mind. 1 Lehrer und 1 Lehrerin dabei. Man kann sich auch immer an sie wenden wenn Fragen/Probleme in dieser Thematik hat.

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