Hallo.

Daß Nähmaschinen vollkommen ungefährlich sind, ist falsch, denn natürlich gibt es hier Gefahren. Dies ist aus meiner Sicht aber kein Grund, Dir das Nähen zu untersagen, denn viele Maschinen oder Tätigkeiten, die wir im Alltag verwenden bzw. ausführen, können gefährlich sein. Deine Mutter wird Dir auch nicht untersagen, Gemüse mit einem Küchenmesser zu schneiden, weil Du Dich damit verletzen könntest, oder einen Topf vom Herd zu nehmen, weil Du Dich daran verbrennen könntest. Aber sie sagt Dir beim ersten Mal "Pass auf, das Messer ist scharf, daran kannst Du Dich schneiden." und "Der Topf ist heiß, wenn Du ihn anfasst, verbrennst Du Dich." Mit einer Nähmaschine ist es nicht anders: Man muß auf die Gefahren hinweisen und entsprechend sorgfältig damit umgehen.

Ich bin Schneiderin und habe in meiner Ausbildung schon einige Sachen selbst erlebt und mitbekommen. Was also kann wirklich gefährlich sein?

  1. durch den Finger nähen/sich mit der Nadel stechen

Es ist nicht ganz richtig, daß kein Finger unter ein Füßchen passt. Es gehört zwar schon ordentlich Tempo dazu, aber unmöglich ist es nicht. In der Berufsschule habe ich einmal erlebt, wie jemand sich wirklich selbst "durch den Finger genäht" hat. Also, unter Umständen ist es möglich, aber wenn man entsprechend aufpasst, sollte die Gefahr ausgeschlossen werden können. (Als Anfänger nähst Du ja sowieso erstmal langsamer, und später bekommst Du ein Gefühl dafür.) Es könnte auch passieren, daß der Finger oberhalb des Füßchens unter die Nadel gerät. Die meisten Maschinen haben dafür einen Fingerschutz, aber zu wissen, daß das möglich ist und man darauf achten sollte, ist nicht verkehrt. Wenn Du den Oberfaden einfädeln willst, dabei die Maschine am Strom hast und ausversehen auf den Anlasser kommst (oder irgendwas anderes - Katze/Hund/wer weiß), könntest Du Dich auch verletzen. Das sind realistische Gefahren, aber wenn man entsprechend darauf achtet, sie zu umgehen, sollte nichts passieren.

  1. Verletzung durch abgebrochene Nadel

Als wir in der Schule besprochen haben, daß viele Maschinen einen Schutz haben, der abgebrochene Nadelteile daran hindern soll, dem Nähenden ins Auge zu springen o.ä., habe ich noch gedacht "Wie muß man denn nähen, daß einem die Nadel ins Auge springt?!"... Ein paar Wochen danach auf der Arbeit ist mir so etwas in recht kurzer Zeit zweimal hintereinander passiert. Wenn man über sehr dicke Stellen näht oder Stoffe mit aufgestickten Perlchen o.ä. verarbeitet, kann es passieren, daß die Nadel bricht. Näht man langsam, bleibt sie irgendwo im Stoff stecken o.ä. In "normalem" bis schnellem Tempo kann es aber durchaus vorkommen, daß der Faden reißt und die Nadelspitze durch die Gegend fliegt - mir traf sie beim ersten Mal tatsächlich ins Auge. Ich hatte Glück, denn sie traf mich nicht direkt mit der Spitze, sondern prallte ab, so daß es nur weh tat, aber nichts schlimmeres zur Folge hatte, aber man sollte sich der Gefahr bewusst sein. Bei solchen Stoffen also einfach etwas vorsichtiger nähen, an schwierigen Stellen mal nur mit dem Handrad, und es besteht keine Gefahr mehr - außerdem halten auch die Nadeln länger. ;)

  1. Verletzungen durch Defekt der Maschine

Ich kam zufällig auf diese Frage, weil ich eigentlich nach etwas anderem suchte... Bis eben saß ich an meiner Maschine und nähte, als sie plötzlich nicht mehr aufhörte zu nähen - auch ohne Fuß auf dem Pedal... Ich vermute, im Anlasser klemmt was... Sowas kann durchaus passieren, und wenn man da gerade seinen Stoff unter der Maschine hat und den retten will, kann es auch passieren, daß man sich verletzt, wenn z.B. die Nadel bricht, oder man in der Hektik wirklich "unter die Maschine kommt". Muß gar nicht die Nadel sein - man kann sich auch an allem anderen verletzen, was sich schnell bewegt... In solchen Fällen also so schnell wie möglich Strom aus!

  1. Verletzungen durch andere Maschinenteile

Nicht jeder hat eine neue Maschine. Meine z.B. ist eine alte Pfaff, die ich gebraucht gekauft habe. Bei der kommt der Fadenheber ziemlich weit raus, und wenn man konzentriert auf die Nadel guckt und dabei noch nah an die Maschine rangeht, um alles sehen zu können, kann man sich daran schon stoßen... Hab das Ding schon einige Male gegen die Stirn bekommen. Ist auch nicht lebensgefährlich, aber schmerzhaft, und besser, man achtet einfach drauf. (Moderne Maschinen haben da einen Schutz davor, so daß man sich daran nicht mehr stoßen kann.)

Es gibt gewiss noch andere Dinge, an denen man sich verletzen könnte. Daher sollte man sich mit der Maschine vertraut machen, schauen, wo "Gefahren lauern" und entsprechend darauf achten. Wer noch nie mit einer Maschine genäht hat, sollte sich eben von jemandem erklären lassen, wie sie funktioniert, und gerade am Anfang vorsichtig sein. Aber wenn man weiß, wie man mit der Maschine umzugehen hat, spricht doch nichts dagegen. Ich finde es großartig, daß Du nähen lernen willst - das sollte man fördern, nicht verhindern!

Viel Erfolg!

Liebe Grüße, Levanna

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was erwahretet der lehrer jetzt von mir? schule-stress-lösung

im unterricht habe ich(weiblich,13)musik gehört(mit kopfhörer).früher war ich eine vorbildliche schülerin.der lehrer(über 50)kam zu mir und hat mir mein kopfhörer rausgezogen.er meinte:her damit.ich meinte:kan ich es wegpacken.er meinte:gibs mir.ich meinte:ej alter.er meinte:gehe vor die tür und komme nach der stunde zu mir.

ich bin vor die tür gegngen und habe dir tür zugeknalt.nach der stunde wollte ich weg.der lehrer meinte:wo willst du hin.ich meinte:weg.er meinte:bleib hir ich habe was zu besprechen mit dir.ich meinte:ich habe ncihts zu besprechen mit ihnen.er meinte:bleib hier dan hör mir zu.ich meinte:hab besseres zu tun.und bin paar schritte gegangen,plötzlich hatte mich der lehrer am arm festgehalten.

ich mente:packen sie mich nicht an sie haben mein handy was wollen sie noch.er meinte:ich lass dich erst los wen du hier bleibst.ich habe ihn leicht geschubst und wollte weg.auf einmal kam der lehrer und hat mich am arm festgehalten und meinte du wolltest es so.dan hat er die tür abgeschlossen.und hat sich auf dem lehrerpult gesetzt und mich die ganze zeit beobachtet.ich habe mich aufgeregt dan gegen die tür geguen die tür hat jetzt ein riesen beule.

dan habe ich mich auf ein stuhl gesetzt(mit dem rücken zum lehrer und weit weg von ihm)er hat bissien gewartet und ist dan zu mir gekommen aber ich hatte es nicht gemerkt.er hat sich ein stuhl genommen und hat sich zu mir gesetzt.dan hat er mir fragen gestellt & hat mir sachen erzählt/gesagt.dan meinte er:früher warst du nicht so was ist los mit dir.& gucke mich an wen ich mit dir rede.ich habe ihn dan angeguckt.ich meinte:nichts ist los.er meinte:das stimmt nicht du hast dich stark verändert in lätzter zeit.ich meinte:und was interessiert es sie.er meinte:du und(name von freundin)seit in letzter zeit viel zusammen.

ich meinte:ja und.er meinte du bist wie sie geworden dich interessiert die schule nicht mehr etc.ich meinte:und.er meinte sie ist keine gute freundin für dich.ich meinte:das muss ich doch besser wissen.so und was ist den mit dir los sag mir die wahrheit ich will dir nur helfen.ich meinte.ich brauche keine hilfe.er meinte:du hast2neue nachriten ich meinte haben sie in meinem handy nachgeguckt.er meinte nein es hat2mal wibriert.ich meinte:klar nur wiebriert.er hat mir mein handy gegeben und meinte mach es aus und gibs mir wieder.

ich habe es ausgemacht.dan meinte der lehrer:zeig mir das du auch mal ein gutes herz hast,wen du das mir zeigst dan weiß ich das du anders bist als die anderen respektlosen schüler dan sehe ich in die noch hoffnungen.ich meinte:schließen sie die tür auf sonst breche ich es auf(ich habe karate gelernt daher kan ich holz durchbrechen,die tür hat schon eine beule daher nicht schwer)er hat mir die tür aufgeschlossen.ich bin dan bis zu tür gegangen und habe ihn angeguckt.dan bin ich paar schritte gegangen.ich bin dan zurück gerant und habe ihn umarmt.er hat mich dan auch umarmt.er meinte:ich wusste du bist anders.

was haltet ihr von dem lehrer verhalten etc. ?

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Hallo,

auch, wenn die Frage schon etwas älter ist, möchte ich doch gern etwas dazu schreiben, weil ich es schade finde, daß von den meisten hier die Situation sehr einseitig beurteilt wird. Bei manchen frage ich mich, ob sie überhaupt alles gelesen, bzw. die Bedeutung des Verhaltens verstanden haben.

Sowohl Du, herrthiele, als auch der Lehrer habt euch den Umständen entsprechend relativ zu erwarten, wenn auch nicht "optimal" verhalten. Um diese Meinung zu erläutern, möchte ich die Situation noch einmal auseinandernehmen.

Ein Schüler hört im Unterricht Musik. Man könnte jetzt, nicht allzu niveauvoll, argumentieren "Du hast ja auch angefangen!" Stimmt, Du hättest auch einfach die Stunde dort sitzen können, ohne Musik zu hören. Aber ich finde das Verhalten auch nicht so unmöglich, wie andere es hier darstellen. Du hattest kein Interesse, aufzupassen - da kann man sagen "Mach das mal besser, ist wichtig...", aber kennt das nicht jeder: Wenn einen was nicht interessiert, dann kann man manchmal auch noch so bemüht sein, aufzupassen, die Konzentration geht flöten, man hat keine Motivation, etc. Außerdem muß nicht nur mangelndes Interesse ein Grund sein. Es wird nicht ganz klar, ließe sich aber durch manche Aussagen durchaus denken, daß Du gerade ganz andere Dinge hast, die Dich beschäftigen, z.B. private Probleme. Ich glaube, jeder kann sich Situationen vorstellen, in denen man aufgrund anderer Probleme einfach keinen Kopf hat, sich auf Dinge zu konzentrieren, die einem in dem Moment nicht wichtig sind - und selbst mit noch so viel Mühe würde man wahrscheinlich nichts lernen. Alternativen zum Aufpassen gibt es viele. Du hast Dich für eine Variante entschieden, mit der Du im Prinzip den Unterricht nicht störst - anstatt vielleicht laut mit anderen zu reden oder irgendwas anderes zu machen, was andere ablenkt, sitzt Du ruhig da und hörst Musik - ich vermute mal so, daß nur Du sie hören konntest.

Als nächstes nun der Lehrer. Natürlich, es ist demotivierend, wenn man einer Klasse desinteressierter Schüler etwas beibringen soll, woran sie kein Interesse haben. Und wenn einem das tagtäglich so geht, ist das sehr frustrierend. Wenn der Lehrer Dich da nun erwischt, wie Du Musik hörst, könnte er es auch einfach ignorieren und froh sein, daß Du den Unterricht nicht störst. Daß er es als kränkend empfindet, finde ich aber genauso verständlich, und dazu kommt, daß er in der Rolle des Lehrers gewiss das Gefühl hat, Dich zurechtweisen zu müssen.

Als Du dann meinst, Du könntest Dein Handy wegpacken, hätte er da auch nicken und mit dem Unterricht weitermachen können - solche Fälle habe ich selbst schon im Unterricht erlebt, und alles war "in Ordnung". Gut, er verlangt, daß Du es ihm gibst. Daraufhin pflaumst Du ihn an, weil er es aus Deiner Sicht unnötig kompliziert macht. Wer weiß, vielleicht hätte er gar kein so großes Problem damit gehabt, wenn Du Dein Handy einfach eingesteckt hättest, aber da liegt die Gratwanderung: Wenn er zulässt, daß Du Dich seiner Aufforderung widersetzt, riskiert er, immer mehr an Autorität zu verlieren, und als Lehrer ist er angehalten, die Kontrolle über die Klasse zu haben...

Sein Verhalten beim Gespräch hinterher, wie etwa das Abschließen der Tür und das Festhalten, sehe ich nicht als richtig! Ich finde sie aber verständlich, ebenso wie auch Deine Reaktionen. Da mag jemand sagen, man solle es nicht aufs Alter schieben, aber mal ehrlich: Dein Verhalten ist für eine 13jährige nicht ungewöhnlich. Das heißt nicht, daß es "richtig" sei und Du das nicht ändern solltest, aber es ist verständlich. Wenn Du in zehn Jahren genauso reagierst, dann ist das nicht mehr "normal". Sowohl Dein Verhalten als auch das Deines Lehrers zeigen Hilflosigkeit. Ihr seid beide in einer Situation, in der ihr nicht sein wollt, fühlt euch vielleicht missverständen, nicht akzeptiert und ohnmächtig. Euer beider Verhalten ist nichts, was man als "korrekt" bezeichnen würde, aber es ist verständlich, denn ihr seid beide Menschen und macht Fehler. Es ist traurig, daß ihr in eine solche Situation geraten seid, aber dafür einem von euch die Schuld zuzuschieben, finde ich in keinster Weise gerechtfertigt. Man sucht immer gern nach einem Sündenbock, aber so einfach ist das nun einmal nicht, wenn man fair sein will.

Sehr traurig finde ich auch, daß Du von einigen hier als Versager abgestempelt wirst, wenn Du nicht wieder auf den rechten Weg findest, denn ich frage mich, ob keiner die Bedeutung des Endes verstanden hat. Wieviel Mut und Einsicht dazugehört, daß Du zu Deinem Lehrer zurückgerannt bist und ihn umarmt hast! Und was diese Umarmung eigentlich bedeutet. Das passt für mich nicht mit dem Bild des Versagers zusammen, sondern lediglich mit dem eines Jugendlichen, der gerade einige Probleme hat, sich entsprechend hilflos und trotzig verhält, aber in manchen Dingen schon sehr weit ist. Überhaupt darzustellen, daß man selbst sich nicht richtig verhalten hat, können viele Erwachsene bis heute nicht.

Liebe Grüße, Levanna

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Hallo,

zunächst einmal finde ich den Rat, sie könne ja versuchen, ihren Stil soweit zu ändern, daß sie sich nicht mehr so von den anderen abhebt, gar nicht gut. Er ist gut gemeint, da bin ich mir sicher, aber ich würde das niemals raten. Deine Schwester ist offenbar stark genug, sich nicht dem Gruppenzwang zu beugen. Das kostet Nerven und Energie, aber zeigt auch, daß sie selbst ein starker Mensch ist und sich individuell entwickelt. Das ist etwas, was m.E. unterstützt werden sollte. Auch, wenn sie sich durch Anpassung vielleicht einige unangenehme Reakitonen ersparen würde, so könnte die Botschaft rüberkommen "Du bist nicht gut so, wie Du bist. Sei so, wie die anderen, das ist besser." - und das sehe ich keineswegs als wünschenswert.

Dem Rat, Deine Schwester zu unterstützen, schließe ich mich an. Ich kann mich sehr gut in diese Situation hineinversetzen. Auch ich wurde jahrelang in der Schule gemobbt, und es war letztendlich so schlimm, daß ich fast die ganze Klasse gegen mich hatte und dann die Schule gewechselt habe. Man fühlt sich in solchen Situationen allein, und auch wenn es das Problem noch nicht löst, so hilft es doch ungemein, Menschen zu haben, die für einen da sind, die einem das Gefühl geben, so geliebt zu werden, wie man ist, und einen dadurch auch in dem eigenen individuellen Weg bestätigen.

Helfen ihr denn die Gespräche mit dem Vertrauenslehrer? Hat sie mal erzählt, was dabei herauskommt? Spricht er ihr nur Mut zu, oder hat er auch Vorschläge, wie man die Situation ändern kann? Und kommt sie mit ihm klar, hat sie das Gefühl, daß er ihr Problem versteht und sie von ihm Hilfe bekommen kann? Es wurde auch schon vorgeschlagen, zu anderen Lehrern zu gehen. Wie sieht es da aus? Hat sie andere Lehrer, denen sie vertraut? Wie ist ihr Klassenlehrer? Kann man von seiner Seite vielleicht Hilfe erwarten? Wie sind eure Eltern? Unterstützen sie Deine Schwester?

Mein Vorschlag wär, daß ihr euch erst einmal die Leute raussucht, mit denen ihr gut reden könnt, die Deine Schwester unterstützen und zu denen sie Vertrauen hat - im Idealfall Lehrer und auch eure Eltern. Bittet um ein gemeinsames Gespräch - Deine Schwester, vielleicht Du auch, Deine Eltern und die Lehrer. Redet gemeinsam über die Situation und fragt, was ihr tun könnt. Was schlägt die Lehrerseite vor? Es geht ja nicht darum, die anderen Schüler zu bestrafen, denn das bringt keinen weiter. Ziel ist es ja, diese Mobbingsituation zu ändern. Ich glaube nicht, daß die anderen Deine Schwester mobben, weil sie "böse Kinder" sind. Von denen, die mich in der Schule so massiv gemobbt haben, weiß ich, daß sie selbst Probleme hatten - die eine hatte eine drogensüchtige Mutter und wurde wie ein Ping-Pong-Ball behandelt, der andere hatte schlechte Noten in der Schule und ein schlechtes Selbstwertgefühl... Das heißt nicht, daß das Verhalten der anderen richtig ist. Aber vielleicht gibt es einen Weg, an ihrem Verhalten etwas zu ändern. Dabei hilft keine Schuldzuweisung oder Bestrafung. Der Lehrer soll sie nicht vorführen und ihnen verbieten, so mit Deiner Schwester umzugehen - das hilft nichts! Aber vielleicht kann er gemeinsam mit den anderen und Deiner Schwester reden. "Ich will nicht, daß in meiner Klasse jemand so behandelt wird, egal wer, ob sie schlecht behandelt wird oder einer von euch - keiner hat es verdient, daß man so gemein zu ihm ist." Der Lehrer oder auch Deine Schwester kann die anderen in diesem Gespräch auch einfach offen fragen, warum sie das denn machen. Ich weiß nicht, ob es da einen Lehrer gibt, im Idealfall der Klassenlehrer, der zu einem solchen Gespräch bereit wäre.

Natürlich, da gibt es immer das Risiko, daß das auch nichts bringt. Aber ich glaube nicht, daß ein solches Gespräch die Sache für Deine Schwester schlimmer machen würde. Es soll keine Bestrafung oder Zurechtweisung erfolgen, keine Gebote, wie die Schüler sich Deiner Schwester über zu verhalten haben (was nicht heißt, daß sie ihr Verhalten nicht ändern sollen - sie sollen es aus eigenem Antrieb ändern, nicht, weil ein Lehrer oder die Eltern es befehlen), sondern ein Gespräch, in dem sowohl Deine Schwester als auch die anderen beteiligten Schüler ernst genommen werden und miteinander reden, denn ich kann mir vorstellen, daß die anderen Schüler sich auch so verhalten, weil sie von anderer Seite (Eltern, Lehrer, etc.) nicht ernst genommen werden und das so kompensieren.

Ich wünsche euch viel Glück. Wenn Deine Schwester weiß, daß Du hier nach Hilfe suchst, zeig ihr diesen Beitrag oder sag ihr, daß ich es sehr gut finde, daß sie ihren eigenen Weg geht, und daß sie nicht den Mut verlieren soll. Es ist schwer - in der Schule am meisten, denn da hat sie nicht die Wahl, mit welchen Leuten sie sich umgibt. Sie soll den Kopf nicht hängen lassen und sich in den Momenten, in denen sie sich schlecht fühlt, an die Leute wenden, die für sie da sind (wie Dich z.B.).

Alles Liebe, Levanna

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Hallo,

eine interessante Frage mit, wie auch ich finde, teilweise traurig stimmenden Antworten. Zuerst habe ich mich gefragt, ob die Frage überhaupt richtig gestellt ist, denn ich würde nach meiner Definition von Respekt nicht behaupten, daß die Schüler früher wirklich Respekt vor ihren Lehrern hatten, sondern eher, wie andere hier auch schon angemerkt haben, Angst. Bevor man diese Frage beantwortet, muß man also "Respekt" erst einmal definieren.

Wikipedia sagt dazu: "Respekt (...) bezeichnet eine Form der Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Ehrerbietung gegenüber einem anderen Lebewesen (Respektsperson) oder einer Institution."

Das entspricht so ziemlich meiner Vorstellung. "Wertschätzung" ist für mich etwas, was sich eine Person durch ihr (positives) Verhalten verdient, die geschenkte "Aufmerksamkeit" sehe ich daher als Resultat (auf freiwilliger Basis) und "Ehrerbietung" ist der Ausdruck von Achtung und Verehrung, und auch diese kann sich die Person nur durch ihr Verhalten verdienen.

Der Duden macht mehrere Vorschläge: 1. auf Anerkennung, Bewunderung beruhende Achtung

Auch das passt zu meiner Vorstellung. Nimmt man diese Definitionen, würde ich sagen, man hatte früher im Schnitt also auch nicht mehr Respekt vor seinem Lehrer als heute, eher im Gegenteil. Denn nur die Lehrer, die ihre Schüler nicht mit Gewalt zu scheinbarem Respekt gezwungen haben, ermöglichten es überhaupt, daß durch ihr Verhalten echter Respekt entstehen konnte. An dieser Stelle muß ich ehrlich sagen, daß ich keine Ahnung habe, ob und wie oft solche Menschen unter den Lehrern vertreten waren, oder ob ausnahmslos alle zum Rohrstock gegriffen haben. Das durch Gewalt hervorgerufene Verhalten der Schüler damals ist aber auf keinen Fall Respekt, sondern Angst. Wenn ein Lehrer heute Respekt entgegengebracht bekommt, dann ist er mit höherer Wahrscheinlichkeit echt. (Wobei auch ich mich noch an einen Lehrer erinnere, der seinen "Respekt" ohne Gewalt dadurch erreichte, daß er in seiner furchteinflößenden Art alle Schüler ängstigte. Und das ist ein Mensch, den ich heute um seiner selbst willen durchaus sehr schätze...) Wie schon gesagt wurde, heute haben die Schüler mehr Freiheiten. Sie müssen keine Angst mehr haben - zumindest nicht vor körperlicher Gewalt. (Daß ein Lehrer auch heute noch Möglichkeiten hat, einen Schüler zu verängstigen und so scheinbaren Respekt zu erlangen, sei am Rande auch noch erwähnt.) Ein Lehrer hat heute, so denke ich, mehr Möglichkeiten, durch sein Verhalten wirklichen, aufrichtigen Respekt zu bekommen.

Soviel zu den bisherigen Definitionen. Der Duden hat allerdings noch eine weitere Variante vorgeschlagen: 2. vor jemandem aufgrund seiner höheren, übergeordneten Stellung empfundene Scheu, die sich in dem Bemühen äußert, kein Missfallen zu erregen

Nach dieser Definition hat der Respekt nichts mit dem Verhalten der Person zu tun, sondern lediglich mit ihrer Stellung. Demnach hatten die Schüler früher Respekt vor ihrem Lehrer aufgrund seiner Stellung, und wenn dies nicht der Fall war, wurde mit körperlicher Gewalt nachgeholfen. Wenn aber überhaupt nachgeholfen werden mußte, so gehe ich davon aus, dem Schüler war die übergeordnete Stellung des Lehrers nicht Grund genug, ihn zu respektieren. Auch so resultiert aus der Gewalt nur Angst, kein Respekt, wie auch immer man diesen nun definieren mag. Heute fällt die letzte Definition wahrscheinlich noch weniger ins Gewicht, weil im Vergleich zu früher in unserer Gesellschaft nicht mehr so stark die Meinung vertreten ist, jemand verdiene Respekt durch die Tatsache, daß er älter sei und/oder eine höhere Stellung innehabe. Dies finde ich aber keineswegs bedenklich. Ich finde es gut, wenn Menschen schon früh lernen, jemanden zu achten, weil er "ein guter Mensch ist", s.h. weil er sich durch sein positives Wesen und Verhalten auszeichnet. Bedenklich finde ich es, jemandem beizubringen, einen Menschen aufgrund seiner Machtposition zu achten, denn auch wenn es durchaus Menschen gibt, die eine solche Position innehaben und unabhängig davon für ihr Verhalten Achtung verdienen, so kann dies doch auch leicht missbraucht werden.

Überhaupt, wäre es nicht grundsätzlich gut, wenn Menschen andere wertschätzten, weil diese sich positiv verhalten - im Falle der Schule also auch sowohl die Lehrer als auch die Schüler? Geht Respekt nur in eine Richtung - von niedrigem zu hohem Alter? Kann nicht auch ein Kind oder ein Jugendlicher sich durch sein Verhalten Respekt verdienen? Und wer darauf mit "Ja." antwortete, der überlege bitte einmal, wie gleichwertig von ihm das Verhalten eines Lehrers/Erwachsenen und das eines Schülers/Jugendlichen als würdig erwachtet wird, respektiert zu werden.

Ein interessantes Thema, zu dem sich noch sehr viel schreiben ließe, aber das sprengte gewiss den Rahmen dieser Frage. Ich fände es generell gut, wenn man weder Lehrer noch Schüler als "böse" brandmarkt, sondern objektiv die Frage stellt: Wer verdient Respekt, und wodurch?

Liebe Grüße, Levanna

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