Hallo ihr lieben,
Nun sicher kennen viele von euch die Worte "wenn du ihn wirklich liebst, dann musst du ihn gehen lassen" und eine Menge von euch werden das auch schon zu anderen gesagt haben, aber es ist leichter gesagt als getan. Den Sinn hinter diesen Worten erkennt man dann erst, wenn man selbst in so einer Situation steckt, indem man einen geliebten Menschen loslassen muss, damit er weiterziehen kann, damit er sein Glück Suchen und hoffentlich auch finden kann. Ich habe vor fast einem Jahr jemanden kennengelernt, den ich auf dem ersten Blick geliebt und ihn so akzeptiert habe, wie er ist. Ich war immer für ihn da. Als es ihm nicht gut ging, er krank war, am Boden lag, verzweifelt war aber auch, als er voller Freude, Motivation und Glücksgefühlen war. Mit jeden Augenblick habe ich mich mehr in ihn verloren und ich bereue diese Entscheidung, es zugelassen zu haben, in keiner Sekunde meines Lebens. Er wollte von Anfang an hier weg und woanders sein Glück suchen. Ich habe immer gedacht, dass dieser augenlick, indem er gehen wird, noch weit entfernt liegt aber jetzt sind es nur noch zwei Wochen, bis es knapp 400 km weit weg lebt. Ich weiß, dass er dort jemanden kennenlernen und wahrscheinlich auch glücklich sein wird und was ich auch weiß ist, dass ich ihn dann mehr und mehr verlieren werde. Aber ich darf mich nicht selbst bemitleiden, denn immerhin habe ich ihn bei diesem Schritt geholfen. Ich habe ihm geholfen, dass er jetzt diesen Schritt machen kann, denn auch, wenn ich für ihn alles fühle weiß ich, dass er das nicht für mich tut. Egal, wie groß meine Liebe auch sein mag, sie reicht nicht für uns beide und diese Einsicht ist schmerzhaft. Und da jeder die Chance auf ein schönes Leben verdient hat und er es hier aber nicht finden kann, lass ich ihn gehen. Ich werde in 2 Wochen von meinem Urlaub zurück kommen, aus dem Zug aussteigen und er wird nicht mehr da sein und um ehrlich zu sein, habe ich ganz schön große Angst vor diesem Gefühl. Ich könnte ihm sagen, wie es wirklich in mir aussieht, aber das würde nichts dran ändern, würde es nicht. Ich würde eig nur meinen besten Freund verlieren und die geringe, immer kleiner werdende Chance, doch noch etwas für mich empfinden zu können. Aber wie groß sind schon meine Chancen bei einer Entfernung von knapp 400 km? Aber ich will nicht in 60 Jahren in meinem Schaukelstuhl sitzen und mich fragen, was gewesen wäre, hätte ich ihm es gesagt. Aber genauso wenig möchte ich mir die Frage stellen müssen, ob wir immer noch freunde sein würden, hätte ich es ihm nicht gesagt. Die Wahrheit wird sein, dass ich ihn so oder so verliere. Nur bei einer Variante, würde ich ihn nicht ganz gehen lassen müssen. Dann hätte ich wenigstens noch etwas von ihm. Es ist keine Frage von Schmerz, denn alles beide würde genauso weh tun.
Also ganz gehen lassen oder die Möglichkeit, die kleine Chance behalten, doch noch, wenn auch 400 km entfernt, etwas von ihm zu haben?