Man darf bei dieser Diskussion den wichtigsten Punkt nicht aus den Augen verlieren. „Der menschliche Kreislauf ist nur noch funktionell, weil er mit Maschinen aufrechterhalten wird“. Die ganze Debatte mit Mord, wie Ihn z.B. Cyrakus so oft mit Herzblut propagiert, ist Nonsens. Auch die Debatte über Hirntoddiagnostik ist nicht unbedingt relevant. Fakt ist, wenn man die Maschinen, die den Kreislauf aufrechterhalten abstellt, ist Schluss, und zwar auch im Gehirn. Ich verfolge diese Berichte über einen langen Zeitraum, bin intensivmedizinisch tätig, halte Vorträge über Organspende, und war schon öfters in Explantationsvorbereitungen involviert.
Von den so oft "zitierten Berichten" ist nach meine Erkenntnissen kein Fall aufgeführt, wo jemanden Organe entnommen wurden, der nicht an einer Maschine hing.
Es ist mir kein Fall bekannt, auch von den immer wieder aufgeführten, wo ein Patient nach abschalten der Maschinen wieder erwacht wäre. Wenn das so ist, dann spricht man von einem apallischem Syndrom. Beim apallischem Syndrom ist der Körper dazu fähig, einen eigen Kreislauf aufrecht zu erhalten.
Um die Hirntoddiaknostik festzustellen ist es unter anderem Notwendig den Patienten für einen bestimmten Zeitraum von der Beatmungsmaschine zu nehmen und spontan atmen zu lassen. Erfolgt keine Spontanatmung, ist der Mensch nicht fähig eine eigenständigen Kreislauf aufrecht zu erhalten. Es wird auch sehr oft beschrieben, dass genau mit dieser Methode der Spontanisierung der Mensch vorsätzlich getötet wird, um Ihn der Organentnahme zuzuführen.
Ich finde solche Diskussionen sehr zweifelhaft, unprofessionell und verunsichernd.
Fakt ist auch, wenn ein Patient für Hirntod erklärt wird, egal ob mit oder ohne Organspende, werden die Maschinen abgeschaltet.
Wenn also jemand bereit ist seine Organe zu spenden, sollte man nicht mit Gewalt versuchen, diese Menschen mit Räuberpistolen und Ammenmärchen zu verunsichern und davon abzuhalten, nur weil man selber mit irgendwelchen Hirngespinsten lebt.